Hünxe/Voerde. . Auf den Grundstücken, auf denen die Pipeline verlegt werden soll, werden Untersuchungen durchgeführt. Nicht alle Eigentümer erlauben den Zutritt.

Noch läuft das Planfeststellungsverfahren zum geplanten Bau der Erdgaspipeline Zeelink. Trotzdem finden bereits jetzt Bodenuntersuchungen statt. Zum Bespiel in Drevenack. Und dort erlauben nicht alle, dass die von Open Grid Europe mit den Arbeiten beauftragten Firmen ihre Grundstücke betreten, dass dort Bohrungen vorgenommen werden.

Auf dem Grundstück von Dietmar Rittmann soll die Pipeline verlegt werden. Er gehört zu denjenigen, die den Zutritt verweigern, die gegen den Bau der Pipeline sind. Auf einem Acker, der sich in der Nähe seines Hofes befindet, durfte das Unternehmen bohren. Dort ragen eine Holzlatte und ein Rohr aus dem Boden. Rittmann sieht zu viele Gefahren von der Erdgasleitung ausgehen, gerade für die Menschen, die nah an der geplanten Trasse wohnen.

Eigentümer sprechen von einer Wertminderung der Immobilien

„Ich will das Ding gar nicht haben, wurde nicht gefragt. Es wird einfach beschlossen“, sagt er. Frank Mittler ist auch dagegen. Vor einigen Jahren hat er in der Nähe der ehemaligen Bahntrasse gebaut. Er und seine Frau machen sich Sorgen, sprechen von einer Wertminderung der Immobilien, die zwischen zehn und 20 Prozent liegen soll. Einige Objekte seien nicht mehr verkäuflich, nachdem die Pipeline-Pläne öffentlich wurden.

Rittmann sieht eine weitere Auswirkung für Drevenack, sollte die Gaspipeline wie geplant von Schermbeck kommend über sein Grundstück Richtung Autobahn und dann weiter nach Voerde verlegt werden. In der Nachbarschaft gibt es die Nelkensiedlung, die erweitert werden soll. Doch mit der Pipeline vor der Haustüre werde das nicht gelingen, meint Rittmann. Komme die Leitung, werde Drevenack nicht mehr wachsen können, weil niemand ein Grundstück erwerben würde.

Die Bohrungen zurzeit werden für den Kampfmittelräumdienst durchgeführt

Wie Helmut Roloff, Sprecher von Open Grid Europe, auf Anfrage der NRZ-Redaktion sagte, werden die Bohrungen zurzeit für den Kampfmittelräumdienst durchgeführt. Bevor das Unternehmen weiter den Boden untersuchen kann, soll ausgewertet werden, ob auf den Grundstücken noch gefährliche Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg liegen. Diese ersten Untersuchungen seien für Hünxe und Wesel im April, Mai abgeschlossen. Dann warte man auf die Auswertung durch den Kampfmittelräumdienst, die rund vier Wochen dauern soll.

In Voerde seien diese Arbeiten bereits beendet, können die nächsten Schritte unternommen werden. Das heißt, es werden weitere Bohrungen vorgenommen, um zu schauen, welcher Boden vorhanden ist – ist es Sand, Lehm oder normaler Ackerboden. Die hierfür notwendigen Bohrungen würden mindestens zehn Meter tief gehen.

Bei beiden Untersuchungen ist eines klar, wie Roloff betont: „Wenn der Zugang verweigert wird, gehen unsere Leute nicht drauf.“