Hamminkeln. Der Neuling VfR Mehrhoog liegt in der Kreisliga A über dem Strich. Und dies, obwohl das Team oft die Anfangsphase verschlafen hat.

Dennis Reddmann hat sich die Anfangsphase vieler Spiele mehrfach durch den Kopf gehen lassen, bisher aber ohne tiefgreifende Erkenntnis. „Es ist mir immer noch ein Rätsel“, räumt der Trainer des Fußball-A-Ligisten VfR Mehrhoog ein. Damit gemeint ist, dass der Aufsteiger oft in der ersten halben Stunde ins Hintertreffen geriet. Immerhin bewies der Neuling danach mehrfach Comeback-Qualitäten. „Aber das kostet mich viele Nerven“, sagt der 41-Jährige, der im ersten Jahr in der Verantwortung auf der Anlage an der Kreutzstraße steht. Und trotz des Nervenkostüms, das seine Kicker nicht gerade schonen, ist eine Entscheidung bereits gefallen: Dennis Reddmann coacht auch in der kommenden Spielzeit die Mehrhooger Fußballer.

Erinnerungen auch an die B-Liga-Zeiten

Besonders die Konkurrenten SV Bislich, SV Brünen und DJK Barlo waren bisher die Leidtragenden der Mehrhooger Aufholjagden. Gegen Bislich lag der VfR zweimal mit 0:2 zurück, am Ende hieß es jeweils 2:2. Gegen Brünen wurde aus einem 0:2 sogar ein 3:2-Erfolg und gegen Barlo wandelte der Aufsteiger ein 0:1 noch in einen 2:1-Sieg um. „Wir verpennen einfach große Teile der ersten Halbzeit“, sagt Reddmann. „Vielleicht glauben die Spieler, dass es noch irgendwie funktioniert wie zu den glorreichen B-Liga-Zeiten.“ Da hatte der Meister in 32 Spielen nicht eine Niederlage kassiert und nur vier Partien nicht gewonnen.

Wir wollen immer alles spielerisch lösen. Dabei sollten wir uns auch nicht zu schade dafür sein, den Ball einfach mal nach vorne zu dreschen
Dennis Reddmann, Trainer des VfR Mehrhoog, über die Gegentreffer in der Frühphase der Spiele.

Doch neben der fehlenden Aufmerksamkeit in der Anfangsphase sieht Dennis Reddmann in einer eigentlichen Stärke seiner Truppe auch gleichzeitig einen Schwachpunkt. „Wir wollen immer alles spielerisch lösen. Dabei sollten wir uns auch nicht zu schade dafür sein, den Ball einfach mal nach vorne zu dreschen.“ Viele Gegentreffer seien durch Ballverluste im Spielaufbau entstanden. Dies gelte es in den Begegnungen nach der Winterpause abzustellen. „Denn die anderen Teams wissen nun auch, was wir können und was nicht.“

Knapper Kader mit 18 Kickern

Als Tabellenzwölfter mit fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz hat sich der VfR Mehrhoog auf jeden Fall eine gute Ausgangslage im Kampf um den Klassenerhalt verschafft. „Das hätte ich vor der Saison blind unterschrieben“, sagt Reddmann. Zumal dem Coach bei einem mit 18 Spielern inklusive der Torhüter sowieso schmalen Kader oft nur zwölf bis 13 Akteure zur Verfügung standen. Verletzungen und bei Spielen unter der Woche auch beruflich- oder studienbedingte Absagen führten zu den Engpässen. Die personelle Situation soll nach der Winterpause ein wenig rosiger aussehen. Davon geht der Übungsleiter aus.

Ich führe viele Gespräche, aber es ist schwierig, Leute nach Mehrhoog zu lotsen. Schließlich wissen wir noch nicht, in welcher Klasse wir spielen werden.
Dennis Reddmann, Trainer des VfR Mehrhoog, über seine Bemühungen um Neuzugänge für die kommende Saison.

Zwei Akteure hat der Klub in der Winterpause gewinnen können. Vom B-Ligisten Hamminkelner SV II kommt Yannic Peters, der Defensivakteur ist bereits spielberechtigt und lief auch schon beim ersten Test in Rees (2:5 nach 2:0) auf. Sein Bruder Nick Peters wechselt aus der A-Jugend des Hamminkelner SV zu den Mehrhooger. „Da geht es jetzt nur noch darum, ab wann er spielberechtigt ist“, so Reddmann. Neben den echten gibt es auch noch ein paar „gefühlte“ Neuzugänge. Zum einen Hannes Dennert, der aufgrund seiner Schultereckgelenksprengung noch in keiner Meisterschaftspartie auf dem Feld stand, nun aber wieder mittrainiert. Andererseits mischt auch Luca Kiefer nach seinen hartnäckigen Oberschenkelproblemen wieder mit.

Wegweisende Partien direkt nach der Pause

Bei der Planung für die neue Saison haben bis auf Moritz Fischer, der nun in Köln studiert, alle Kicker des aktuellen Kaders ihre Zusage gegeben. „Drei bis vier Neuzugänge sollte es noch geben. Ich führe viele Gespräche, aber es ist schwierig, Leute nach Mehrhoog zu lotsen. Schließlich wissen wir noch nicht, in welcher Klasse wir spielen werden“, so Dennis Reddmann. Aufschluss darüber könnten schon die ersten Partien nach der Pause geben. Denn da geht es fast ausschließlich gegen Teams, die hinter den Mehrhoogern platziert sind. „Auf jeden Fall haben wir gezeigt, dass wir mithalten können“, sagt Reddmann. Besonders gut dann, wenn das Team von Beginn an hellwach ist...