Dinslaken. . In Dinslaken sind zehn Stück Damwild gerissen worden. Berater glauben, es war der Wolf. Ist er über einen zwei Meter hohen Zaun geklettert?
In der Nacht von Freitag auf Samstag sind bei Martin Dickmann aus Oberlohberg zehn Stück Damwild gerissen worden. Wie der Landwirt der NRZ auf Nachfrage bestätigte, habe er zehn seiner bis dato insgesamt 30 Tiere am frühen Samstagmorgen tot auf dem eingezäunten Grundstück an der Dickerstraße entdeckt. „Wir haben dann erstmal die Polizei verständigt, die wiederum die Wolfsberater informiert hat“, erklärt Dickmann.
Die beiden Wolfsberaterinnen hätten „alle zehn gerissenen Tiere ganz genau obduziert“, sagt Dickmann. „Und bei allen haben sie gesagt: Das könnte der Wolf gewesen sein.“
Vermutung ist, dass der Wolf über Zaun geklettert ist
Wie das Tier auf das mit einem zwei Meter hohen Zaun umschlossenen Gelände gekommen ist, konnte Martin Dickmann sich anfangs nicht erklären. „Der Zaun steht da schon 20 Jahre, ist fest im Boden verankert“, sagt er. Trotz intensiver Untersuchung des Zaunes habe er keine Löcher oder Untergrabungen feststellen können. „Unsere Vermutung ist nun, dass der Wolf darüber geklettert ist“, sagt Dickmann und verweist darauf, dass es solche Fälle schon gegeben habe.
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Die Wolfsexperten hätten ihm nun geraten, den Zaun nochmal zu erhöhen, dabei nach außen hin abzuschrägen und oben drauf einen blanken Stromdraht zu ziehen. „Wahrscheinlich werde ich das tun“, sagt Dickmann. Und ergänzt mit Bedauern: „So wie es jetzt passiert ist, sollte kein Tier sterben müssen.“ Die durch den Vorfall bei den Tieren ausgelöste Nervosität sei ihnen immer noch deutlich anzumerken.
DNA-Proben werden nun eingeschickt und untersucht
Die bei den toten Tieren genommenen DNA-Proben werden nun eingeschickt und untersucht. Wie die Sprecher des Landes-Umweltamtes (Lanuv) bereits bei vorausgegangenen Fällen erklärten, dauert so eine Auswertung drei bis vier Wochen. Erst dann steht fest, ob ein Wolf für die Damwildrisse verantwortlich war.
>>Die Internetseite www.wolf.nrw listet bislang drei bestätigte Wolfsnachweise im Gebiet der NRZ-Ausgabe Dinslaken – alle davon in Hünxe.