Duisburg. Viele Wettbewerbe bei den Finals 2023 in Duisburg und Düsseldorf sorgen für Begeisterung. Einige aber sind einfach zu versteckt. Ein Kommentar.
Da war ganz schön was los bei den Finals 2023. Das Multisport-Event, bei dem in 18 Sportarten Meistertitel und Medaillen vergeben werden, ist auch in seiner vierten Auflage wieder ein Erfolg. Zumindest lassen das die Eindrücke von den Wettkampforten erahnen. Es gab viele Zuschauer beim 3x3-Basketball am Düsseldorfer Rheinufer, es gab viele interessierte Blicke beim Kanu im Duisburger Innenhafen. Im Landschaftspark-Nord in Duisburg war der Andrang beim BMX und Klettern groß, ebenso wie im Düsseldorfer Medienhafen beim Triathlon und Bogensport. Hätte die Hitze der jüngsten Tage nicht viele ins Freibad getrieben, wären sogar noch höhere Zuschauerzahlen möglich gewesen.
Keine Laufkundschaft im Düsseldorfer Castello
Doch muss man auch ehrlich zugeben: Landschaftspark, Rheinufer, Innen- und Medienhafen sind auch ohne die Finals beliebte Ausflugsziele. Ein wahrer Indikator sind die Sportarten, die nicht unmittelbar an den Hotspots ausgetragen werden. Hier überraschte beispielsweise das Turnen mit gefüllten Rängen im Düsseldorfer PSD Bank Dome. Und hier zeigte sich allerdings auch, dass beispielsweise das Düsseldorfer Castello doch etwas zu weit abgelegen ist. Die Wettbewerbe im Karate und Taekwondo fanden nur vor Fachpublikum statt, Laufkundschaft gibt es im Stadtteil Reisholz eben nicht, selbst viele Düsseldorfer würden die Halle ohne Google Maps wohl kaum finden.
Es braucht also noch mehr Kompaktheit, eine geografisch noch engeres Zusammenlegung der einzelnen Sportarten, damit wirklich alle profitieren. Das tun sie zweifelsfrei schon durch die Fernsehübertragungen. ARD und ZDF zeigen insgesamt rund 25 Stunden live in den Hauptprogrammen und etwa 70 Stunden als Streaming-Angebot. Das hilft auch Sportarten wie Karate und Bogenschießen. Das Format Finals, die Zusammenlegung mehrerer Sportarten, funktioniert zweifelsfrei und sorgt für Aufmerksamkeit. Noch aber ist einiges an Potenzial vorhanden, bis die Finals wirklich zu einer Art Mini-Olympia werden. Es war schon einiges los – aber da geht künftig noch mehr.