Hünxe/Dinslaken. . Mit der L4n soll Straße gebaut werden, die von B8 bis Hünxer Straße und zur A3 führt – durch das Naherholungsgebiet an den Tenderingsseen.

An der Brücke über den Lohberger Entwässerungsgraben haben sich gut 90 Menschen versammelt. Zu einer Begehung der geplanten Trasse für die Straße L4n hatten die Initiative „Stop L4n“ und die Unabhängige Bürgervertretung (UBV) eingeladen. „Wir haben hier eine Trasse, die mitten durchs Grüne geht“, sagt Irina Blaszczyk, die gemeinsam mit Susanne Tackenberg die Initiative gegen die geplante Straße ins Leben gerufen hat.

An verschiedenen Bäumen entlang der Fußwege, die vom Entwässerungsgraben zwischen den Seen entlangführen, die hier zwischen Dinslaken und Hünxe liegen, hat die Initiative Infomaterial aufgehängt. Die markierten Bäume zeichnen den Verlauf für die vorgesehene Strecke der L4n nach.

Nirgends mehr langgehen, ohne Verkehr zu begegnen

Und die gehen die Menschen mit ab, die zu der Ortsbegehung gekommen sind. Mitten durch das Gebiet, das viele Menschen aus der Umgebung für Spaziergänge in ihrer Freizeit nutzen, soll die neue Straße verlaufen. „Diese Planung ist nicht nachzuvollziehen“, sagt Irina Blaszczyk. Immer wieder macht die Menschengruppe entlang der möglichen Streckenführung Halt und erfährt, wo die Straße in etwa entlang verlaufen soll.

Irina Blaszczyk zeigt dabei rechts und links des Fußweges durch das Gebiet in den Wald. Sie zeigt auch ein Konzept aus der Gemeinde Hünxe, die eine leicht veränderte Streckenführung für die L4n vorsieht, die einen Teil des Tenderingswegs mitnutzt, aber von dort aus auch durch die Landschaft zwischen den Seen führt. „Da wird unser Naherholungsgebiet trotzdem kaputt gemacht. Man könnte hier nirgends mehr langgehen, ohne dem Verkehr zu begegnen“, sagt sie. Für sie die mögliche Alternative: Der Ausbau der schon bestehenden Verbindung, die zwischen den Grenzen von Dinslaken und Hünxe verläuft, nämlich des Tenderingswegs und des Schwarzen Wegs. „Da sollte das Kriterium Ausbau vor Neubau gelten“, erklärt Irina Blaszczyk.

Bürgerversammlung um Ostern wäre zu spät

Auch die versammelten Bürger beschweren sich über die Pläne, die für viele ein Ende des Naherholungsgebietes in unmittelbarer Nähe zu ihren Wohnorten bedeuten würde. „In seinem eigenen Garten darf man keinen Baum fällen und hier will man für eine Straße, die niemand braucht, alles plattmachen“, kommentiert einer der Bürger die Pläne. Die Initiative hat bereits Gespräche mit Dinslakens Bürgermeister Dr. Michael Heidinger geführt. Um Ostern soll es eine Bürgerversammlung zu dem Thema geben. „Da ist es allerdings schon zu spät“, kommentiert Irina Blaszczyk mit Verweis auf die Frist für Einwendungen gegen die Planung, die am 1. März abläuft.

Die Vertreter der UBV sind beeindruckt, dass sich an diesem Tag so viele Menschen versammelt haben. „Ich habe noch nie so eine große Gruppe gesehen, wenn es um ein Anliegen in Dinslaken ging“, sagt der UBV-Fraktionsvorsitzende Heinz Brücker. Man wolle sich in der nächsten Fraktionssitzung eine Meinung zu dem Thema bilden, erklärt er. Die Initiative möchte weiter daran arbeiten, dass sich Verwaltung und Politik in Dinslaken gegen die geplante Trasse für die L4n einsetzen, die ihrer Ansicht nach das Naherholungsgebiet zerstöre.

>> DIE INITIATIVE GEGEN DIE L4N

  • Seit der Veröffentlichung des Entwurfs zur Trassenführung der L4n im Regionalplan Ruhr beschäftigen sich Irina Blaszczyk und Susanne Tackenberg mit den Planungen.
  • Beim Edeka-Markt Bienemann an der Augustastraße hat die Initiative Unterschriftenlisten ausgelegt, auf denen Bürger gegen die geplante Trassenführung unterschreiben können. Die Unterschriften sollen dem RVR übergeben werden.
  • Über ihr Arbeit und alles rund um die L4n informiert die Initiative auf ihrer Internetseite: www.stopl4n.de