Schermbeck. Der Fußball-Oberligist SV Schermbeck rüstet weiter für die neue Spielzeit auf. Sieben der neun Neuzugänge weisen Regionalliga-Erfahrung auf.

Zwei Planstellen sind noch unbesetzt, ansonsten steht der Kader des Fußball-Oberligisten SV Schermbeck für die neue Saison. Mittlerweile hat sich auch das Werben um Timur Karagülmez ausgezahlt, der 31-jährige Offensivakteur wechselt vom Oberligisten 1. FC Bocholt zum Waldsportplatz. „Er wird unsere Offensive mit seiner Technik und Durchschlagskraft bereichern. Wir freuen uns, den nächsten Hochkaräter in unserem Kader begrüßen zu dürfen“, strahlt Schermbecks Sportlicher Leiter Cem Kara. Ein Schlussmann und eine Offensivkraft für die Außenbahn sieht das Anforderungsprofil des SVS noch vor. Mit dem Keeper ist alles klar, er will aber erst noch seinen Verein unterrichten. Bei ihm handelt es sich um einen Spieler mit Regionalliga-Erfahrung.

Acht Neuzugänge sind namentlich fix – darunter befinden sich sechs, die bereits in der Regionalliga gekickt haben. Mit dem eigentlich schon perfekten Wechsel des Torhüters erhöht sich die Zahl sogar auf sieben. Also wird auch die vierthöchste Klasse in der neuen Spielzeit angepeilt? So weit will Cem Kara dann doch nicht gehen. „Unser Ziel ist es, attraktiven Fußball zu bieten“, sagt der Sportliche Leiter. Als einen Garanten für die Umsetzung dieses Vorhabens sieht er auch Timur Karagülmez an.

Stolze 25 Treffer in 32 Spielen für FC Kray

„Mit Timur bekommen wir einen erfahrenen Angreifer, der sowohl in der Oberliga als auch in der Regionalliga in den letzten Jahren für Furore gesorgt hat“, freut sich Kara. Der Offensivakteur kam über den SC Hassel (2008), VfB Hüls (2009 bis 2012) zum FC Kray (2012/13). Nach einem kuren Abstecher zum türkische Profiverein und damaligen Viertligist Altınordu Izmir kehrte er 2013/14 zum FC Kray zurück, erzielte in 32 Spielen stolze 25 Treffer. Es folgten Stationen bei türkischen Profiklubs wie Gölbaşıspor, Manisaspor und Bandırmaspor, ehe er 2019 wieder in Deutschland kickte und sich dem 1. FC Bocholt anschloss.

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Nun zieht es den 31-Jährigen zusammen mit seinem Bocholter Kollegen Marvin Tenbült in die Oberliga Westfalen. Neben diesem Duo kommen noch das Torwarttalent Alexander Geraedts (Arminia Klosterhardt), Enes Schick (TuS Haltern), Paul Stieber (vereinslos, davor Westfalia Herne), Nikolai Pakowski (TV Jahn Hiesfeld), Jan Bachmann (RW Oberhausen) und Alexander Schlüter (DSC Wanne-Eickel) zum SV Schermbeck. Mit noch zwei angepeilten Verpflichtungen und bei 13 Abgängen summierte sich der SVS-Kader dann auf 19 Feldspieler und zwei Torhüter.

Die Wünsche von Trainer Sleiman Salha erfüllt

„Wir wollten generell den Altersdurchschnitt senken, zudem auf Qualität achten und auf Spieler, die brennen“, so Cem Kara. Mit einem Durchschnitt von etwa 25 Jahren sei dies auch gelungen. Sollte der Kader letztlich quantitativ doch ein wenig knapp ausfallen, so will der SV Schermbeck „vermehrt auf die U 19 und U 23 bauen“, erläutert der Sportliche Leiter.

Klimczok und Ankomah-Kissi noch ohne Verein

Fast alle Abgänge des SV Schermbeck haben bereits einen neuen Verein gefunden. Cedric Drobe (TuS Haltern), Florian Kraft (SV Sodingen), Dominik Hanemann (SF Wanne-Eickel), Kevin Mule-Ewald (SC Reken), Kilian Niewerth (SC Reken), Raphael Niehoff (SG Borken), Mel Gerner (RW Deuten), Claudius Mertes (zweite Mannschaft), Ahmet Efe Aris (TV Jahn Hiesfeld), Fatih Coban (FC Marl) und Leotrim Pelaj (TuS Gahlen) sind für die kommende Saison untergekommen.

Bei zwei Kickern mit langer SVS-Vergangenheit sieht es hingegen noch ein wenig anders aus. Evans Ankomah-Kissi, schon seit der Spielzeit 2010/11 am Waldsportplatz, und Marek Klimczok – kam ein halbes Jahr später – haben noch keinen neuen Klub.

Sein Trainer Sleiman Salha zeigt sich mit dem bisherigen Personalkarussell äußerst einverstanden. „Der Vorstand mit Cem Kara und dem Vorsitzenden Michael Steinrötter ist voll auf unsere Wünsche eingegangen, wir wollten genau diese Spieler haben“, sagt der Übungsleiter, der nach der Übernahme des Jobs im Sommer 2020 nun in seine zweite Saison geht. Der 32-Jährige attestiert den Verantwortlichen, „überragende Arbeitet“ geleistet zu haben. Fast alle Wunschspieler unterzeichneten einen Kontrakt am Waldsportplatz. „Nur ein, zwei Spieler wollten lieber in der Regionalliga bleiben“, so Sleiman Salha.

Top-Niveau erst im September oder Oktober

Doch damit kann der Schermbecker Coach gut leben. Schließlich sei der Umbruch „genau nach meinem Geschmack verlaufen und wir haben Spieler bekommen, die hungrig auf Erfolge sind“. Er habe nun einen Kader auf hohem Niveau, den es gilt, nach dem Ende der coronabedingten Zwangspause auf Vordermann zu bringen. Dafür plant der Trainer schon einige Zeit ein, eine wirkliche Sommerpause wird es beim SVS nicht geben. „Bis wir auf einem Top-Niveau sind, das dauert bis September/Oktober“, vermut Salha, der dafür von einem Trainingsstart im Juni ausgeht. Den Saisonauftakt kann er sich gut im September vorstellen.