Bochum. Bochums Timo Horn freut sich auf die Rückkehr zum FC. Der Torwart erklärt seine Rolle, wie er hilft - und warum er nicht bei Podolskis Show ist.
Ganz Köln ist jeck auf die große Lukas-Podolski-Abschiedsspiel-Gala im Rhein-Energie-Stadion an diesem Donnerstagabend. Der Ex-Nationalspieler (39) trifft mit einer selbst zusammengestellten Elf mit Weltmeister-Kollegen von 2014 wie Manuel Neuer und Per Mertesacker auf eine Legenden-Auswahl des FC.
Das Stadion war natürlich in wenigen Minuten ausverkauft, 50.000 werden ihren „Prinzen“ noch einmal als Spieler auf dem Rasen in Müngersdorf feiern, hinzu kommen zahlreiche TV-Zuschauer (u.a. live auf ProSieben ab 19.45 Uhr).
Horn ist vor kurzem zum dritten Mal Vater geworden
Timo Horn, einst viele Jahre mit Lukas Podolski gemeinsam für den FC am Ball, freut sich indes auch auf seine Rückkehr zu seinem Heimat- und Herzensklub - ganz ohne Fans und Trubel.
Beim Podolski-Spiel am Abend mit zahlreichen Ex-Stars wird der 31-jährige Torwart des VfL Bochum nicht dabei sein, auch nicht als Zuschauer. Vor zwei Monaten erst ist er zum dritten Mal Vater geworden. „Es gibt genug zu tun zuhause“, sagt Horn und lacht.
Testspiel des VfL Bochum in Köln ohne Fans
In Köln hat er seinen Hauptwohnsitz, in Bochum eine Wohnung. Horn wird am Donnerstagmorgen beim gemeinsamen Frühstück und bei der Teambesprechung in Bochum sein, mit der Mannschaft in seine Heimat reisen und das Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Franz-Kremer-Stadion bestreiten (13 Uhr/Live-Ticker auf waz.de).
21 Jahre lang, von der Jugend angefangen bis zum Sommer 2023, spielte Horn für den FC. „Ich habe noch viele Kontakte zu einigen ehemaligen Mitspielern und Verantwortlichen. Ich freue mich auf das Spiel“, sagt Horn.
Horn vor Köln-Spiel: Am liebsten wie gegen RW Essen
Erstmals spielt Horn nicht für, sondern gegen „seinen“ FC. Es ist für ihn auch deshalb ein besonderes Match – und zweitens , weil er überhaupt spielt. Nachdem er in Köln seinen Stammplatz verloren hatte und auch bei RB Salzburg nicht erste Wahl war, holte ihn der VfL in diesem Sommer ablösefrei vom österreichischen Spitzenklub ins Revier. Als Nummer zwei hinter dem vom Karlsruher SC verpflichteten Patrick Drewes, der bisher alle Pflichtspiele bestritt, mit Licht und Schatten. Horn kam zuletzt beim Testspiel gegen RW Essen (3:1) in der zweiten Halbzeit zum Einsatz. Da musste er praktisch keinen Ball halten.
Das würde ihm auch in Köln gut gefallen, sagte der Keeper lächelnd, der wohl erneut 45 Minuten Spielpraxis sammeln wird. „Es tut natürlich gut, nicht nur auf dem Trainingsplatz zu stehen, sondern etwas Wettbewerbsatmosphäre zu schnuppern, auch wenn es nur ein Testspiel ist“, sagte er im Gespräch mit dieser Redaktion am Mittwochmittag. „Am liebsten wäre es mir, wenig zu tun zu haben. Dann hätten die Jungs vor mir ein gutes Spiel gemacht.“ Seit dem letzten Testspiel der Vorbereitung in Le Havre (6:0) blieb der VfL in keiner Partie ohne Gegentor.
Horn ist die Nummer zwei - Lob für Patrick Drewes
Dass er auch als Nummer zwei helfen kann und will, machte der Routinier deutlich – als Teamplayer, auf dem Trainings-Platz, in der Kabine. Kein Problem für Horn, wie er versichert: „Es war von Anfang an klar besprochen, dass ich erstmal ins zweite Glied rücke. Ich versuche mich jeden Tag einzubringen, der Mannschaft zu helfen, den Jungs ein paar Dinge an die Hand zu geben, viel fürs Teamgefüge zu tun. Ich denke, das gelingt mir. Ich bin schnell integriert worden und bringe mich selbst ein.“ Im Fußball, so Horn, könne es immer schnell gehen. „Patti (Drewes, die Redaktion) hat aber bisher gute Leistungen gezeigt, das erkenne ich neidlos an“, sagt Horn.
VfL Bochums Horn: Potenzial für Klassenerhalt ist da
Der Torwart bestritt 329 Spiele für den 1. FC Köln, davon 201 in der Bundesliga. „Ich habe schon viel erlebt in meiner Karriere“, sagt er und gibt sich überzeugt, dass der VfL Bochum die Wende schafft nach dem verkorksten Saisonstart. Mit erst einem Punkt aus sechs Partien ist der VfL Schlusslicht, nach der Länderspielpause geht es zum Krisenduell bei der TSG Hoffenheim (19. Oktober, 15.30 Uhr, Sky). Viele Spieler des VfL-Kaders seien, so Horn sinngemäß, krisenerprobt, hätten auch die letzte Saison aus schier aussichtsloser Situation heraus noch gerettet.
Horn überzeugt: „Unsere Mannschaft hat das Potenzial, die Liga zu halten. Wir müssen es aber noch besser und konstanter abrufen und vor allem die Heimspiele noch mehr zu dem machen, was es ausmacht, in Bochum zu spielen.“
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