Dinslaken/Hünxe. . Gemeinsam mit Massimo Conedera hat die NRZ ein Eis kreiert. Anfangs schmeckt es nach Zitrone, im Nachgang entfaltet Basilikum seinen Geschmack.
- Gemeinsam mit Eisproduzent Massimo Conedera hat die Redaktion ein NRZ-Eis kreiert
- Anfangs schmeckt es nach Zitrone, im Nachgang entfaltet Basilikum seinen Geschmack
- Eis gibt’s ab morgen und solange der Vorrat reicht in der Eisboutique und bei Piazza Nuova
Ich binde meine Haare zu einem provisorischen Knoten zusammen – und dann eine weiße Schürze um. Anschließend werde ich mit Haube, Mundschutz und Handschuhen ausgestattet – alles Einwegware. Ein bisschen wie im OP, denke ich und grinse.
„Hygiene muss sein“, sagt Eishersteller Massimo Conedera, in seiner Stimme schwingt das italienische, lebhafte Temperament mit. „Klar doch“, sage ich. Also: Mundschutz erst hinter das eine Ohr, dann über die Mundpartie und schließlich über das andere Ohr stülpen, Haube aufziehen und möglichst alle Haare darunter verstecken, Handschuhe überstreifen. Jetzt bin ich bereit.
40 Eissorten werden auf dem Lipperhof hergestellt
Mit Conedera habe ich mich an diesem nicht ganz so heißen Augusttag verabredet, um Eis zu machen. Und zwar nicht irgendein Eis, sondern eine besondere Kreation für die NRZ – grün-weiß, natürlich. Ich hätte Glück, dass das Wetter momentan nicht ganz so gut sei, hat mir Conedera eingangs erzählt und auf meinen fragenden Blick hin erklärt: Je besser das Wetter, desto höher die Eisnachfrage, desto hektischer die Produktion.
Mit dem auf dem Lipperhof in Gartrop-Bühl hergestellten Eis versorgt der 56-Jährige die eigenen Geschäfte sowie auch weitere Eisdielen – in Dinslaken und Datteln, in Mülheim, Duisburg, Kevelaer und Wesel. Rund 40 Sorten Speiseeis produziert er.
Eine ganz besonders außergewöhnliche Kreation
„Unsere heutige aber, die ist schon außergewöhnlich“, sagt er. „Habe ich auch noch nie gemacht. Ich bin gespannt, wie das Eis schmeckt.“ Zitrone-Basilikum soll es werden, klassisch-fruchtig also, aber durch die Note der Gewürzpflanze auch ein bisschen herb und süßlich.
„Ich bin mir sicher, dass das Eis gut ankommt: Zitrone ist beliebt und Basilikum kennt auch jeder“, sagt Massimo Conedera. Das Zitroneneis hat er zwei Stunden zuvor bereits gemacht, damit es, wie er sagt, ziehen und reifen sowie bis auf fünf Grad Celsius runtergekühlt werden kann. Die Soße hingegen fehlt noch.
Für die Soße braucht es Basilikum und Glucoselösung
Wir schnippeln acht Basilikumpflanzen zurecht, inklusive der Stiele. „Die geben am meisten Geschmack ab“, sagt Conedera. Die Gewürzpflanzen wandern in einen silbernen Eimer, hinzu schütten wir drei Liter Glucoselösung – als Geschmacksträger und, damit überhaupt eine Flüssigkeit entstehen kann.
Dann geht es an den großen Mixer: Ich halte den Eimer fest, fahre den Stab mithilfe eines Hebels in das grüne Gemisch und starte die Maschine – zwei Minuten später ist die Soße fertig.
Erster Versuch überzeugt Eisproduzenten nicht ganz
Conederas Mitarbeiter, Andrea Muscia und Sosin Erus, haben derweil schon die Eismaschine auf Touren gebracht. Sie kühlt die bisweilen noch flüssige Zitronenmasse herunter bis auf minus 14 Grad Celsius. Mittels einer kleinen Pumpe kommt nun die Basilikum-Soße ins Spiel. „Durch diese Pumpe entstehen die Streifen im Eis“, erklärt Massimo Conedera.
Vom ersten Versuch jedoch ist der Eisproduzent nicht gänzlich überzeugt. „Die Soße ist zu flüssig, die Streifen verlaufen zu sehr.“ Auch die Basilikum-Note ist ihm noch zu schwach. „Aber ich habe vorgesorgt“, sagt Conedera, zückt eine Flasche Basilikum-Sirup und lacht. „Die habe ich letztens im Großhandel entdeckt und mich da noch gefragt: Wer braucht denn sowas?“ Nun ja, wir. Der Sirup wandert ebenfalls in den Eimer und wird verrührt, dann startet der zweite Versuch: Das Grün der Streifen ist jetzt intensiver – ebenso wie die Basilikumnote: Sie kommt im Nachgang, als der fruchtig-süße Zitronengeschmack auf der Zunge fast verschwunden ist. Ganz schön lecker, dieses NRZ-Eis!