Voerde. . Kreditinstitut will Fläche mit Gewerbe und Wohnbebauung weiterentwickeln. Potenzieller Standort auch für neues Verwaltungsgebäude nach Fusion.

Auf einem Teilstück des früheren Paurat-Grundstücks am Ende der Poststraße könnte möglicherweise ein neues Verwaltungsgebäude der dann zusammen geschlossenen Volksbanken Rhein-Lippe und Dinslaken entstehen. Noch jedoch ist die Überlegung Zukunftsmusik. Zunächst müssen die Vertreterversammlungen der beiden Kreditinstitute Ende Mai (Dinslaken) und Anfang Juni (Rhein-Lippe) der angedachten Fusion zustimmen, wofür eine Dreiviertel-Mehrheit erforderlich ist, wie das Vorstandsmitglied der Volksbank Rhein-Lippe, Gerd Hüsken, erläutert.

Bürostandorte der dann fusionierten Banken sollen reduziert werden

Erst nachdem der Zusammenschluss rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres besiegelt worden ist, soll es zuerst um die Grundsatzfrage gehen, ob ein neues gemeinsames Verwaltungsgebäude gebaut wird, und, wenn ja, wo. Weder zum ersten, noch zum zweiten Punkt gebe es einen Beschluss, betont Hüsken. Klar ist andererseits aber, dass die nach einer Fusion dann existierenden sechs Bürostandorte „zu viele“ sind. Deren Zahl soll auf jeden Fall reduziert werden.

Die rund 25 000 Quadratmeter große Fläche auf dem ehemaligen Gelände der Firma Paurat in Friedrichsfeld gilt als eine Option für einen möglichen zentralen Verwaltungssitz. Alternativ ist, wie berichtet, etwa auch ein Gebäude am Großen Markt in Wesel im Gespräch, das sich jedoch nur zu zirka 60 Prozent im Besitz der Volksbank Rhein-Lippe befindet. Das Grundstück in Friedrichsfeld gehört ihr seit einigen Jahren. Mit einem Verwaltungsgebäude an der Stelle würden die beiden Volksbanken ausgehend von ihren heutigen Sitzen in Wesel und in Dinslaken auch räumlich zusammenrücken. Das schaffe eine neue Identität, erklärt Hüsken.

Vor etwa einem halben Jahr wurde mit dem Abriss der maroden Gebäude begonnen

Seit etwa einem halben Jahr läuft auf der Fläche in Friedrichsfeld, wo dereinst die Firma Paurat schwere Bohrmaschinen für den Bergbau herstellte, der Abriss der maroden Gebäude. Man habe die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleisten können, erklärt Hüsken. Der neue Verwaltungsbau würde, wenn man sich am Ende auf diese Standortoption einigt, im nördlichen Teil des Geländes entstehen, wo eine gewerbliche Nutzung im Bebauungsplan festgeschrieben ist.

Ungeachtet des möglichen Baus eines neuen Verwaltungsgebäudes plant die Volksbank, dort Flächen an Gewerbetreibende zu veräußern. Im südlichen Bereich soll unter anderem Wohnbebauung entstehen. Dieser Teil ist als Mischgebiet ausgewiesen, dort ist also ein Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe festgesetzt. Letzteres darf jedoch „kein stark emittierendes“ sein, wie Wilfried Limke, Planungsdezernent der Stadt Voerde, erklärt. Auch diesen Teil der Gesamtfläche wird die Volksbank parzellieren und die Grundstücke danach verkaufen.

Vorstandsmitglied Gerd Hüsken rechnet 2018 mit ersten Bauanträgen für das eine oder andere Wohnhaus

Im nördlichen Bereich des Geländes, wo eine gewerbliche Nutzung vorgesehen ist, soll es auch angesichts der im Süden geplanten Wohnbebauung keine lärmintensive Ansiedlung geben, wie Hüsken betont. Die Volksbank wird dort dieses Jahr die erste von Westen nach Osten führende Straße bauen. Mit Blick auf den südlichen Bereich rechnet Hüsken 2018 mit ersten Bauanträgen „für das eine oder andere Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus“.