Dinslaken. . Im Standesamt staut sich die Bearbeitung der Papiere aufgrund von Urlauben, Erkrankungen und Fortbildungen. Stadt will kurzfristig neue Vollzeitstelle einrichten

  • Im Standesamt staut sich Bearbeitung der Papiere aufgrund von Urlauben, Erkrankungen, Fortbildungen
  • Stadt will kurzfristig neue Vollzeitstelle einrichten und so Geschwindigkeit der Dienstleistung erhöhen
  • Auch jetzt schon arbeiten Mitarbeiter in Sonderschichten, um Rückstände aufzuholen

Beim Standesamt machen sich Urlaube, Erkrankungen und Mitarbeiterfortbildungen bemerkbar: Wie schon zum Jahreswechsel 2016/2017 hat sich hier ein Bearbeitungsstau gebildet – viele Eltern müssen aktuell bis zu fünf Wochen auf die Ausstellung von Geburtsurkunden für ihre Neugeborenen warten.

In der Regel hingegen geschieht die Ausstellung dieser Urkunden innerhalb einer Woche nach Vorlage der zur Beantragung benötigten Unterlagen. Geburtsurkunden benötigen Eltern unter anderem, um Kinder- oder Elterngeld zu beantragen sowie ihr Neugeborenes bei der Krankenkasse anmelden zu können.

Geschwindigkeit der Dienstleistung wieder erhöhen

Der Stadt ist das Problem bekannt. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, durch verschiedene Maßnahmen die Geschwindigkeit der Dienstleistung wieder zu erhöhen. Und zwar nachhaltig zu erhöhen“, erklärt Stadtsprecher Marcel Sturm auf NRZ-Anfrage.

So wolle man sich unter anderem intern umstrukturieren und die Verfahren so beschleunigen. Auch arbeiteten die Mitarbeiter des Standesamtes aktuell in Sonderschichten; diese würden momentan an zusätzlichen Tagen und Zeiten – inklusive der Wochenenden – gefahren.

Weitere Vollzeitstelle soll kurzfristig eingerichtet werden

„Das ist sicherlich nicht die alleinige Lösung, aber doch ein wichtiges Mittel, um zunächst einmal Rückstände aufzuholen beziehungsweise bei einem besonders hohen Fall-Aufkommen eine rasche Bearbeitung zu ermöglichen“, erklärt Sturm.

Außerdem, so der Pressesprecher, wolle die Stadt „sehr kurzfristig eine weitere Vollzeitstelle einrichten, die sich mit dem Aufgabenfeld befasst“.

Nicht jeder darf beurkunden

Denn: „Die Geburtsbeurkundung darf nicht von jedem Mitarbeiter vorgenommen werden,“ erklärt Sturm. Es sei also nicht möglich, die Situation dadurch zu entlasten, dass man einen Mitarbeiter aus einer anderen Abteilung hinzuziehe.

Bislang stellen vier Mitarbeiter auf insgesamt drei Vollzeitstellen die Geburtsurkunden für in Dinslaken geborene Kinder aus. Sie sind aber auch für weitere Aufgabengebiete zuständig; unter anderem für die Ausstellung von Sterbe- und Heiratsurkunden sowie für Adoptionen und Vaterschaftsanerkennungen und den Besucherverkehr sowie telefonische Anfragen.

>> HINTERGRUND

  • Bereits zum Jahreswechsel 2016/17 mussten Eltern mindestens sechs Wochen auf eine Geburtsurkunde warten. Sie konnten kein Kinder- oder Elterngeld beantragen oder ihren Nachwuchs bei der Krankenkasse anmelden.
  • Als Grund für den Bearbeitungsstau nannte die Stadt damals den hohen Anteil an Kindern ausländischer Eltern und den damit verbundenen erhöhten Arbeitsaufwand, die Namensrechte des Herkunftslandes überprüfen und beurteilen zu lassen.