Duisburg. Beim 1:1 gegen die SpVgg Bayreuth zeigte der MSV Duisburg eine durchwachsene Leistung. Besonders ein Angreifer enttäuschte auf ganzer Linie.
Vincent Müller: So einen Tag hasst jeder Torhüter. Nur ein wirklich gefährlicher Ball kommt auf die Bude und der ist erstens unhaltbar und zweitens drin. Alles Weitere, was für den Keeper zu tun war, ließ sich mit der Mütze erledigen. 3
Joshua Bitter: Der Rechtsverteidiger kam für den am Oberschenkel blessierten Rolf Feltscher ins Team. Bitter hielt seine Seite sauber. Allerdings gelang ihm nach vorne wenig. Für Bitter war es ein eher melierter Tag. 3,5
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Sebastian Mai: Der Abwehrchef hielt seinen Laden fast immer in bester Ordnung. Aber eben nur fast immer. Beim Tor von Nollenberger (38.) musste er tatenlos und mit deutlichem Abstand zusehen, wie der Bayreuther abschloss. Allerdings war das Kind vorher in den Brunnen gefallen. Es gab nichts mehr zu verteidigen. In der zweiten Halbzeit hatte Mai nach einer Ecke eine Kopfballchance zum Ausgleich, scheiterte aber am Torhüter. 3
Marvin Senger: Der zweite Innenverteidiger verlor das entscheidende Kopfballduell vor dem 0:1. Allerdings standen gleich zwei Mann vor ihm. Senger lieferte eine souveräne Partie ab. Auch er hatte nach einer Ecke eine Kopfballchance, setzte den Ball aber knapp neben das Tor. 3
Baran Mogultay: Der Teenager (18) scheint die Position auf der linken Abwehrseite erobert zu haben. Erneut stand das Talent in der Startelf. Mogultay ließ auf seiner Bahn kaum etwas zu. Beim Gegentor stand er allerdings vor allem in der Gegend. Mogultay versuchte sich auch immer wieder offensiv einzuschalten. Seine Flanken und Zuspiele fanden jedoch nie einen Abnehmer. Gefahr ging von dem Nachwuchsnationalspieler nicht aus. 3,5
Marvin Bakalorz: Der Sechser lief in der ersten Halbzeit so mit. Defensiv ordentlich, offensiv ließ er dem Kollegen Caspar Jander den Vortritt. In der zweiten Halbzeit zeigte Bakalorz erneut großen Willen, eroberte zahlreiche Bälle und bewies notwendige Leinwand-Präsenz. 3
Caspar Jander: Es macht immer Freude, Caspar Jander zuzuschauen, wenn er den Ball annimmt, sich dreht und nach einem geeigneten Mitspieler für einen Pass sucht. Jedoch finden sich wenige Freunde für seine Kunst im Team. Sie war deshalb gegen Bayreuth vorwiegend brotlos. Trainer Ziegner tauschte ihn früh gegen den eher rustikal arbeitenden Stierlin aus. 4
Marvin Ajani: Der Mittelfeldspieler war erneut meist auf der linken Bahn zu finden. In der Anfangsphase kam er mal zum Kopfball, konnte dem Ball aber keine Wucht verleihen. Nach einem Stoppelkamp-Freistoß (37.) wagte er einen Fallrückzieher. Der Ball strich am Tor vorbei. Ajani flankte viel, fand aber nur selten einen Abnehmer. 4,5
Jonas Michelbrink: Trainer Ziegner will das Talent entwickeln, wie er sagt. Vielleicht bekam Michelbrink deshalb erneut die Möglichkeit im zentralen Mittelfeld zu üben. Erkennbar waren seine technischen Fertigkeiten. Deutlich zu sehen war aber auch, dass er keine echte Bindung zum Rest der Truppe hat und ein körperliches Leichtgewicht ist. Bayreuths Abwehr ließ ihn schlicht auflaufen. 4,5
Moritz Stoppelkamp: Ohne den Kapitän geht es nicht. Stoppelkamp bereitete mit seiner Flanke den Ausgleich vor. Seine Ecken und Freistöße sorgten für etwas Gefahr vor dem Tor der Gäste. Bei seinen Torabschlüssen fehlte die Durchschlagskraft. In der zweiten Halbzeit versuchte er Bayreuths Torhüter mit einem Schuss aufs kurzen Eck zu narren. Ein Pass auf den frei stehenden Aziz Bouhaddouz wäre die bessere Idee gewesen. Stoppelkamp fasste sich nach der letzten Ecke an den Oberschenkel. Die erste Diagnose gab er selbst: „Es ist nichts.“ 3
Aziz Bouhaddouz: Trainer Ziegner und Kapitän Stoppelkamp sagten beim Nachklapp, dass man viel über Flanken versucht habe. Nur fanden die Zulieferer Aziz Bouhaddouz, die einzige Spitze, nicht. Einmal konnte er einen Kopfball (19.) setzen. Ansonsten ging nicht viel mit und über den Stürmer. Bouhaddouz muss sich jedoch um seinen Posten vorläufig keine Sorgen machen. Als Ersatz für ihn brachte Ziegner in der Schlussphase den Abwehrmann Marvin Knoll. Seinen beiden gelernten Offensivkräften Phillip König und Chinedu Ekene traute er weniger zu. Bouhaddouz sah früh Gelb. 5
Kolja Pusch: Der offensive Mittelfeldspieler kam zur zweiten Halbzeit und mit ihm kam auch eine gewisse Wucht ins Spiel. Pusch wagte einen ersten Abschluss nach 47 Minuten und traute sich offensiv in viele Zweikämpfe. Eine seiner Ecken sorgte für Gefahr. 3,5
Niklas Kölle: Der Joker stach. Kölle haute sich in eine Flanke von Moritz Stoppelkamp und besorgte das 1:1. Bayreuth klagte, es sei ein Handspiel gewesen. Kölle konnte das nicht bestätigen. Sonst als Linksverteidiger tätig, wechselte ihn der Trainer nach 61 Minuten für den offensiven Mittelfeldspieler Marvin Ajani ein.
Niclas Stierlin: kam für Caspar Jander (61.). Wie gewohnt räumte Stierlin sauber ab. Als Spielgestalter aber konnte er sich nicht empfehlen. Ziegner setzte offenbar auf seine Kampfkraft als Pfund bei der Aufholjagd.
Marvin Knoll: kam für Bouhaddouz (78.) und spielte als Stürmer. Der gelernte Sechser, der auch Innenverteidiger kann, fand sich bei seinem Saisondebüt ganz vorne wieder. Knoll konnte aber weder seine Kopfballstärke, seine gute Schusstechnik oder seine Fähigkeit, einen Ball festzumachen beweisen. Er bekam schlicht keinen Ball zugeliefert.