Bottrop/Essen. Den Städten Essen und Bottrop ist eine A42-Sperrung bis Mitte April kommuniziert worden. Die Autobahn GmbH sagt nun, es gebe keine Prognose.

Eine Sperrung der A42 zwischen Bottrop-Süd und Essen-Nord bis Mitte April 2024? Dieses Datum hat die Autobahn Westfalen GmbH den Straßenverkehrsämtern in Bottrop und Essen mitgeteilt. Am Mittwochabend stellt Sprecher Bernd A. Löchter allerdings klar: „Wir können weiterhin keine sichere Prognose geben.“

Zwar stehe im System das Datum 19. April als Ende der Sperrung des Autobahnabschnitts über den Rhein-Herne-Kanal. Dies sei allerdings eine reine Formsache. „Wir haben bislang zwölf Hänger an der Brücke untersucht“, sagt Löchter. „44 fehlen noch.“ Wie lange die Arbeiten, die witterungsabhängig sind, dauern, wann die Schrankenanlage und die Lkw-Waagen eingerichtet werden, könne niemand verlässlich sagen.

Oberbürgermeister von Bottrop und Essen: „Müssen den politischen Druck organisieren“

Unterdessen wollen die Oberbürgermeister von Essen und Bottrop, Thomas Kufen (CDU) und Bernd Tischler (SPD), ins Gespräch mit dem Bundes- und dem Landesverkehrsminister kommen. Deshalb werde nun eine schriftliche Einladung an Volker Wissing und Oliver Krischer verschickt, damit sich die Minister ein Bild von der Situation vor Ort machen. „Wir müssen den politischen Druck organisieren“, sagt Bernd Tischler.

Dabei geht es vor allem um die Perspektive einer längerfristigen Sperrung der A42. Zum einen soll eine Untersuchung angestoßen werden, ob die Brücke nicht doch so ertüchtigt werden kann, dass Lastwagen sie passieren können. „Wir brauchen da eine technische Lösung für die nächsten Jahre“, sagt der Bottroper Oberbürgermeister. Aktuell heißt es, dass die Rhein-Herne-Kanal-Brücke für alle Verkehrsmittel über 3,5 Tonnen gesperrt werde – das beträfe dann schon größere Wohnmobile und kleinere Lkw.

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Zum anderen wollen Bernd Tischler und Thomas Kufen prüfen lassen, inwieweit passive Lärmschutzmaßnahmen für Anwohner von Bund und Land gefördert werden können. Das sei möglich, wenn über längere Zeit der Autobahnverkehr über Umleitungen geführt wird. Und: Die Minister sollen dabei unterstützen, dass Lkw-Durchfahrtsverbote auf einigen städtischen Gebieten ausgesprochen und von der Polizei kontrolliert werden. Das hatten die Beamten sehr aufwendig, aber auch effizient an der A45-Brücke in Lüdenscheid getan.

Bottrop und Essen planen Verkehrszählungen nach den Weihnachtsferien. Auch die Feinstaubbelastung soll überprüft werden.

A42-Sperrung: Umleitungsstrecken sollen verbessert werden

Der in Bottrop eingerichtete Ereignisstab unter Leitung des Ersten Beigeordneten Emilio Pintea setzt sich derzeit dafür ein, dass die Umleitungsstrecken verbessert werden. Diese sind durch Baustellen, wie auf der A2 zwischen Oberhausen und Bottrop, ebenfalls belastet und eingeschränkt. „Das muss besser funktionieren, dort darf es keine Baustellen mehr geben“, sagt Emilio Pintea.

Pessimistisch blickt der Dezernent auf den Zustand der innerstädtischen Straßen, die durch den zunehmenden Verkehr „massiv abgenutzt“ würden. „Da werden wir uns bald über Sanierungen unterhalten müssen.“ Ein weiteres Bottroper Problem: die Bahnbrücke an der Prosperstraße.

Lkw steckengeblieben: Bahnbrücke über die Prosperstraße soll Gerüstanlage bekommen

Mehrfach sind in den vergangenen Tagen Lastwagen an der ohnehin schon maroden Brücke hängengeblieben. „Sie ist dadurch leicht beschädigt worden“, sagt Emilio Pintea. Die Schäden sollen nun begutachtet werden. Zudem soll der Brücke eine Gerüstanlage vorgebaut werden, um weiteren Kollisionen vorzubeugen. In den vergangenen Monaten musste die Prosperstraße mehrere Male wegen Arbeiten an der Brücke gesperrt werden.

Eine gute Nachricht für Autofahrer in Bottrop: Die Baustelle an der Lützowstraße in der Innenstadt soll am Donnerstag beendet werden. Seit Dienstag ist der Alte Postweg wieder frei. Emilio Pintea stellt in Aussicht, dass weitere geplante Straßenbaumaßnahmen, die nicht essenziell sind, verschoben werden. Dabei gehe es vor allem um kosmetische Arbeiten. Auch der Radwegeausbau könnte davon betroffen sein.