Bottrop/Essen. Seit Dezember ist die A42-Brücke zwischen Bottrop-Süd und Essen-Nord gesperrt. Nun wird sie geöffnet, aber nur in eine Richtung.

Die seit Dezember gesperrte A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal zwischen Essen und Bottrop wird am Samstag, 16. März, um 12 Uhr geöffnet, wie die Autobahn Westfalen GmbH mitteilt. Allerdings kann der Verkehr nur in eine Richtung fließen - und nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen dürfen durchfahren.

Geöffnet wird die Brücke in Richtung Duisburg. Die dafür notwendigen Vorarbeiten sind abgeschlossen, teilte die Autobahn Westfalen mit. Sie habe das sogenannte Monitoring eingerichtet, bei dem jede einzelne der 56 Brücken-Verstrebungen überwacht und auch kleine Erschütterungen gemessen werden. Auch die Schrankenanlage ist vor dem Autobahnkreuz Essen-Nord aufgebaut. Sie kontrolliert den Verkehr, um zu schwere Fahrzeuge von der Brücke fernzuhalten. Die Lastwagen werden dort abgeleitet.

Die Auffahrt Essen-Nord bleibt allerdings auch für Pkw-Fahrer gesperrt. Das heißt, von der B224 kann man weiterhin nicht in Richtung Westen fahren. Autofahrer, die aus Essen kommen, können die Auffahrt Altenessen nutzen.

A42 in Richtung Dortmund wird noch nicht freigegeben

Auch in der Gegenrichtung nach Dortmund seien die Arbeiten an der Wiege- und Schrankenanlage auf einem guten Weg, so die Autobahn GmbH. Ein konkreter Termin für die Freigabe dieser Fahrtrichtung könne aber jetzt noch nicht genannt werden, so Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH: „Wir tun aber alles dafür, auch hier so schnell wie möglich die Brücke für die Verkehrsteilnehmer wieder freigeben zu können.“

Allerdings wird in Bottrop-Süd die Auffahrt erstmal gesperrt bleiben, auch wenn der Verkehr in Richtung Dortmund freigegeben wird. Bottroper Autofahrer müssen so oder so weiterhin Umwege in Kauf nehmen und könnten beispielsweise an der Auffahrt Oberhausen-Mitte oder Essen-Nord in Richtung Osten fahren.

Die Brücke wird nun früher geöffnet als geplant. Im Dezember war noch von einer möglichen Öffnung Mitte April die Rede gewesen, zuletzt zeigte sich die Autobahn GmbH optimistisch, die Brücke bis Ostern wieder freigeben zu können. Davon, dass zunächst nur eine Fahrbahn geöffnet wird, war allerdings nicht die Rede.

Auch die Stadt Bottrop sei am Mittwoch von der Nachricht überrascht worden, wie Emilio Pintea sagt. „Dass das jetzt plötzlich so schnell geht, hätte ich nicht gedacht“, so der Erste Beigeordnete und Leiter des Ereignisstabes. Dass die Freigabe zunächst nur in eine Richtung erfolgt, hatte er allerdings schon vermutet, weil die Schrankenanlage vor der Auffahrt Bottrop-Süd noch nicht fertig ist.

Die Städte Bottrop und Essen warten derzeit noch auf die Ergebnisse eines beauftragten Verkehrsplaners. Sie wollen der Autobahn GmbH ein Konzept vorlegen, mit dem es doch möglich ist, die Auffahrten zur A42 für Pkw bis 3,5 Tonnen geöffnet zu halten.

A42: Öffnung der anderen Fahrtrichtung möglichst bis Ostern

Auf Nachfrage sagt Autobahn-Westfalen-Sprecher Anton Kurenbach, dass die Mitarbeiter „sich massiv ins Zeug gelegt haben“, um eine frühe Freigabe der Autobahn zu ermöglichen. Für die andere Fahrtrichtung gelte weiterhin das avisierte Ziel, bis Ostern die Installation der Wiege- und Schrankenanlage vor der Auffahrt Bottrop-Süd abgeschlossen zu haben. „Sobald wir ein Datum haben, werden wir schnellstmöglich informieren.“

Artikel zur A42-Sperrung

Die Wiege- und Schrankenanlagen sind mehrere hunderte Meter lang. Alle Fahrzeuge müssen sie durchfahren und werden dort begutachtet. Sie dürfen dabei höchstens Tempo 40 fahren: Zum einen erfassen Kameras und Sensoren die Größe des Gefährts sowie das Nummernschild ähnlich wie bei einem Blitzer. Zum anderen ist eine Waage in die Fahrbahn eingebaut. Sie kann das Gewicht der Fahrzeuge auch während der Fahrt messen.

Ist ein Fahrzeug zu schwer, senkt sich die Schranke. Mitarbeiter von Autobahn Westfalen, die rund um die Uhr im Einsatz sind, lotsen die Fahrzeuge von der Autobahn ab – am Kreuz Essen-Nord auf die B224. Drohen hier Staus? Laut Autobahn GmbH dauere es „wenige Minuten“, schwere Fahrzeuge abzuleiten.