Hamminkeln. BW Dingden wirft gegen Mülheim in der Schlussphase alles nach vorne. Doch ein Treffer fällt nicht mehr. So läuft der Abschied des Trainers.

Sie ließen wirklich nichts unversucht. Auch den einmal mehr reaktivierten Julian Weirather hielt es in der Schlussphase seiner wohl endgültig letzten Partie für BW Dingden nicht mehr auf seiner Position in der Innenverteidigung. Vor rund 700 Zuschauern am Mumbecker Bach wollten die Blau-Weißen ganz offensichtlich nicht nur ihrem langjährigem Coach Dirk Juch zum Abschied noch einmal einen Sieg schenken, sondern auch nur allzu gerne die vom SV Scherpenberg in Aussicht gestellte Belohnung einstreichen. Der Landesliga-Zweite aus Moers hatte sein Soll mit einem 4:2-Erfolg über Klosterhardt erfüllt. Doch die Schützenhilfe für Scherpenberg gelang den Blau-Weißen am Ende nicht. Spitzenreiter Mülheimer FC, dessen Fans etwa die Hälfte der Zuschauer am Höingsweg stellten, rettete sich über die Zeit. Das 0:0 reichte den Gästen, um anschließend frenetisch den Aufstieg in die Fußball-Oberliga zu feiern.

Dirk Juch muss ganz viele Hände schütteln

Dirk Juch schickte seine Spieler nach seiner letzten Rede als verantwortlicher Trainer Richtung Mittelkreis, um dem Gegner zum großen Erfolg zu gratulieren. Dann musste der 56-Jährige selbst ganz viele Hände schütteln und Wegbegleiter umarmen. Das letzte Saisonspiel in Dingden hatte nicht nur im Zeichen des Aufstiegskampfes gestanden, sondern war auch eine würdige Abschiedsfeier für den Mann, der BWD zehn Jahre lang trainiert und von der A-Liga bis in die Spitze der Landesliga geführt hatte. „Der Fußball steht heute im Vordergrund, und du bist ein Teil davon. Ganz so hast du es dir sicher gewünscht“, meinte der Dingdener Vorsitzende Jockel Buers schon bei einer kurzen Zeremonie vor dem Anpfiff.

Kevin Juch setzt einen Lupfer knapp vorbei

„Sein Verdienst ist ganz klar, dass er hier aus einer bunten Truppe, die wir damals waren, eine richtige Einheit geformt hat. Das habe ich so auch noch nicht erlebt“, sagte Julian Weirather, der sich selbst und seinem Übungsleiter nur zu gerne noch einen Treffer geschenkt hätte. Eine richtig gute Gelegenheit hatte sich dem kopfballstarken Defensivakteur allerdings nicht mehr geboten.

In einer umkämpften und ausgeglichenen Partie, die vom drittligaerfahrenen Referee Markus Wollenweber ausgezeichnet geleitet wurde, waren Chancen auf beiden Seiten ohnehin Mangelware. Die beste für Dingden hatte in Hälfte zwei noch Kevin Juch, der Mülheims Keeper Tolunay Isik mit einem cleveren Lupfer aus 45 Metern überlistete, doch der Versuch landete knapp neben dem MFC-Kasten.

Spitzenreiter Mülheim hat Raum für Konter

Als Dingden in der Schlussphase immer mehr aufmachte, boten sich dem Primus über Konter noch einige Möglichkeiten, doch es blieb bis zum Ende der knapp vierminütigen Nachspielzeit richtig spannend. „Ich glaube, dass man uns wirklich nicht viel vorwerfen kann. Wir haben uns sportlich voll reingehauen. Es hat einfach nicht gereicht, und damit ist Mülheim auch völlig verdient aufgestiegen“, sagte der BWD-Trainer anschließend. Er sei „unglaublich stolz“ auf seine Jungs, die am Ende nicht nur den dritten Platz im Abschlussklassement verzeichnen dürfen, sondern in dieser Saison auf der heimischen Anlage auch ungeschlagen blieben. Und dann war Dirk Juch auch schon wieder verschwunden. Es gab noch ganz viele Hände zu schütteln.