Duisburg. Der MSV Duisburg bot beim 3:6 gegen den VfL Osnabrück in der Abwehr eine erschreckende Vorstellung. So reicht es einfach nicht. Die Noten.

Jo Coppens: Der Vertreter des gesperrten Leo Weinkauf hatte am Samstag nach dem 1:0 in Wiesbaden seine Vorderleute für ihren Kampfgeist gelobt. Am Mittwoch ließen sie ihren Keeper kampflos im Stich. Coppens verhinderte mit zwei Paraden in der Schlussphase, dass es nicht noch viel schlimmer fürs Zebra kam. Note: 3

Auch interessant

Rolf Feltscher: Ivica Grlic hatte den Rechtsverteidiger als Mentalitätsspieler geholt. Feltscher war am Mittwoch mental nicht immer auf der vollen Höhe. Die beiden ersten Gegentore fielen, weil der Venezolaner weit vor dem Tor wichtige Zweikämpfe verlor und damit dem Gegner viel Wiese überließ. Später Teil einer wehr- und tatenlosen Abwehr. Note: 5

Stefan Velkov: Der Innenverteidiger wollte kompromisslos sein, gehörte aber zu einer Abwehr, die Trainer Hagen Schmidt auf dem Niveau einer Schülermannschaft sah. Vor dem 0:1 ermöglichte er den entscheidenden Pass. Beim 1:2 lief er die von Feltscher offen gelassene Position nicht zu. Später ging er mit seinen Kollegen einfach unter. Note: 5

Marvin Knoll: Der Innenverteidiger leitete mit einem weiten Flankenwechsel das 1:1 ein. Knoll kam beim 1:2 (27.) zu spät. Die Flanke war aber schwer zu verteidigen. Seine zu kurze Abwehr half dem VfL beim 1:3 (47.). Vor dem 1:4 (52.) verteidigte der Neuzugang mit Hilfe eines Wattebauschs. Knoll durfte Ecken schießen. Sah Gelb. Note: 5.

Auch interessant

Niko Bretschneider: Der Linksverteidiger staunte über die Spielkunst seines Gegenspielers Ba-Muaka Simakala, zum Beispiel als das 1:4 über seine Seite fiel. Vor dem 1:3 verlor Bretschneider den Ball im Mittelfeld. Der Abwehrmann war vollkommen überfordert. Sah Gelb. Note: 5

Marvin Bakalorz: Der Mann auf der Sechs konnte sich die Leistung seiner Mannschaft nicht erklären. Ihm selbst wollte ebenfalls nichts Erzählbares gelingen. Lief einmal richtig gut in Position. Doch der erhoffte Pass kam nie an. Schaute sehr intensiv zu, als Sven Köhler frei zum 1:3 traf. Sah die fünfte Gelbe Karte, fehlt gegen Dortmund. Note: 5

Kolja Pusch: Der zweite Sechser, der fast schon ein Achter war, war stets bemüht, vermochte aber weder Defensive noch Offensive zu ordnen. Nach knapp einer Stunde sah das auch Hagen Schmidt so und nahm ihn vom Platz. Note: 4

Auch interessant

John Yeboah: Der Neuzugang hat den Posten als Kreativdirektor übernommen. Seine geniale Weiterleitung mit der Hacke machte für Stoppelkamp (12.) das Tor ganz groß. Yeboah bekam zudem für einen Distanzschuss Szenenapplaus. Über ihn lief der Konter, den Stoppelkamp ohne Fortune an die Latte setzte. Als der Coach Yeboah raus nahm, um ihn fürs nächste Spiel zu schonen, ärgerten sich die 750 Fans mächtig. Note:

Moritz Stoppelkamp: Der Kapitän traf zum Ausgleich und zum 2:4 per Drehschuss. Außerdem setzte er einen Schlenzer zu präzise an die Unterkante (56.) der Latte. Dass der MSV erneut auf vollkommen verlorenen Posten stand, lag nicht an ihm. Wer zwei Tore macht, ist klar im Plus. Note: 2

Orhan Ademi: Der Stürmer stand auf der Position hinter der Spitze verloren in der Landschaft. Einmal hätte er fast einen klugen Pass auf Marvin Bakalorz gespielt. Ademi musste früh raus und verpasste den kurzen Moment des Aufbäumens. Note: 5.

Aziz Bouhaddouz: Sein Tor zum 3:4 (71.) weckte für einen Moment Hoffnung auf eine Kopfwende in einem vogelwilden Spiel. Die einzige Spitze erfüllte ihre Pflicht mit dem achten Saisontreffer. Der Stürmer bereitete zudem das 1:1 vor. In der zweiten Halbzeit verhalf ihm Rolf Feltscher zu einer Kopfballchance. Note: 3

Marvin Ajani: Kam für John Yeboah (61.). Fiel auf der rechten Seite Teil nicht weiter auf. Ajani war nicht wirklich Teil der vergeblichen Aufholjagd. Note: 5.

Julian Hettwer: Kam für Orhan Ademi (57.). Das Talent, das gerade seinen Vertrag verlängert hat, bereitete zwei Tore vor. Gut gemacht. Note: 2. 

Marlon Frey: Kam für Kolja Pusch (57.). Dem Sechser unterlief der Fehler vor dem 3:5 (81.). Das Tor zog dem Zebra den Stecker, wie es der Trainer sagte. Note: 4