Voerde. Auch ohne Fördergelder vom Bund soll Götterswickerhamm im Zuge des Deichbaus schöner werden. Unter anderem wird die Dammstraße abgesenkt.

„Unser Dorf soll schöner werden“, hieß es früher in Götterswickerhamm. Und auch im Zuge der Deichbaumaßnahme im Rheindorf soll sich in Sachen Gestaltung einiges tun. „Deichverband und Stadt haben es von Anfang an so gesehen, dass der Einschnitt mit der L 4 im Dorf wieder zurückgenommen werden soll“, erklärt Bürgermeister Dirk Haarmann den städtebaulichen Ansatz, den die Stadt beim Projekt verfolgt. „Das ist eine historische Chance“, sagt Voerdes Erster und technischer Beigeordneter Wilfried Limke. „Diese Baumaßnahme wird das Bild des Dorfes für die kommenden Jahrzehnte prägen.“

Gegen die Mauer gab es 600 Einwendungen

Nach der ursprünglichen Planung für den Hochwasserschutz, die den Bau einer bis zu sechs Meter hohen Schutzmauer vorsah, hatte es mehr als 600 Einwendungen von Seiten der Bürger gegeben. Daraufhin schaltete sich der Landtagsabgeordnete Nobert Meesters ein. „Er hat das Projekt intensiv begleitet und uns einige Türen geöffnet“, sagt Dirk Haarmann. Auch Deichgräf Ingo Hülser, seines Zeichens CDU-Ratsherr, lobte den Einsatz des SPD-Mannes. „Es war gut, dass wir diese Unterstützung bekommen haben“, sagte er.

In zahlreichen Gesprächen, die Norbert Meesters begleitete, konnte man die verantwortlichen Stellen davon überzeugen, einen einreihigen, mobilen Hochwasserschutz mit einer Höhe von 1,50 Metern entlang des Verlaufs der Dammstraße zuzulassen. Die Grundlage für die städtebaulichen Begleitmaßnahmen für das Projekt. Und auch eine Erleichterung für Bewohner und Besucher des Rheindorfs, die befürchtet hatten, dass man ihnen den Blick auf den Rhein verbauen würde.

Durch die Absenkung entsteht ein Raum mit Platzcharakter

Die Pläne sehen vor, zwischen dem Dorfgemeinschaftshaus und der Kirche die Dammstraße um gut 50 Zentimeter abzusenken. „Wir schaffen damit einen Raum mit Platzcharakter. Der soll dann auch wieder als ein Dorfplatz im Zentrum von Götterswickerhamm genutzt werden können“, erklärt Wilfried Limke. „Diese Platzsituation hat es in dieser Form seit fast 100 Jahren nicht mehr gegeben.“ Mit den Fördermitteln von Seiten des Bundes, um die sich die Stadt erfolglos beworben hätte, wäre eine Absenkung der Straße bis zur Gaststätte „Zur Arche“ geplant gewesen. Außerdem hätte man eine wirklich flache Ebene als Dorfplatz hergestellt, die es jetzt nicht geben wird.

Stadt und Deichverband hoffen auf Planfeststellungsbeschluss 2018

Bis zum Sommer wollen Stadt und Deichverband gemeinsam Pläne für die Deichbaumaßnahme und die städtebaulichen Begleitmaßnahmen entwickeln und einreichen. Sie hoffen darauf, dass es Mitte 2018 einen Planfeststellungsbeschluss geben könnte, der dann neben den Deichbaumaßnahmen auch die städtebaulichen Maßnahmen beinhaltet. Wenn dann alles nach Plan läuft, könnten die Arbeiten im Frühjahr 2019 starten. „Die Umsetzung wird sicherlich mindestens zwei Jahre brauchen“, sagt Ingo Hülser.

Es dürfte also mindestens noch bis zum Jahre 2021 dauern, bis die Bewohner des Rheindorfs den neugeschaffenen Platz werden nutzen können.