Dinslaken. . 2000 Wohnungen fehlen in Dinslaken bis 2030. Wohnraum soll vor allem auf Grünflächen entstehen. Die Grundstücksbesitzer fühlen sich übergangen.

Es ist eine eher ungewöhnliche Begegnung, die UBV-Ratsherr Ulrich Kemmerling bei der Radtour zu den zwölf Flächen, auf denen laut Konzept „Wohnen 2030 in Dinslaken“ in Zukunft gebaut werden könnte, nachhaltig erzürnt. Auf einer der Flächen am Heisterbusch entdeckt die Gruppe, der sich auf Einladung der UBV-Fraktion gut 20 Interessierte angeschlossen haben ein Schild: „Landwirtschaftlicher Betrieb. Bebauung nicht erwünscht. Anfragen zwecklos“, steht darauf geschrieben. Auf der Fläche: Die Besitzer, die sich ungehalten darüber zeigen, dass die Stadtverwaltung scheinbar mit einer Fläche plant, die sie nicht verkaufen wollen.

„Das ist doch Verarsche“

Auf diesen Flächen könnte nach dem Konzept gebaut werden.
Auf diesen Flächen könnte nach dem Konzept gebaut werden. © Stadt Dinslaken

„Sie haben mir erzählt, dass sie das der Stadtverwaltung auch schon über ihren Anwalt mitgeteilt hätten“, erklärt Ulrich Kemmerling, sichtlich erregt. Klare Worte hat er für den Umstand, dass die Verwaltung die Fläche bei ihren Planungen trotzdem weiter überplant: „Das ist doch Verarsche! Da wird einfach weitergeplant, obwohl das Grundstück absolut nicht verkauft werden soll“, sagt der UBV-Ratsherr.

Kritiker und Menschen auf der Suche nach Wohnraum

Ansonsten geht es auf der Radtour zu den zwölf möglichen Bauflächen allerdings relativ entspannt und gemütlich zu. „Wir haben viel Grün gesehen“, fasst Ulrich Kemmerling am Ende die Tour zusammen. Dabei sind die Teilnehmer aus ganz unterschiedlichen Gründen mitbekommen. Die einen wollen sich informieren, die anderen stehen dem Wohnkonzept für die Stadt kritisch gegenüber. Wieder andere möchten sich mal anschauen, wo sie in Zukunft vielleicht eine neue Bleibe finden könnten. „Für uns als Fraktion war es wichtig, uns mal ein Bild von den unterschiedlichen Grundstücken zu verschaffen“, erklärt Kemmerling.

Politik soll am 26. März abstimmen

Am 26. März soll bereits über das Konzept für die kommenden Jahre abgestimmt werden. „Andere Städte lassen sich dafür ein bisschen mehr Zeit“, erklärt Ulrich Kemmerling. Bis zur Abstimmung möchte man bei der UBV-Fraktion das Konzept komplett durcharbeiten. „Wir möchten daran auch die Menschen beteiligen, die am Ende auch davon betroffen sind“, erklärt der UBV-Ratsherr weiter. Die Öffentlichkeit zu informieren und einzubinden sei beim Wohnkonzept das wichtigste Anliegen seiner Fraktion. „Wir freuen uns sehr darüber, dass heute schon so viele Bürger mitgekommen sind“, kommentiert er die Anzahl der Teilnehmer bei der Radrunde.

Generell begrüße man auch bei der UBV die Idee, ein Konzept für die Zukunft zu erstellen. Viele der Flächen seien, so Kemmerling, dabei allerdings eher für etwas längerfristige Projekte zu gebrauchen. Zudem, so Kemmerling, dürfte es spannend werden zu hören, was die Verwaltung dazu sagt, dass ihr Konzept bei den Besitzern der Flächen, die in Zukunft bebaut werden sollen, nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt.