Duisburg. Caspar Jander soll dem MSV Duisburg in den restlichen Saisonspielen helfen, die Klasse zu halten. Ein Testspieler beim Trainingsauftakt.
Am Mittwoch um 3 sind die Ferien vorbei. Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg beginnt um 15 Uhr auf dem Trainingsgelände an der Westender Straße die Mission „Rette sich, wer kann“. Zur ersten Übungseinheit nach der Weihnachtspause läuft auch Caspar Jander auf. Der 20-Jährige wechselt zum Sommer ablösefrei zum Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Jander hat einen Vier-Jahres-Vertrag unterschrieben. Das vermeldete der 1. FC Nürnberg.
Chris Schmoldt, Leiter Strategie und Kaderplanung beim Tabellenvorletzten, legte Wert darauf, dass der U-20-Nationalspieler die Saison bei den Zebras zu Ende spielen wird. „Cas ist zu wichtig für uns“, sagt Schmoldt. Der kreativste Kopf im Team spielt eine tragende Rolle als Rettungsschwimmer bei den wadenkrampfenden Meiderichern.
MSV Duisburg muss Jander ablösefrei gehen lassen
Bei einem sofortigen Wechsel hätten die Meidericher Anspruch auf eine Ablösesumme gehabt. Der Sommertransfer geht hingegen bargeldlos über die Bühne. Janders Vertrag läuft aus. Die Bemühungen, den Publikumsliebling kostenpflichtig zu halten, scheiterten im vergangenen Sommer.
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Einen Neuzugang kann Schmoldt seinem Trainer Boris Schommers am Mittwoch nicht auf den Rasen legen. „Es kann aber sehr schnell gehen“, sagt der Sportchef über die Bemühungen, das Team zu verstärken. Dass gleich vier neue Leute kommen, wie es sich der Trainer zu Weihnachten wünschte, ist nach Angaben von Schmoldt eher unwahrscheinlich. Klar ist, dass ein Mittelstürmer auf der Einkaufsliste steht und vermutlich ein Mann fürs rechte offensive Mittelfeld. Schmoldt bestätigte, dass man sich in Gesprächen mit entsprechendem Personal befinde.
Zu den Zulassungsbedingungen gehört: Die Neuzugänge müssen wissen, wo das Tor steht, und es auch treffen. Die Abschlussschwäche der Herren Sebastian Girth, Alexander Esswein, Chinedu Ekene, Thomas Pledl und Phillip König hat die Zebras erst zu Kellerkindern gemacht. Pascal Köpke gehört ebenfalls auf diese Liste, ist aber seit Wochen mit Kniebeschwerden befasst. Beim Neujahrstraining wird Köpke noch aufbauend an sich arbeiten.
Nationalspieler stellt sich beim MSV Duisburg vor
Dafür stellt sich ein Probespieler auf den Laufsteg: Der lettische Nationalspieler Daniel Ontuzans bewirbt sich um eine Anstellung in Meiderich. Der 23-jährige Rechtsaußen war bereits für den SC Freiburg II (32 Mal) und Bayern München II (4 Mal) in der 3. Liga unterwegs. Die Statistikdaten weisen ihn nicht als Torjäger aus. In 36 Drittliga-Spielen gelangen ihm drei Treffer. Sein zuletzt genannter Verein ist der aktuelle lettische Meister FK RFS aus Riga.
Zum ersten Training im neuen Jahr hat Trainer Boris Schommers sein bekanntes Personal zusammen. Bis auf einen: Marvin Knoll hat seinen Muskelfaserriss in der Leiste nicht völlig auskuriert. Der Coach setzt aber darauf, dass sein neuer Abwehrchef bis zum Ligastart am 20. Januar wieder fit ist. Zur Sicherheit kann sich Kapitän Sebastian Mai in einer Doppelrolle üben. Schommers hatte den gelernten Innenverteidiger (wie schon seine Vorgänger Torsten Ziegner und Engin Vural) zuletzt im Sturm eingesetzt.
Sebastian Mai fühlt sich ganz vorn ganz wohl
Der Führungsspieler hat in Interviews deutlich gemacht, dass er sich ganz vorn keineswegs unwohl fühlt. Zudem spart man sich damit das Positionsgerangel, denn Marvin Knoll bildet mit Joshua Bitter einen mehr als ordentlichen Innenriegel. Kommen tatsächlich zwei neue Offensivkräfte und bleibt Mai vorn, dann haben die Meidericher ziemlich viel Personal, dass dem Namen nach weiter vorn kicken können sollte. Möglich, dass sich der eine oder andere zur Winterpause angesichts des Konkurrenzdrucks zu einem Vereinswechsel entschließt. Laut Chris Schmoldt gibt es ein konkretes Angebot für einen Spieler.
Nach dem Aufgalopp am Mittwoch geht es am Donnerstag mit zwei Trainingseinheiten weiter. Am Samstag gibt es ebenfalls eine Doppelschicht. Am Freitag und Sonntag sieht man sich nur einmal. Tests sind bislang zwei geplant. Ein Gegner steht bereits fest. Am Samstag, 13. Januar, proben die Zebras gegen den Regionalligisten Borussia Mönchengladbach II den Ernstfall.
MSV Duisburg startet mit Sechs-Punkte-Spiel
Eine Woche später beginnt bereits der Alltag in der Liga. Und das ohne Warmlaufphase. Am Samstag, 20. Januar, startet der Klassenkampf mit dem Sechs-Punkte-Auswärtsspiel beim Tabellenfünfzehnten 1860 München (vier Zähler besser als der MSV). Am Mittwoch darauf geht es mit dem Sechs-Punkte-Heimspiel gegen den Halleschen FC weiter. Die Hallenser sind Tabellensiebzehnter. Schommers muss in kaum mehr als zwei Wochen seine Truppe fingerfertig für den Griff nach dem rettenden Strohhalm bekommen.