Dinslaken. . Urban Arts-Künstler sprühen Porträts auf die graue Wand vor der Dinslakener Kathrin-Türks-Halle

  • Urban Arts-Künstler gestalten den Bauzaun an der Kathrin-Türks-Halle mit Porträts
  • Die zwölf Gesichter sollen zum Motto „Eine Halle für alle“ passen
  • Weitere Gestaltungsideen werden in nächster Zeit umgesetzt

Ein feiner weißer Nebel legt sich auf den anthrazitfarbenen Bauzaun vor der Kathrin-Türks-Halle. Nach und nach werden Konturen einer Frau sichtbar. „Man arbeitet sich von dunkel nach hell“, erklärt Tim Blankenstein, während der die Farbschichten dünn aufsprüht. Gemeinsam mit Julian Schimanski arbeitet der Urban-Arts-Künstler in den kommenden Tagen auf dem noch gesperrten Areal des neu gestalteten Vorplatzes. Zwölf Porträts sollen den tristen Bauzaun zwar nicht farblich aufpeppen - denn die Kunstwerke sind durchweg schwarz-weiß - aber dennoch zu einem kreativen Blickfang für die kommenden Monate machen.

Schwarz-weiße Porträts auf einem fast schwarzen Bauzaun, wie geht denn das? Es geht, sagen die beiden Künstler. Mit der hellen Farbe werden die Konturen herausgearbeitet, immer wieder sprühen die beiden Farbe nach, bis die gewünschte Helligkeitsstufe erreicht ist. Dazu werden als Zwischentöne transparente schwarze und weiße Sprühfarben verwendet. „Damit kann man die Übergänge fließend machen“, erklärt Tim Blankenstein.

Passend zum Hallen-Motto

Jede neue Aufgabe, erklären die beiden, sei auch ein bisschen „Learning by doing“. Richtig zur Geltung kommt das Gesicht der jungen Frau, wenn man ein paar Schritte zurückgeht und das Kunstwerk aus einiger Entfernung betrachtet.

Die zwölf Porträts haben sich die beiden Künstler aus dem Internet herausgesucht. Sie sollen zum von der Stadt ausgesuchten Motto „Eine Halle für alle“ passen und werden die Wand vor dem Haupteingang der Halle zum Kreisverkehr hin schmücken. Menschen verschiedener Nationalitäten und verschiedenen Alters, Männer und Frauen, „die bunte Mischung der Bevölkerung eben“, meint Julian Schimanski.

Rund 200 Stunden, schätzen die beiden Graffiti-Künstler, wird die Arbeit an den Gesichtern wohl dauern.

Weitere Gestaltungsideen

Die Porträts werden frei von der Vorlage auf die Holzwand übertragen. Die verwendeten Sprühfarben sind übrigens speziell für Fassadenkunst gedacht - „aber nur für legale“, wie Schimanski ausdrücklich betont.

Legal sind die Graffiti auf dem Bauzaun auf jeden Fall, denn die beiden Sprayer arbeiten im Auftrag der Stadt. Und sie sind nicht die einzigen, die dem Zaun ein Gesicht geben. Weitere Gestaltungsideen sollen in den kommenden Monaten umgesetzt werden.

Die Stadtverwaltung will den etwa 440 Meter langen Zaun um die wegen des Sanierungsbedarfs geschlossene Stadthalle in den kommenden Wochen durch mehrere Aktionen beleben: Neben den Urban Arts-Künstlern sollen auch örtliche Schüler ihre Kreativität unter Beweis stellen und ihre großflächigen Bilder anbringen können.

Auf der rückwärtigen Fläche am Teich sollen historische Stadtansichten auf der Wand präsentiert werden. Diese alten Fotos hat ein Bürger zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Plan für die Wand-Dekoration soll im Zusammenarbeit mit örtlichen Fotografen umgesetzt werden: Sie können dort Fotos von Hochzeitspaare platzieren.