Dinslaken. . Im Mai war Giezek aus der SPD ausgetreten. Unwohl fühlte er sich dort schon seit drei Jahren. Heute unterschreibt er den UBV-Mitgliedsantrag.
Thomas Giezek tritt in die UBV ein. Zweieinhalb Wochen nach seinem Austritt aus der SPD-Fraktion und dem anschließenden Austritt aus der SPD unterschreibt der 53-Jährige am heutigen Dienstag seinen Mitgliedsantrag für die Unabhängige Bürgervertretung Dinslaken. Das erklärten Thomas Giezek sowie UBV-Vorsitzender Karl-Heinz Kathöwer und UBV-Fraktionsvorsitzender Heinz Brücker gerade im Gespräch mit der NRZ.
Darum fiel die Wahl auf die UBV
Damit hat die UBV nun vier Sitze im Rat. „Ein starke Truppe“, wie Giezek findet. „Einzelkämpfer - das ist nichts“, diese Erkenntnis beschlich Giezek spätestens, als ihm die Dezernentin Christa Jahnke-Horstmann Schulausschuss das Rederecht verweigerte. Die anderen Parteien kamen nach dem Ausschussverfahren nicht in Frage. Also folgte Giezek seiner ehemaligen Genossin Jutta Frenk, die vor 14 Jahren von der SPD überraschend in die UBV gewechselt war. Die UBV, so begründete Giezek seine Wahl, setze sich vor allem für Dinslaken ein und müsse nicht auf die Landes- und Bundespolitik schielen.
Die UBV empfing den Neuzugang zwar mit offenen Armen – aber nicht, ohne vorher eingehende Gespräche über die unterschiedlichen Arbeitsweisen zwischen SPD und UBV zu sprechen und die „Spielregeln“ zu klären, so Heinz Brücker. So gebe es etwa in der UBV bei Abstimmungen keinen Fraktionszwang, sachkundige Bürger seien Ratsleuten in Fraktionssitzungen gleichgestellt. Giezek, so findet Karl-Heinz Kathöwer, „passt bei uns voll rein.“ Er sei gut vernetzt und nah an den Bürgern.
Das führte zum Bruch mit den SPD
Thomas Giezek gehörte der SPD 19 Jahre lang an. Seit drei Jahren allerdings hadert er mit den Genossen. Auf bundespolitischer Ebene empörte ihn der Umgang mit Martin Schulz: „Man kann den Mann doch nicht erst mit 100 Prozent wählen und dann fallen lassen, wie eine heiße Kartoffel.“ So dürfe eine Partei nicht mit ihren Mitgliedern umgehen, weder
auf Bundes- noch auf kommunaler Ebene. Auch bei der Diskussion um die von Giezek angestoßenen Spielplatz-Bereisungen und Sanierungen, um Grundschulschließungen, die Bäderfrage, die Sparkassenfusion und zuletzt dem Bahnhofsplatz fühlte er sich in der SPD nicht immer heimisch. Und so sei der Entschluss über Jahre gereift, bevor nun der Streit um die inoffizielle Eröffnung des Spielplatzes Ziegelstraße zum Bruch führte. Die CDU hatte daraufhin den Rücktritt Giezeks vom Vorsitz des Jugendhilfeausschusses gefordert, die SPD hatte sich nicht hinter ihn gestellt.