Hamminkeln. Bezirksligist Hamminkelner SV muss sich nicht nur einen neuen Sportlichen Leiter, sondern auch einen neuen Trainer suchen.

Der Hamminkelner SV muss sich für die kommende Saison nicht nur einen neuen Sportlichen Leiter, sondern auch einen neuen Trainer für seine erste Fußball-Mannschaft suchen. Nachdem der Sportliche Leiter Michael Tyrann seinen Abschied an der Roßmühle zum kommenden Sommer verkündet hatte, um als Trainer beim SV Brünen anzuheuern, hat nun der aktuelle Coach Nikolay Glouhtchev Vorstand und Mannschaft darüber informiert, dass für ihn nach dieser Saison in Hamminkeln Schluss ist.

„Es hat kein böses Blut gegeben und es wird auch keines geben. Wir alle werden alles dafür tun, um diese Saison noch zu einer guten werden zu lassen und natürlich die Bezirksliga zu halten“, so Glouhtchev, dessen Team nach dem personellen Umbruch im Sommer einen krassen Fehlstart hinlegte, mit zehn Zählern aus den letzten fünf Spielen mittlerweile aber die Abstiegsplätze verlassen hat.

Regelmäßige Personalnot gibt den Ausschlag

„Hauptgrund für meine Entscheidung, die mir nicht leicht gefallen ist, ist der Umstand, dass wir einfach zu wenige Leute beim Training und oft auch beim Spiel sind“, so Glouhtchev. „Ich mache den Jungs dafür noch nicht einmal einen Vorwurf. Wir haben einige Studenten, die immer erst freitags können, die Jungs sind beruflich oder auch als junge Familienväter sehr eingespannt. Das sind alles Dinge, die Vorrang haben“, so der HSV-Coach. „Es ist auch charakterlich eine einwandfreie Truppe, wir haben viel Spaß zusammen. Aber mit so wenigen Leuten beim Training ist es für mich schwer, meine Vorstellungen von Training und Fußball umzusetzen. Für den hohen Aufwand, den ich als Trainer betreibe, kommt dann unter dem Strich zu wenig bei herum.“

Trotzdem kann er den HSV seinem noch unbekannten Nachfolger eigentlich nur ans Herz legen: „Die personelle Situation in dieser Saison hat mich zwar viele Nerven gekostet, das ist wirklich eine Seuchensaison. Aber es werden wieder bessere Zeiten kommen“, so Glouhtchev. „Der HSV ist ein gut geführter Verein mit einer guten Jugendarbeit. Wir haben schon jetzt einige junge Spieler gut integriert, da kommen demnächst noch mehr raus.“

HSV-Abteilungsleiter Bückman hat Verständnis

Dass es im Sommer auf eine absolut saubere Trennung hinauslaufen soll, kann auch Jörg Bückmann bestätigen: „Wir hätten wirklich gerne mit ihm weitergearbeitet, aber ich kann seine Gründe, die er uns ausführlich dargelegt hat, irgendwo auch nachvollziehen“, so der Fußball-Abteilungsleiter des HSV. „Wir hatten im letzten Jahr eine sehr gute Trainingsbeteiligung, die sich dann ja auch im Erfolg mit der Vizemeisterschaft widergespiegelt hat. Das ist in diesem Jahr aus diversen Gründen leider so nicht möglich. Aber es hat kein böses Blut gegeben und ich bin davon überzeugt, dass wir bis zum Ende der Saison gut mit Nikolay Glouhtchev zusammenarbeiten und die Klasse halten werden.“ Einen Nachfolger habe der HSV noch nicht gefunden, aber es habe bereits die ersten losen Anfragen und Gespräche gegeben.

Gerüchte, dass der in Bocholt wohnende Coach in der kommenden Saison die Reserve seines Ex-Vereins 1. FC Bocholt übernimmt, möchte Glouhtchev nicht bestätigen: „Ich kann sie nicht bestätigen, weil ich bislang keinem anderen Verein meine Zusage gegeben habe.“ Der HSV-Trainer betont: „Darum geht es jetzt auch nicht. Wir haben am Sonntag ein ganz wichtiges Heimspiel gegen den SV Haldern. Wenn wir so weitermachen wie zuletzt, bin ich optimistisch, dass wir mit einem weiteren Sieg so langsam im Mittelfeld ankommen. Aber der Gegner wird alles dafür tun, um bei uns zu gewinnen.“