Wesel. Fußball-Landesligist PSV Lackhausen bastelt fleißig am Kader für die neue Saison. Ein Externer kommt zum Molkereiweg, mit Oberliga-Erfahrung.

Björn Assfelder handelte sich einen Korb nach dem anderen ein. „Die Spieler sollen uns sofort weiterhelfen, sie sind qualitativ hochwertig. Bei dem einen oder anderen wussten wir, dass es sehr schwer wird. Aber wir wollten es zumindest versuchen“, beschreibt der Trainer des Fußball-Landesligisten PSV Lackhausen sein „Beuteschema“ für potenzielle Neuzugänge zur kommenden Saison. Fünf Akteure mit Landesliga- oder Oberliga-Erfahrung sprach der 37-Jährige an, das Ergebnis waren vier Absagen. Doch über eine Zusage kann er sich nun freuen, allerdings „müssen wir noch Detailfragen mit dem abgebenden Verein klären“.

Deshalb will Assfelder den Namen noch nicht nennen. Nur so viel: Es handelt sich um einen Defensivakteur eines Oberligisten, der nach einer langwierigen Verletzung wieder komplett beschwerdefrei ist, sich in der Landesliga empfehlen und dort praktisch „geparkt“ werden soll. „Wir haben hier zuerst den aktuellen Verein des Spielers kontaktiert und ihm eine Art Leihgeschäft vorgeschlagen“, erzählt der PSV-Übungsleiter. Wohl wissend, dass es „Ausleihen“ bei den Amateuren nicht gibt. Deshalb sind auch noch einige Fragen zu klären.

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Die gibt es hingegen bei 16 Spielern nicht mehr. Luis Blaswich, Johannes Bruns, Linus Dersch, Sebastian Eisenstein, Til Faßbender, Julian Fuchs, Timo und Nico Giese, Sebastian Kaiser, Florian Karwath, Jost Kasparek, Viktor Klejonkin, Lennart Laader, Lauritz Meis, Yannik Oenning und Stephan Sanders bleiben am Molkereiweg. Die Zusagen holte sich der Coach nicht per Telefon, sondern im Besprechungsraum mit acht Metern Abstand und bei jedem direkt im ersten Gespräch. „Alle haben das persönliche Treffen gewollt“, erzählt Assfelder. Dass die Weseler in der Planung schon so weit fortgeschritten sind, dafür hat der Trainer eine simple Erklärung. „Das ist dem Umstand geschuldet, dass bei mir alles klar ist.“ Björn Assfelder besitzt einen noch für die kommende Saison geltenden Vertrag beim PSV.

Bei der Liste der Zusagen, die die „Leistungsträger sind und unser Gerüst bilden“ (Assfelder), fällt besonders ein fehlender Name auf: Eray Tuncel, mit sechs Treffern erfolgreichster Torjäger in der derzeit unterbrochenen Saison. „Wir kennen uns schon unfassbar lange, wissen, was wir voneinander haben und besitzen gegenseitig eine hohe Wertschätzung“, sagt Björn Assfelder. Eray Tuncel zähle auch definitiv zum Gerüst der Weseler.

Jan Heinz legt eine Fußballpause ein

Abgesehen von Eray Tuncel stehen beim PSV Lackhausen noch Gespräche mit sechs Kickern aus dem aktuellen Kader aus. Die Unterredungen mit Jan Kleine-Besten, Hamudi Baydoun, Jan Essoreke Badawassou, Jona Sobotta, Florian Hasani und Marian Michaels sollen in den nächsten zwei Wochen erfolgen.

Wie sich Marian Michels eine weitere Zusammenarbeit vorstellt, ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie und seiner privaten Situation derzeit noch vollkommen offen.

Dagegen hat sich Jan Heinz bereits Ende 2020 verabschiedet. „Er hat das zumindest erst einmal als Pause definiert“, so Trainer Björn Assfelder über den 19-jährigen Offensivspieler.

Doch wie schon in den vergangenen Jahren sei der 32-Jährige, der seit der Saison 2017/18 wieder für den PSV stürmt, „immer einer der Letzten gewesen, mit denen wir gesprochen haben“. Daran ändert sich bei der Personalplanung für die Spielzeit 2021/22 nichts. Den Goalgetter möchte der Coach natürlich auch nach dem Sommer weiter in seinen Reihen wissen. „Ich gehe nicht davon aus, dass er mich überraschen wird. Aber ich kann es auch nicht ausschließen“, so Assfelder. Sollte Tuncel eine negative Überraschung für den Übungsleiter bereithalten, dann „müssten wir uns in diesem Bereich umschauen“.

Vier Langzeitverletzte beim PSV

Ansonsten wird dies eher nicht mehr der Fall sein. Außer, von den noch ausstehenden Gesprächen mit den restlichen Akteuren aus dem Kader (siehe Box) verliefen alle im Sande. So sieht es derzeit danach aus, dass der Weseler Landesligist mit einem nahezu unverändertem Kader die nächste Spielzeit in Angriff nimmt. Dass dies alles andere als ein Nachteil sein muss, bewiesen die Lackhausener über weite Strecken der aktuell unterbrochenen Saison. Allerdings weiß Björn Assfelder auch um seine verletzungsbedingten Fragezeichen im Kader. Wie schnell die Langzeitverletzten Timo Giese, Jona Sobotta, Florian Hasani und Hamudi Baydoun wieder auf den Trainingsplatz zurückkehren, dies ist noch genauso ungewiss wie die Fortführung der Saison wegen der Coronavirus-Pandemie.