Essen. Erzgebirge Aue muss gegen Rot-Weiss Essen auf den gesperrten Coach Pavel Dotchev verzichten. RWE-Trainer Dabrowski droht ein ähnliches Schicksal.
Fußball-Drittligist Rot Weiss Essen steht vor einem „echten“ Gastspiel. Normalerweise wird das Team von Trainer Christoph Dabrowski von einem großen Tross Auswärtsfahrer begleitet, doch diesmal beim Spiel bei Erzgebirge Aue werden die Essener nur von 300 Fans unterstützt. „Schuld“ dürfte die späte Anstoßzeit am Sonntag von 16.30 Uhr im tiefsten Erzgebirge sein, eher arbeitnehmerunfreundlich für die Essener. Dafür mit im Gepäck: Eine gehörige Portion Selbstbewusstsein nach dem grandiosen 4:0-Heimsieg vergangenes Wochenende gegen Tabellenführer Cottbus.
Doch Ausruhen auf den frischen Lorbeeren war unter der Woche an der Hafenstraße nicht angesagt. „Entspannt war die Woche nicht, wir haben schon hart gearbeitet, vor allem in den Doppelschichten am Dienstag und Mittwoch. Wir haben das Spiel gegen Cottbus auch noch nachjustiert. Fakt ist, dass die Mannschaft eine Super-Reaktion gezeigt hat. Wenn sie als Mannschaft agiert, kompakt und aggressiv ist, kann das mit den entsprechenden Nadelstichen zielführend auch zum Erfolg führen. Jetzt geht es darum, dass wir dieses Gefühl mitnehmen und dies dann auch konstant abrufen“, sind die Erwartungen des Trainers an dieses schwere Auswärtsspiel.
Rot-Weiss Essen: Erzgebirge Aue hatte zuletzt Probleme
Denn in Aue beim Tabellenachten, der in den letzten Wochen etwas aus der Spitzengruppe zurückgefallen war, herrscht nicht nur ein frischer Wind, das Team von Trainer Pavel Dotchev weist auch eine Besonderheit auf, was zumindest die Statistiker aufhorchen lässt: Bislang erzielten die Erzgebirgler alle elf Pflichtspieltore im heimischen Stadion in der ersten Halbzeit, vier Treffer sogar in den ersten zehn Minuten. Nach dem Wechsel herrscht im Erzgebirgstadion dagegen totale Torebbe. Für das Dabrowski-Team wird es also darauf ankommen, von Beginn an hellwach zu sein und die ersten 45 Minuten nicht zu verschlafen.
Personell kann der Gästecoach auf einen gut gefüllten Kader zurückgreifen, abgesehen von den Langzeitverletzten (Celebi, Doumbouya, Kaiser), dem letztmalig gesperrten Julian Eitschberger sowie Dion Berisha, der sich einen heftigen grippalen Infekt eingefangen hat. Spannend wird sein, wer im Sturmzentrum diesmal den Vorzug erhält. Bei der Frage setzt der Coach das bekannte Pokerface auf: „Klar, Manuel hat vorher der Mannschaft Impulse gegeben, war ein wichtiger Faktor, ist dann leider muskulär unter der Woche ausgefallen. Dementsprechend hat dann Leo nach einer guten Trainingswoche begonnen und seine Aufstellung gerechtfertigt. Aber es ist super, dass man viele Optionen hat. Wie wir dann starten, werden wir sehen am Sonntag.“
Rot-Weiss Essen: Spielweise spricht für Leonardo Vonic
Die letzten Eindrücke sprechen allerdings für Vonic, auch aufgrund seiner schnelleren Spielweise passt er gerade auswärts zu den überfallartig agierenden Außen wie Owusu und Safi. Dass die Auer daheim das Zepter in die Hand nehmen werden, davon ist auszugehen. „Es ist eine Mannschaft, die größtenteils zusammen geblieben ist, eine sehr erfahrene Mannschaft mit vielen gestandenen Drittligaspielern, die auch gefährlich sind, wie Bär vorne, oder Stefaniak, Tashchy - alles Spieler, die sich auskennen in der Dritten Liga, die Torgefahr ausstrahlen.“
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Aber auch die Gastgeber hatten ihre kleine Delle mit vier Niederlagen, zudem müssen sie diesmal auf ihren gesperrten Chefcoach verzichten. Allzu große Auswirkungen erwartet sein Kollege dadurch aber nicht: „Pavel hatte die ganze Woche Zeit, die Mannschaft auf das Spiel vorzubereiten. Und er hat auch sicherlich ein Trainerteam, das in der Lage ist, kurzfristig einzuspringen. Ob das einen Einfluss hat auf die Mannschaft, ist schwer zu beurteilen - mir ist das bislang noch nicht passiert. Ich habe in diesem Bereich noch nicht diese Erfahrung sammeln können - zum Glück“, so Dabrowski.
Rot-Weiss Essen: Auch Dabrowski droht eine Sperre
Aber was nicht ist, kann ja noch werden: Der RWE-Trainer hat bislang drei Gelbe Karten auf dem Kerbholz, bei der vierten ist ihm der Platz in der Loge sicher. Die Schiedsrichter in dieser Saison ziehen schnell.....
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