Hünxe. . Polizei nimmt 40-jährigen Bekannten des getöteten Seniors in Hünxe fest. Richter erlässt Haftbefehl wegen Raubmord. Frühere Schüler erschüttert.

Nur 48 Stunden nachdem ein 82-jähriger pensionierter Lehrer in Hünxe auf brutale Weise ermordet wurde, hat die Polizei den mutmaßlichen Täter gefunden: Am Montagabend wurde ein 40-jähriger Mann festgenommen. Nach NRZ-Informationen soll es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen Bekannten des Opfers handeln, der ebenfalls in Hünxe wohnt. Der 40-Jährige wurde am Dienstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg wegen Raubmordes dem Haftrichter vorgeführt. Der erließ am Abend Haftbefhel.

Eine ältere Bekannte fand das Mordopfer

© Markus Joosten

Die bisherigen Ermittlungen hätten gegen den 40-Jährigen einen „dringenden Tatverdacht“ ergeben, so die Polizei Duisburg. Sie hat die Ermittlungen übernommen und eine Mordkommission gebildet. Der 82-Jährige Eberhard B. war am Samstag ermordet in seinem Haus am Kost-Im-Busch-Weg aufgefunden worden. Eine Bekannte, ebenfalls schon im Seniorenalter, hatte sich Sorgen gemacht, weil sie den 82-Jährigen nicht erreicht hat. Gegen 23 Uhr schaute sie in dem Haus nach dem Rechten.

Was sie dort sah, muss entsetzlich gewesen sein: Der Senior lag tot in seinem Haus nahe der Terrassentür und war nach Informationen der NRZ

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erheblich verletzt. Am Montag wurde das Opfer obduziert. Der Mann sei aufgrund „massiver Gewalteinwirkung“ gestorben, sagte die Polizei danach. Die Polizei hatte noch am Sonntag die Bevölkerung um Mithilfe gebeten und nach Menschen gesucht, die den 82-Jährigen noch am Samstag gesehen haben, Kontakt zu ihm hatten. Auch die Nachbarschaft am Kost-Im-Busch-Weg wurde befragt. Die Straße liegt direkt am Sportplatz, ist nur an einer Seite bebaut. Fremde fallen hier auf, so hoffte auch die Polizei. Ob tatsächlich Hinweise aus der Bevölkerung zur Ergreifung des mutmaßlichen Täters geführt haben, dazu durfte die Polizei Duisburg gestern nichts sagen.

Die Terrassentür stand offen

Am Montag durchsuchte die Polizei mit einem Großaufgebot samt Spurensicherung und Polizeihunden noch einmal das Haus des Opfers

Der Wald in Hünxe wurde mit Spürhunden durchsucht.
Der Wald in Hünxe wurde mit Spürhunden durchsucht. © Markus Joosten

und die Umgebung. Weil die Terrassentür aufgestanden hat, als die Bekannte den toten 82-Jährigen fand, könnte es sein, dass der Täter auf diese Weise ins Haus kam und es auch so wieder verlassen hat. Das Waldstück hinter dem Bungalow wurde besonders gründlich durchkämmt. Die Polizei hoffte, hier das Tatwerkzeug aufzustöbern. Gefunden wurde sie aber laut Polizeisprecher Ramon van der Maat nicht. Obwohl die Polizei dem Täter Raubmord vorwirft, konnte oder durfte der Polizeisprecher aus ermittlungstaktischen Gründen gestern nicht sagen, ob in dem Haus des Opfers etwas fehlte.

Er kam immer zu den Klassentreffen

Viele Menschen hat die Ermordung des 82-Jährigen tief erschüttert. Eberhard B. war früher Lehrer an Hauptschulen in Walsum und Hünxe gewesen, bei vielen Menschen in der Gegend bekannt und bei seinen früheren Schülern sehr beliebt. „Wir sind alle geschockt“, sagt Christel Völz. „Das war ein ganz feiner Kerl“. Sie hat immer alle fünf Jahre die Klassentreffen für ihren Jahrgang organisiert. „Er war immer dabei, war immer fit und gesund. Wir bewunderten ihn sehr. Umso mehr, sind wir nun bestürzt, auf welche Weise er ums Leben gekommen ist.“ Im Jahr 2020 wäre das nächste Klassentreffen gewesen, rechnet Christel Völz: „Er wäre sicher wieder gekommen“.