Essen. Im dritten Anlauf soll es für die Essener im Heimspiel gegen Alemannia Aachen gelingen. Neuzugang Ahmet Arslan steht vor seinem Startelf-Debüt.
Aller guten Dinge sind drei: Nach den Auftaktschlappen in den beiden vorherigen Drittliga-Spielzeiten (1:5 gegen Elversberg, 1:2 beim Halleschen FC) will Rot-Weiss Essen endlich einmal mit dem Schwung eines Heimsieges in die neue Saison starten. 19.000 Zuschauer an der pickepackevollen Hafenstraße werden am Samstag (14 Uhr, WDR) dabei sein, wenn Aufsteiger Alemannia Aachen versuchen wird, dieses Vorhaben zunichte zu machen.
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Aber die Rot-Weissen sind wild entschlossen, gleich einen Burggraben um das Stadion zu ziehen. „Mit dem zwölften Mann im Rücken wollen wir die Hafenstraße wieder zu einer Festung machen“, hofft RWE-Trainer Christoph Dabrowski. Diese Mittel dazu wollen die Gastgeber in die Waagschale werfen: mutig spielen, das Spiel aktiv gestalten und die Initiative ergreifen, Lösungen finden und nach vorne spielen. So weit die Theorie. Für den praktischen Teil hat Dabrowski innerhalb einer Woche wichtiges Personal hinzugewonnen. Die Namen Ahmet Arslan und Manuel Wintzheimer werden auch die Konkurrenz haben aufhorchen lassen - es klingt erst einmal nach einem Quantensprung in der Offensive, obwohl vermutlich noch nicht beide ihre Visitenkarte zum Auftakt abgeben werden.
Rot-Weiss Essen: So ist der Stand bei Ahmet Arslan
Am ehesten noch dürfte der Ex-Magdeburger Arslan vor seinem Startelf-Debüt stehen, der seit Anfang der Woche mittrainiert. „Es hat ein bisschen gedauert bei ihm, aber wir sind sehr froh, dass er seit Montag mit der Mannschaft trainieren konnte, weil wir inhaltlich ihm schon Dinge aufgezeigt und umgesetzt haben. Er hat ein klares Bild von unserer Spielidee und hat sich super eingefügt. Man sieht, was für eine hohe Qualität er mitbringt. Er hat auch die ganze Vorbereitung bei der U23 von Magdeburg mitgemacht, dementsprechend ist er auf einem sehr guten Level. Ein Spieler mit einer hohen Spielintelligenz, der Abläufe schnell adaptiert. Von daher ist er auch ein Kandidat für die Startelf“, so Dabrowski über seinen Wunschspieler.
Etwas anders ist die Ausgangslage beim zweiten Sturm-Neuzugang, Wintzheimer: „Manuel ist ein Spieler, der sehr viel Erfahrung mitbringt, der eine gewisse Flexibilität im Offensivbereich hat, der auf mehreren Positionen einsatzbereit ist. Manu hat in der U23 in Nürnberg eine sehr intensive Vorbereitung hinter sich und dementsprechend ist er vom Fitness-Level auf einem Top-Niveau. Er wird auch im Kader stehen und ist natürlich auch ein Kandidat für einen Einsatz.“
„Sandro trainiert noch weiter bei uns mit, es ist aber noch nichts entschieden.“
Damit sind aber noch nicht alle Planstellen vergeben. Dabrowski: „Es ist kein Geheimnis, dass wir noch Planstellen offen haben und sehr behutsam damit umgehen, die richtige Wahl zu treffen. Dementsprechend trainiert Sandro Plechaty immer noch bei uns mit, es ist aber noch nicht entschieden, ob daraus ein festes Engagement wird, weil wir noch Ausschau halten, nach der einen oder anderen Planstelle.“
RWE-Gegner Aachen hat bereits 15.000 Dauerkarten abgesetzt
Für das weitere Vorgehen wird man auch schauen müssen, inwieweit der jetzige Kader ausreicht für die kommenden Aufgaben. Mit Aachen kommt ein Aufsteiger, der momentan von der Euphorie rund um den Tivoli getragen wird, der sage und schreibe bislang 15.000 Dauerkarten im Vorverkauf abgesetzt hat und mit einigen klangvollen Namen an der Hafenstraße auftauchen wird. „Natürlich haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und uns Testspiele von Aachen angeschaut. Wir sind sehr gut vorbereitet und wissen, was auf uns zukommt, nämlich: eine Mannschaft, die eine gewisse Aufstiegseuphorie mitbringt, die sehr intensiv und mannorientiert spielt, die sehr viele Pressingphasen im Spiel hat, die gute Mentalität hat und gutes Umschaltspiel. Dementsprechend legen wir den Fokus auf unsere Stärken, auf unsere Lösungen, die sich bieten und ziehen die Kraft aus unserer eigenen Stärke“, zeigt der RWE-Coach Selbstbewusstsein. Aber gerade beim Spiel mit dem Ball habe seine Mannschaft in der Vorbereitung „richtig gute Fortschritte gemacht.“
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Allerdings weiß er auch um die individuelle Klasse eines Anton Heinz, der in der Aufstiegssaison 20 Tore und elf Torvorlagen zur souveränen Meisterschaft beisteuerte und dessen besondere Qualität Freistöße sind. „Es ist klar, dass wir alle Waffen und Stärken des Gegners durchleuchten, natürlich wissen wir, dass Anton Heinz ein Füßchen hat, der auch in der Lage ist, mal einen Freistoß zu setzen. Deswegen macht es aus unserer Sicht Sinn, so wenig Freistöße wie nötig in der gefährlichen Zone zu produzieren“, warnt Dabrowski. Köpfchen ist also gefragt beim Spiel gegen den Ball.
So wie beim letzten Aufeinandertreffen im Oktober 2021, als in der 95. Minute Felix Herzenbruch durch den halben Strafraum angeflogen kam und mit Kopf und Schulter den 2:1-Siegtreffer erzielte. Schöne Erinnerungen.