Dinslaken. Ein Dinslakener Bürger rief die Polizei, als er sie „erwischte“. Die drei Künstler aus Sao Paolo und Lima arbeiten aber im Auftrag der Stadt.

„Der Bauzaun wird bunt“. Unter diesem Motto gestalten Künstler von„Kunst statt Leerraum“ derzeit den Bauzaun an der Kathrin-Türks-Halle - und wären dafür fast von der Polizei verhaftet worden.

Polizei war nicht eingeweiht

Ganz offiziell, im Auftrag des Stadtmarketings, bringen Lelin Alvez aus Sao Paolo, sowie Sef und Haduk aus Lima Farbe an die letzte graue Fläche. Sogar ein Flyer kündigt die Aktion an. Die Polizei wurde allerdings nicht in die Pläne eingeweiht.

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Ein Spaziergänger „erwischte“ Lelin Alvez beim Sprayen – sprach ihn an, verstand die Antwort nicht und rief die Polizei. Die rückte gleich mit drei Wagen an – und hatte ebenfalls ein Kommunikationsproblem: „Lelin Alvez spricht nur Portugiesisch“, erklärt Ben Perdighe, Initiator von Kunst statt Leerraum. Zum Glück schaute Dinslakens Wirtschaftsförderin Svenja Krämer aus dem Fenster und sah den Polizei-Einsatz. Sie eilte zum Bauzaunund konnte die Beamten von der Legalität der Aktion überzeugen. Der brasilianische Künstler nahm es locker: In Sao Paolo, sagte er, passiere ihm das bei jedem seiner Aufträge.

Weitere Spray-Aktionen am Dienstag und Mittwoch

Am Dienstag und Mittwoch folgt eine weitere Spray-Aktion: Der Duisburger Künstler Marten Dalimot gestaltet die Elektroschaltkästen am Rutenwall und an der Friedrich-Ebert-Straße in Höhe der Stadtbibliothek — ebenfalls ganz legal. Die Stadt Dinslaken hat ihn beauftragt, die Kästen mit örtlichen Motiven zu verschönern. Sie waren „ein wenig in die Jahre gekommen“, so Dinslakens Stadtsprecher Thomas Pieperhoff. Es bestehe also kein Grund, die Polizei zu rufen. (aha)