Dinslaken. Letzter Gottesdienst für Pfarrer Gregor Kauling in der Sankt-Vincentius-Kirche: Der Weg des Seelsorgers führt von Dinslaken nach Kevelaer.
- In Zukunft wird Gregor Kauling als Wallfahrtsrektor in Kevelaer auf der anderen Rheinseite tätig sein
- „Du hast uns als Kirchengemeinde auf den Weg gebracht“, sagte Monika Barking vom Pfarreirat zum Abschied
- “Ich gehe schweren Herzens“, sagte Gregor Kauling. Abschließendes Beisammensein im Ledigenheim in Lohberg
Der Altarraum in der Kirche St. Vincentius ist zum Abschied von Dechant und Pfarrer Gregor Kauling besonders geschmückt. Übergroße Ortsschilder von Dinslaken und Kevelaer zieren neben dem Symbol des Wallfahrtsortes auf der anderen Rheinseite den Raum rund um den Altar. Es sind die Symbole des Weges, den Dechant und Pfarrer Gregor Kauling nun bald gehen wird: Weg aus Dinslaken, hin nach Kevelaer, wo er die Stelle des Wallfahrtsrektors übernehmen wird.
Eigentliche Abschied erfolgte nach Gottesdienstprogramm
In seiner Predigt zum Abschied sprach Kauling über das Gleichnis der zwei ungleichen Brüder aus dem Matthäus-Evangelium. „Es gibt konsequente Ja- und Nein-Sager, aber die sind wohl eher selten“, erklärte der Seelsorger. Die meisten Menschen lägen doch dazwischen, würden manchmal gegenüber anderen, sich selbst und auch Gott zwischen einem „Ja“ und einem „Nein“ schwanken. Dabei dürfe es aber final nie beim „Nein“ bleiben: „Vielleicht sollte man es zum pastoralen Auftrag machen, dass verlorene ,Ja’ wiederzufinden“, sagte Kauling. Seinen Abschied erwähnte er nur zum Schluss der Predigt: „Ich bin dankbar dafür, dass ich immer Menschen um mich wissen durfte, die mir das ,Ja’ zum Leben und die Schönheit meines Amtes gezeigt haben“, sagte er.
Der eigentliche Abschied erfolgte dann erst nach dem Gottesdienstprogramm. Die Kinder der katholischen Kindergärten sangen für den Seelsorger. „Du warst immer für uns da, doch jetzt musst du weitergehen – bis nach Kevelaer“, sangen die Kleinen. Monika Barking vom Pfarreirat der katholischen Kirchengemeinde verabschiedete Gregor Kauling mit einer teils bewegenden Rede. „Ich war direkt beeindruckt, wie ruhig und gelassen du nach der Fusion die Gemeinden zusammengeführt hast“, erinnerte sie sich. „Du hast uns als Kirchengemeinde auf den Weg gebracht. Wir wären den Weg gerne länger mit dir gegangen“, sagte sie weiter.Doch mischt sich in die Trauer des Abschieds auch ein wenig Stolz bei dem Gedanken an Gregor Kaulings neue Stelle: „Wenn wir demnächst nach Kevelaer kommen, dann wissen wir, dass unser Pastor jetzt hier der Chef ist“, sagte Monika Barking weiter und nannte Gregor Kauling einen „Seelsorger mit theologischer Tiefe und einem fröhlichen Herzen“.
Kauling bedankt sich bei Mitarbeitern und Ehrenamtlichen
Am Ende ergriff Gregor Kauling noch einmal selbst das Wort. Er verglich die Arbeit in der Kirchengemeinde mit einem Menü. „Man muss manchmal ohne Rezept kochen“, sagte er. „Aber wenn ich gehe, ist der Nachgeschmack der bleibt, nicht bitter, sondern süß.“ Kauling bedankte sich bei allen seinen Mitarbeitern im Seelsorgeteam und in der Verwaltung und auch bei den ehrenamtlich in der Kirchengemeinde engagierten Menschen. „Ich gehe schweren Herzens“, sagte er. Einen Vorteil habe der Gang an die neue Wirkungsstätte für ihn allerdings: Seine Wanderschuhe, die er bei seiner eigenen Wallfahrt nach Kevelaer getragen hatte, bräuchte er jetzt nur noch im Urlaub anzuziehen.
Zum Abschied gab es von der versammelten Gemeinde stehenden Applaus für die Abschiedsworte des Seelsorgers. Der lud die Gemeindemitglieder zum Schluss noch zu einem Beisammensein in das Ledigenheim in Lohberg ein.