Bottrop/Essen. Die A42 zwischen Bottrop und Essen ist zwar wieder befahrbar. Zwei Auffahrten bleiben aber dicht. Nun ist eine Lösung in Sicht.

Es bleibt für tausende Autofahrer täglich ein Ärgernis: Zwar ist die A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal nach rund dreimonatiger Sperrung wieder in beide Richtungen geöffnet – für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen. Aber die Auffahrten auf die Autobahn am Kreuz Essen-Nord und in Bottrop-Süd bleiben weiterhin dicht. Zumindest für die Öffnung einer der beiden ist nun eine wichtige Voraussetzung erfüllt worden.

Schon im Januar hatten sich die Städte Essen und Bottrop gegen Autobahn Westfalen positioniert. Essens Verkehrsdezernentin stellte klar: „Die Städte Essen und Bottrop sind mit den Planungen der Autobahn GmbH nicht einverstanden.“ Denn die Autobahn GmbH sieht in ihren Planungen keine Möglichkeit, die Auffahrten in den beiden Städten offenzuhalten, weil die Wiege- und Schrankenanlagen jeweils vor den Auffahrten eingerichtet worden sind.

Möglichkeit für Bottrop-Süd: Zweite Schrankenanlage und neue Abfahrt

Essen und Bottrop hatten daraufhin – unter der Federführung der Stadt Bottrop – ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben. Der Gutachter soll prüfen, ob eine Öffnung der Auffahrten technisch und rechtlich möglich wäre. Priorität hat dabei die Auffahrt Bottrop-Süd: Dort fuhren vor der Sperrung 7000 Fahrzeuge täglich in Richtung Osten auf, an der Auffahrt Essen-Nord waren es in Richtung Westen nur 1000 Fahrzeuge täglich, sagt Bottrops Fachbereichsleiter für Tiefbau Steffen Jonek. Die Auffahrt Bottrop-Süd nutzen zum einen alle Bottroper, die auf die A42 wollen, zum anderen aber auch viele Autofahrer aus dem Essener Norden.

Die Überlegung der Stadt Bottrop ist, dass eine zweite Schranken- und Wiege-Anlage eingerichtet werden könnte, erklärt Stadtsprecherin Jeanette Kuhn. Fahrzeuge, die von Bottrop aus die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal befahren wollen und zu schwer sind, könnten dann über die kleine Stichstraße Lichtenhorst abgeleitet werden. Dort befindet sich eine provisorische Abfahrt, die zu dem dortigen Tanklager führt. Sie ist in der Regel mit einer Leitplanke verschlossen, die sich aber öffnen lässt.

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Bezirksregierung hat grünes Licht gegeben: Option in Bottrop-Süd kann geprüft werden

Weil es sich bei dem Tanklager um einen Störfallbetrieb handelt, in dem gefährliche Stoffe aufbewahrt werden, war Autobahn Westfalen zunächst davon ausgegangen, dass eine Abfahrt an dieser Stelle nicht für den regulären Verkehr möglich ist. „Die Bezirksregierung hat aber jetzt grünes Licht gegeben, diese Option prüfen zu lassen“, so Jeanette Kuhn.

Der Verkehrsgutachter kann nun also mit der Arbeit beginnen, ein schlüssiges Konzept vorzulegen, das tausenden Autofahrern einen Umweg ersparen könnte.

Das Tanklager im Bottroper Süden von oben. (Archivbild)
Das Tanklager im Bottroper Süden von oben. (Archivbild) © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Ein Problem gibt es aber noch: Weil am Lichtenhorst auch der Neubau der A42-Brücke beginnt, dort Flächen für die Baustelle benötigt werden, könnte die Öffnung in einigen Monaten wieder zurückgenommen werden. „Wenn die Autobahn GmbH mit dem Bau beginnt, ist die Situation wieder eine andere“, sagt Jeanette Kuhn. Dann könnte die Abfahrt Lichtenhorst nicht mehr genutzt und müsste vorübergehend wieder gesperrt werden.

Noch stehen also viele Konjunktive im Raum. Auch dazu, wie es mit der Auffahrt Essen-Nord von der B224 aus in Richtung Westen weitergeht. Wie dort eine Öffnung möglich wäre, wird noch geprüft.

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