Dinslaken. . Ausschüsse in Dinslaken stimmten Kostensteigerung von bis zu sechs Millionen Euro zu. Verzicht auf Gastronomie erfolgte „schweren Herzens“.

Kaum Diskussion, nur einige Nachfragen: Die Politik hat den Kostensteigerungen für die Kathrin-Türks-Halle mehrheitlich zugestimmt.

Der Bauausschuss winkte die Sanierung der Stadthalle für bis zu 34,6 Millionen Euro mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung durch, der Kulturausschuss stimmte mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen zu. Auch den Finanzausschuss passierte die Vorlage – bei zwei Enthaltungen.

Vorschlag der Verwaltung: Verzicht auf Gastronomie

Die Stadt hat die gestiegenen Baukosten von bis zu sechs Millionen Euro gegenüber dem ursprünglichen Kostenplan mit der Baukonjunktur begründet und vorgeschlagen, auf eine Gastronomie und auf einen Anbau in Richtung Ententeich sowie eine außengastronomische Nutzung zu verzichten. Damit würden, heißt es in der Verwaltungsvorlage, 1,14 Millionen Euro eingespart. Die eingeplante Cateringküche (Kosten rund 200.000 Euro) soll weiterhin gebaut werden, das Catering künftig wiederum extern durch die Din-Event vergeben werden.

Den Wegfall des Gastronomieangebots bewerteten Politiker mehrerer Parteien am Dienstag kritisch. So schlug Detlef Fuhg für die Linken vor, anstelle des Restaurants zumindest ein Bistro zu errichten – sein Antrag fand jedoch keine Mehrheit. Anders gestaltete sich dies bei einem Vorstoß der CDU: Die Christdemokraten schlugen vor, im Außenbereich zwischen Kathrin-Türks-Halle und Ententeich zumindest die Voraussetzungen – etwa Strom und Wasserleitungen sowie sanitäre Anlagen – für eine mögliche Außengastronomie zu schaffen. „Uns ist dieser Platz einfach zu wichtig, um ihn nicht zu bespielen im Sommer“, erklärte Fabian Schneider stellvertretend für die CDU.

SPD stimmt der Vorlage „schweren Herzens“ zu

Die meisten Fraktionen schlossen sich dem Vorschlag mit Ergänzung an. „Schweren Herzens“, wie Ronny Schneider für die SPD betonte. Die Grünen stimmten gegen die Vorlage – wegen des Verzichts auf die Gastronomie.

Wie Lilo Wallerich im Finanzausschuss erklärte, glaube sie anders als die Verwaltung nicht, dass der Gastronomie-Standort an der Kathrin-Türks-Halle ohnehin „nur sehr mäßige Qualitäten“ habe. „Wenn ein ordentlicher Betreiber drin ist, dann funktioniert das auch“, gab sich die Grünen-Politikerin überzeugt und appellierte an die anwesenden Politiker, sich vor der Entscheidung im Rat nochmals Gedanken zu diesem Punkt zu machen.

>>DAS IST NUN ANSTELLE DES RESTAURANTS GEPLANT

  • Die Flächen, die ursprünglich für das Restaurant vorgesehen waren, könnten laut Prozent-Geschäftsführerin Walburga Wüster für zwei zusätzliche Mehrzweckräume genutzt werden.
  • Alternativ sei es auch möglich, hier einen weiteren Mehrzweckraum, eine kleine Küchenzeile und Büroräume für die Mitarbeiter der Din-Event zu errichten.