Wesel. Der Weseler SV besitzt zwar noch drei Chancen, doch nach dem 1:3 gegen Viktoria Wesel muss der Aufsteiger immer auswärts antreten.

Die Hoffnung auf den Klassenerhalt schmilzt praktisch mit jeder ausgetragenen Partie. Einen mickrigen Zähler aus den vergangenen sieben Spielen haben die B-Liga-Kicker des Weseler SV ihrem Konto gutgeschrieben. Auch im Derby gegen Viktoria Wesel kam für den Neuling und Tabellenletzten nichts Zählbares hinzu. Mit 1:3 (0:3) zog der Spielverein den Kürzeren. Und dies in seinem letzten Saison-Heimspiel, denn die restlichen drei Partien führt die Elf in die Fremde. Und die Gegner TuS Drevenack, BW Bienen und 1. FC Heelden sind im Mittelfeld der Tabelle zu Hause.

Die Chancen auf den Klassenerhalt sind minimal.
Sabri Bulut, Spielertrainer des Weseler SV, angesichts des 1:3 gegen Viktoria Wesel und der noch drei ausstehenden Saisonspiele, alle in der Fremde.

Sechs Spielzeiten hat der Weseler SV benötigt, um aus den Niederungen der Kreisliga C herauszukommen. Dorthin droht das einstige Aushängeschild des Weseler Fußballs aber nun wieder zu verschwinden. „Die Chancen auf den Klassenerhalt sind minimal“, räumt Sabri Bulut ein, der Spielertrainer war nach seiner Sperre erstmals wieder dabei. So ein wenig liebäugelt er noch mit dem drittletzten Platz, der nur einen Zähler entfernt ist. Allerdings reicht dieser Rang auch nur dann zur Relegation, wenn aus der A-Liga ganze zwei Teams runterkommen. Und dies hängt von der Bezirksliga ab, hier dürfte allein eine Mannschaft aus dem Kreis Rees/Bocholt absteigen - derzeit sehr unwahrscheinlich.

Jörn Tissen und Cantürk Mar treffen

So deutet viel auf einen WSV als C-Ligist in der kommenden Saison hin. Unfreiwillig untermauerte er dies im Lokalduell. „Wir hatten wieder unsere Phase, in der fast alles außer Kontrolle geriet“, erzählt Sabri Bulut. Besonders bei langen Bällen schwimme die Defensive immer wieder. Bereits zur Pause war die Partie praktisch entschieden, Jörn Tissen (19./38.) und Cantürk Mar (29.) hatten für die Viktoria vorgelegt.

Die weiteren Ergebnisse

Gruppe 1: TuS Haffen-Mehr - TuS Drevenack 3:4 (2:1) – Tore: 1:0 Möller (26.), 1:1 Tekampe (40.), 2:1 Weigle (45.), 2:2/2:3 Amerkamp (55./6.), 2:4 Scharfenberger (72., Elfmeter), 3:4 Seegers (84.).

Gruppe 2: BW Dingden III - Hamminkelner SV II 3:1 (1:1) – Tore: 1:0 Meteling (10.), 1:1 Quartsteg (30.), 2:1 Overkamp (46.), 3:1 Terhorst (83.); DJK TuS Stenern II - PSV Lackhausen III 0:0; DJK Rhede II - GW Lankern 4:2 (2:2) – Tore: 1:0 Belting (2.), 1:1 Neuenhaus (28.), 2:1 Hackling (33.), 2:2 Bröker (38.), 3:2 Beckmann (81.), 4:2 Grundmann (84.).

Nach dem Seitenwechsel „haben wir dann ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Aber wir spielen keine 90 Minuten konstant, sind es deshalb selbst schuld“, so der WSV-Spielertrainer, der nach 58 Minuten für den 1:3-Anschluss sorgte. „Unsere Führung nach der ersten Hälfte war hochverdient, in der zweiten Halbzeit war es ein bisschen glücklich“, analysierte Viktoria-Coach Daniel Berge die 90 Minuten. Seine Elf habe nach der Pause nachgelassen, im Gefühl des sicheren Sieges. „Durch das 3:0 haben einige wohl ein wenig abgeschaltet“, so Berge.

Wir sind wieder in das Viktoria-Loch gefallen, das wir immer haben.
Daniel Berge, Trainer von Viktoria Wesel.

Als Tabellenelfter geht es für die Viktoria in dieser Spielzeit um rein gar nichts mehr. Zur neuen Saison wird Efekan Baran (SV 08/29 Friedrichsfeld II) nicht mehr zur Verfügung stehen, Neuzugänge stehen noch nicht fest. Nach einem ordentlichen Start nach der Winterpause „sind wir wieder in das Viktoria-Loch gefallen, das wir immer haben“, so Daniel Berge. Dies habe auch mit der Einstellung zu tun, bei unwirtlichen Witterungsbedingungen nicht regelmäßig zum Training zu erscheinen. „Ich hoffe, dass sich daran demnächst etwas ändert.“