Voerde. . Die geplante neue Asylunterkunft soll in Voerde-Mitte errichtet werden. Weitere Wohnanlagen in Modulbauweise sind in Spellen vorgesehen.

  • Verwaltung schlägt für Errichtung einer Asylunterkunft in Modulbauweise Fläche in Voerde-Mitte vor
  • Das betreffende Grundstück befindet sich an der Schwanenstraße unweit der Bahnlinie
  • Für die mittelfristige Bedarfsabdeckung schweben der Verwaltung zwei in Spellen gelegene Flächen vor

Die von der Stadt geplante neue Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Modulbauweise und mit einem Platzkontingent für bis zu 64 Menschen soll auf einer Fläche an der Schwanenstraße im Ortsteil Voerde entstehen. Dafür plädiert die Verwaltung. Mit der Drucksache, in der es um die Standortauswahl geht, wird sich als erstes in der kommenden Woche der Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung beschäftigen – und zwar am Donnerstag, 22. Juni.

Besagtes Grundstück an der Schwanenstraße – ein riesiges Feld – ist in städtischem Besitz und liegt von der Dinslakener Straße kommend gesehen auf der linken Seite zwischen der Kronprinzenstraße (beginnend hinter der Wohnbebauung) und der Bahnlinie, wie Bürgermeister Dirk Haarmann im Gespräch mit der NRZ erläutert. Die Fläche sei noch verpachtet, der Vertrag aber innerhalb eines Monats kündbar. Wo genau die Wohnanlage auf dem städtischen Grundstück platziert würde, ist noch festzulegen, wie Haarmann weiter erklärte.

Die Wohnanlage, zu der die Stadt die Baumodule kaufen will, soll im letzten Quartal dieses Jahres realisiert werden. Deren Schaffung hält die Verwaltung angesichts weiterer Regelzuweisungen, weg fallender Plätze an der Barbarastraße, Wohnsitzauflage, Familienzuzug und anderer Aspekte für erforderlich, um die Unterbringung von Flüchtlingen zukünftig sicherstellen zu können.

Bei den Standortanalysen wurden bestimmte Kriterien zugrunde gelegt

Vor diesem Hintergrund hat sie in den zurückliegenden Monaten im Rahmen einer fachbereichsübergreifenden Planungsgruppe „intensive Standortanalysen“ vorgenommen, wobei bestimmte Bedingungen zu beachten gewesen seien. Dazu gehören etwa der Wunsch, Unterbringungsformen wie Turnhallen zu vermeiden, eine möglichst gute Erreichbarkeit zu den Betreuungsangeboten von Kindertagesstätten, Schulen und zur Nahversorgung und eine Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr bieten zu können.

Zudem sollen vorrangig städtische Flächen genutzt, größere Standortkonzentrationen vermieden und die Flüchtlinge möglichst gleichmäßig im Stadtgebiet verteilt werden. Auch sieht die Verwaltung die Fläche an der Schwanenstraße deshalb als geeignet an, weil Flüchtlinge aus der nicht weit entfernt gelegenen und bis Ende des Jahres sukzessive frei zu ziehenden Unterkunft an der Barbarastraße umverteilt werden müssen, die dort bereits seit einigen Jahren gelebt und in der Zeit „gewachsene Kontakte“ im Raum Voerde-Mitte aufgebaut hätten. Einige Kinder besuchten zudem im Umfeld der Barbarastraße einen Kindergarten oder eine Grundschule oder eine weiterführende Schule.

Verwaltung nimmt bei Unterbringung von Flüchtlingen auch mittelfristiges Zeitfenster in den Blick

Die Verwaltung nimmt bei der Unterbringung von Flüchtlingen auch das mittelfristige Zeitfenster in den Blick. Um die Versorgung der Menschen mit Wohnraum sicherstellen und im Bedarfsfall „ohne lange Vorlaufzeiten handlungsfähig“ sein zu können, schlägt sie aus Gründen der Planungssicherheit vor, bereits jetzt weitere Standorte zur Errichtung von Wohnanlagen in Modulbauweise festzulegen.

Der Punkt ist ebenfalls Bestandteil der Drucksache, über die die Politik in dieser Sitzungsfolge beraten und am Ende am 11. Juli im Rat beschließen soll.

Einer von zwei weiteren Standorten wäre eine Fläche hinter dem Feuerwehrgerätehaus Spellen

Die Verwaltung nennt für die mittelfristige Bedarfsabdeckung zwei im Ortsteil Spellen gelegene Standorte, beide ebenfalls im städtischen Besitz: Zum einen handelt es sich um die Fläche hinter dem Gerätehaus der dortigen Feuerwehr an der Weseler Straße 41, zum anderen um die an der Scheltheide 1.

Das letztgenannte Grundstück war schon einmal als Standort für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt worden und habe sich als geeignet erwiesen. Damals seien dort Container aufgestellt gewesen, sagt Bürgermeister Dirk Haarmann. Der Standort könnte nach Aussage der Verwaltung mit relativ geringem Aufwand reaktiviert werden.

Wäre damit der Bedarf noch nicht gedeckt, könne in einem weiteren Planungsschritt das Grundstück hinter dem Feuerwehrgerätehaus in Spellen für die Errichtung einer dritten Wohnanlage in Modulbauweise erschlossen werden. Mit beiden Standorten würde auch dem erklärten Anspruch, die Flüchtlinge im Stadtgebiet gleichmäßig zu verteilen, Rechnung getragen, erklärt die Verwaltung.

>>Info: Beratung am 22. Juni im Ausschuss

Der Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung tagt am Donnerstag, 22. Juni, ab 17 Uhr, im Veranstaltungsgebäude der Firma Trimet Aluminium SE, Schleusenstraße 11.