Dinslaken. . Die Sanierung der Kathrin-Türks-Halle soll bis zu 34,6 Millionen Euro kosten. Grund sind gestiegene Baukosten. Stadt will Restaurant einsparen.

Die Sanierung der Stadthalle soll inklusive eines nochmaligen Sicherheitsaufschlags bis zu 34,6 Millionen Euro kosten. Als Grund gibt die Stadt gestiegene Baukosten an. In Sondersitzungen sollen der Bau-, Kultur- und Finanzausschuss am Dienstag, 12. März, über die neuen Finanzierungspläne abstimmen.

Allein die Baukosten liegen bei 31,6 Millionen Euro

Die Baukosten sollen demnach bei 31,6 Millionen Euro liegen. Die feste Gastronomie in der Stadthalle soll nun nach Vorschlag der Stadtverwaltung gestrichen werden, außerdem wurden weitere Einsparmöglichkeiten ausgemacht. Auch danach lägen die Baukosten noch bei 30,5 Millionen Euro.

Das war die ursprüngliche Berechnung

Ursprünglich sollten die Sanierungskosten laut Baubeschluss aus 2017

© Heiko Kempken

inklusive Anbau für das Restaurant in Höhe von 895.000 Euro bei 25,7 Millionen Euro liegen. Zusätzlich war ein Sicherheitsaufschlag von 2,5 Prozent jährlich eingeplant (1,9 Millionen). Mindestens sollte die Sanierung – inklusive Entgelt für die stadteigene Prozent GmbH – 26,5 und höchstens 28,5 Millionen Euro kosten. Die reichen aber nicht aus.

Das sind die neuen Zahlen

Allein die Kosten für die Baukonstruktion und die technischen Anlagen der Kathrin-Türks-Halle sind um zehn Prozent bzw. 15 Prozent gestiegen, so die Stadt.

Aktuell sind zwei Drittel der Arbeiten für die Herrichtung des Grundstücks, Baukonstruktion und technische Anlagen europaweit ausgeschrieben. Die bisherigen Ergebnisse liegen 17 Prozent über den veranschlagten Kosten. Für vier Gewerke im Wert von 1,6 Millionen Euro hat die Ausschreibung gar keine Ergebnisse gebracht.

Das ist die Prognose der Stadt

„Bedingt durch das enorme Wachstum im Baugewerbe, die sehr gute Auslastung der Firmen, die Materialpreis- und Lohnsteigerungen und die bisherige Preissteigerung ist nicht mit einer kurzfristigen Änderung der Kostenentwicklung im Hochbau zu rechnen“, so die Stadtverwaltung in der Vorlage für die Politik. Deswegen sollen die noch nicht ausgeschriebenen beziehungsweise vergebenen Gewerke und Kostengruppen mit einem Kostenaufschlag von 30 Prozent versehen werden.

Gastronomie-Standort habe „nur sehr mäßige Qualitäten

Obwohl bereits Einsparmöglichkeiten in Höhe von 1,3 Millionen Euro eingerechnet wurden, lägen die Kosten immer noch bei 31,6 Millionen Euro. Die Stadt schlägt der Politik daher vor, auf die Gastronomie mit Anbau eines Wintergartens und Außenbewirtschaftung zu verzichten, das ehemalige Restaurant als Büro oder Tagungsraum zu nutzen und statt dessen eine Cateringküche zu bauen. Das Catering könnte dann extern vergeben werden.

Ein neues Gutachten bescheinige dem Gastronomie-Standort an der Kathrin-Türks-Halle ohnehin „nur sehr mäßige Qualitäten“. Außerdem würden einem „italienischen Konzept keine Chancen eingeräumt“, so die Stadt. Durch den Wegfall des Restaurants könnten 1,14 Millionen Euro gespart werden, so dass die Baukosten 30,5 Millionen betragen würden. Weil die Stadtverwaltung ein jährliches Sicherheitsbudget von fünf Prozent einrechnet, ergeben sich mit dem Entgelt für die Prozent GmbH in Höhe von 2,8 Prozent der Bausumme insgesamt 34,6 Millionen Euro Kosten – also etwa sechs Millionen mehr als die ursprüngliche Maximalsumme von 28,5 Millionen.

Das ist der Zeitplan

Die Schadstoffsanierung der Stadthalle sei abgeschlossen, die nichtstatischen Abbrucharbeiten werden laut Verwaltung zurzeit ausgeführt, die Rohbauarbeiten beginnen Anfang April 2019. Die Stadt rechnet weiterhin mit einer Fertigstellung im Jahr 2020.