Essen. Rot-Weiss Essen startet mit einer 1:2-Heimniederlage gegen Aufsteiger Alemannia Aachen in die Saison. Starkes Debüt von Arslan nicht belohnt.
Es bleibt dabei: Rot-Weiss Essen kann keine Auftaktspiele - zumindest nicht in der Dritten Liga. Wieder gab es eine enttäuschende 1:2-Niederlage, diesmal gegen Aufsteiger Alemannia Aachen. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski blieb in der zweiten Halbzeit alles schuldig und erntete am Ende gellende Pfiffe.
+++ RWE-Noten: Kaparos patzt, Vonic sauer über Auswechslung +++
Es brodelte lange vor dem Anpfiff auf den Rängen, die Sommerpause war vielen offensichtlich zu lang, da half auch keine EM. RWE-Coach Christoph Dabrowski hatte es vorher schon angedeutet - und tatsächlich stand Neuzugang Ahmet Arslan wenige Tage nach seiner Verpflichtung in der Startelf. Die Position hinter den Spitzen behagte ihm offensichtlich, vieles im Angriff ging gleich über den Neuzugang aus Magdeburg.
Obwohl: Viel ging anfangs nicht gerade auf dem Feld, beide Teams mit ähnlicher Spielweise neutralisierten sich nahezu, der Aufsteiger aus Aachen presste früh und ließ die schnellen RWE-Spitzen anfangs nicht zu Entfaltung kommen. Als Arslan am Mittelkreis den Ball eroberte, versuchte er, Alemannia-Keeper Marcel Johnen mit einem Fernschuss zu überlisten, aber der roch den Braten (11.).
Die Aachener Führung fiel nach einem Abwehrfehler
Gefährlicher wurde es für das Gästetor nach 18 Minuten: Diesmal schlug Arslan einen Freistoß aufs kurze Eck, wo Abwehrspieler Michael Schultz im Torraum auftauchte, den Ball aber nicht unter Kontrolle brachte. Drei Minuten später meldete sich auch der Alemannia-Sturm im Spiel an: durch Zufall bekam Anton Heinz einen Querschläger aus zehn Metern auf den Fuß, zog aber drüber.
Aber Aachen kam jetzt besser auf und lauerte auf Fehler, die dann auch kamen: RWE-Keeper Jakob Golz brachte mit seinem Flachpass Jimmy Kaparos auf der Strafraumlinie in Bedrängnis, der sich prompt einen verunglückten Querpass leistete. Dann ging alles ganz schnell: Flanke durch den Strafraum, am langen Pfosten lauerte Heinz, sein Schuss ins kurze Eck wurde noch abgefälscht: 0:1 (29.) - Partycrasher.
Leo Vonic rettete die Stimmung zur Pause
Ein paar Minuten brauchten die Gastgeber, um sich vom Schock zu erholen. Dann dribbelte sich Leo Vonic durch den Strafraum, trockener Abschluss aus acht Metern - aber Johnen war zur Stelle (36.). Die folgende Ecke brachte Arslan gefährlich in den Torraum, wo Vonic hereinspritzte und die Kugel über die Linie drückte (37.) - 1:1, Stimmung zur Pause gerettet.
Auch die Anfangsviertelstunde nach der Halbzeit begann als Spiel ohne echte Torchance, die beiden Mannschaften belauerten und beackerten sich, ohne dass eine von beiden eine klare spielerische Linie fand. Nach 63 Minuten wollte Trainer Dabrowski neue Impulse setzen: Für Torschütze Vonic kam Neuzugang Manuel Wintzheimer, für Celebi Eric Voufack. Nun rückte Lucas Brumme wieder auf seine starke linke Abwehrposition.
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Keine gute Veränderung, nach 74 Minuten ließ er auf seiner Seite einen Ball durchrutschen, der Aachener ging am Flügel auf und davon, passte flach nach innen, wieder lauerte Heinz am langen Pfosten und schob ein zur 2:1-Führung. Würde sich RWE nach dem neuerlichen Schock noch einmal aufrappeln?
Doch die Essener hatten in der Schlussphase schon Schwierigkeiten, überhaupt in die Aachener Hälfte zu kommen, geschweige denn in den gegnerischen Strafraum. Ob der Ideenlosigkeit der rot-weissen Kreativabteilung gab es auch dann wieder Pfiffe von den Rängen - man hatte sich zum Auftakt mehr erhofft - wieder einmal. Daran änderte auch der eingewechselte Wintzheimer nichts mehr, dessen Flachschuss vom Innenpfosten ins Feld zurücksprang (88.). Es passte zum Spiel.
RWE: Golz, Safi, Rios Alonso, Kraulich, Schultz, Celebi (63. Voufack), Kaparos (76. Eisfeld), Müsel, Arslan, Brumme, Vonic (63. Wintzheimer).
Tore: 0:1 Heinz (29.), 1:1 Vonic(37.), 1:2 Heinz (74.)
Zuschauer: 19.200 (ausverkauft)