Wesel. Die Anlage des PSV Lackhausen, dessen erstes Team in der Landesliga kickt, wird aufgewertet. Baumaßnahmen am Molkereiweg beginnen im Frühjahr.

Vor mittlerweile 13 Jahren bezog der PSV Lackhausen seine neue Anlage am Molkereiweg. Für Björn Assfelder hat diese ihren besonderen Reiz. „Ich habe immer gesagt, dass dies die schönste Sommersport-Anlage am Niederrhein ist“, meint der Trainer der Weseler Landesliga-Fußballer, der seit seinem Amtsantritt die Testspiele im Winter immer in der Fremde und im Sommer grundsätzlich in heimischer Umgebung plante.

Denn mit der kalten und nassen Jahreszeit sowie den Naturrasen-Spielfeldern treffen bisher zwei Komponenten aufeinander, die sich nicht wirklich vertragen. Doch dieses Handicap ist bald Vergangenheit. Am Molkereiweg entstehen zwei Kunstrasenplätze, Ende April/Anfang Mai sollen die Arbeiten begonnen werden und diese rund drei Monate später dann abgeschlossen sein.

Mit dem Thema Kunstrasen „sind wir schon seit mehreren Jahren zugange“, erzählt Wolfgang Spychalski. Die Verwirklichung dieses Vorhabens fällt nun in die Amtszeit des neuen Vorsitzenden, der im September des vergangenen Jahres zum Nachfolger von Stefan Peters gewählt wurde. Ursprünglich war der Plan der Stadt Wesel, erst einen Kunstrasen am Molkereiweg zu errichten, danach im Auestadion, um dann später wieder mit dem zweiten Platz auf die PSV-Anlage zurückzukehren. „Jetzt werden die zwei Plätze in einem Rutsch gemacht, so ist es auch praktischer“, sagt Spychalski. Dass die Lackhausener damit nun ein Jahr länger warten müssen – im Auestadion entstand schon 2020 das Kunstrasenfeld –, hat der Verein bewusst in Kauf genommen.

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Vier Trainingsplätze im naturbelassenen Grün stehen dem PSV derzeit zur Verfügung, hinzu kommt der Hauptplatz. Die beiden Flächen mit Flutlichtanlagen werden ab dem Frühling zu Kunstrasen mit Korkgranulat umgewandelt. Federführend für die Realisierung des Projekts, für das im städtischen Haushalt 1,4 Millionen Euro veranschlagt sind, ist die ASG. Dabei findet der PSV für die Zusammenarbeit mit der Stadt Wesel lobende Worte. „Wir haben da sehr konstruktive Gespräche geführt“, sagt Wolfgang Spychalski.

Engpässe beim Trainingsbetrieb werden erwartet

Dass es – sollte der Corona-Lockdown doch recht frühzeitig enden – beim Trainingsbetrieb zu Engpässen kommen kann, dies ist dem Vorsitzenden auch klar. „Dieses Problem besteht nun mal, wenn Umbauten an einer bestehenden Anlage vorgenommen werden. Da müssen wir uns halt so organisieren, um die Zeit zu überbrücken“, sagt Wolfgang Spychalski. Die Rückkehr zu den normalen Übungseinheiten sei die oberste Maxime. Allerdings könnte Corona in diesem Fall den Lackhausenern sogar ein wenig in die Karten spielen.

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Doch bei allen möglichen Widrigkeiten durch die Bauphase, die Freude über die neuen Möglichkeiten besonders in der Herbst- und Winterzeit überwiegt natürlich bei weitem. „Mit nur Rasenplätzen ruhte der Trainings- und Spielbetrieb ja teilweise bis in den März hinein“, erinnert sich der PSV-Vorsitzende. Dies trifft derzeit und im vergangenen Jahr zwar auch zu, aber hier liegt der Grund in der Coronavirus-Pandemie – nicht beim Wetter. „Ansonsten war das für uns schon ein Wettbewerbsnachteil“, sagt der 61-jährige Vorsitzende.

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Dieser gehört demnächst der Vergangenheit an. „Das ist ein großer Fortschritt und bringt uns ganz schön nach vorne“, freut sich Spychalski. Für die fast 20 Jugend- und vier Senioren-Mannschaften – in der Saison 2021/22 kommt nach jetzigem Stand noch ein Senioren-Team hinzu – ergeben sich durch die Kunstrasen-Spielfelder ganz neue Möglichkeiten. „Mit den Kunstrasenplätzen bricht eine neue Epoche an“, sagt Spychalski. Aus einer fast reinen Sommer- werde nach Beendigung der Baumaßnahmen dann eine Ganzjahres-Anlage.

Nutznießer der neuen Form des durchgehenden Trainingsbetriebs auch in den unwirtlichen Wetter-Monaten sind natürlich neben den Kickern die Übungsleiter. Björn Assfelder sieht die modernisierte Anlage „infrastrukturell stark aufgewertet und als erheblichen Mehrwert für den ganzen Verein“. Der Trainer der Landesliga-Fußballer kann sich auch gut vorstellen, dass es ein wenig leichter wird, Aktive zum PSV Lackhausen zu locken. „Ein Kunstrasenplatz ist auch ein Aspekt bei Gesprächen mit den Spielern“, sagt der 37-Jährige.

Das Paket PSV Lackhausen erfährt auf jeden Fall eine andere Wertigkeit als bei einer Anlage mit ausschließlich Naturrasen. Im 13. Jahr nach dem Einzug steht eine der wichtigsten Modernisierungsmaßnahmen nun an.