Hamminkeln. Gleich im Comeback-Spiel der Fußball-Landesliga gegen VSF Amern schoss Rückkehrer Mohamed Salman BW Dingden zum 1:0-Sieg.

Es war empfindlich kalt am Mittwochabend in Dingden. Gerade einmal zwei Grad Celsius über dem Gefrierpunkt. Einer im blauen Fußballdress des abstiegsbedrohten Landesligisten musste sich allerdings um ausreichend Körperwärme keine Sorgen machen. Mohamed Salman wurde nach dem 1:0-Heimerfolg über die Vereinigten Sport-Freunde aus Amern von allen Mannschaftskollegen geherzt. Der 21-jährige Deutsch-Libanese hatte bei seinem Comeback-Spiel am Höingsweg gleich das geliefert, was ihn auszeichnet: den Siegtreffer erzielt.

„Ich bin wieder zu Hause, das freut mich am meisten“, betont der Mittelstürmer strahlend. Zu Hause heißt offenbar Dingden. Die Blau-Weißen hatte Salman in der Saison 2018/19 mit 22 Treffern und acht Torvorlagen in 31 Partien mit zum Aufstieg geschossen. Doch der junge Angreifer suchte eine neue Herausforderung. Nicht zum ersten Mal in seinem noch jungen Fußballer-Leben übrigens.

Auch interessant

Das Gastspiel beim Borkener Westfalen-Landesligisten Westfalia Gemen endete allerdings unerwartet zügig. „Das hatte private Gründe, über die ich nicht reden möchte“, erklärt Salman zu seinem Ausstieg nach nicht einmal einem halben Jahr. Sportlich lief es bei fünf Treffern in 16 Spielen für den Tabellensiebten nicht rund. „Mohamed hat in Gemen auf einer anderen Position gespielt als bei uns“, betont BWD-Trainer Dirk Juch, „das war sicher ein Grund für seine Rückkehr.“

Spiele in der Premier League des Libanon

Juch weiß genau, was er an seinem Winter-Comebacker hat. Salman ist ein großes Talent, schnell, am Ball versiert, mit dem Blick für Räume, für Chancen. Und er hat Mut. Nach Jugendjahren beim SV Biemenhorst und beim Oberligisten 1. FC Bocholt wagte Salman mit nicht einmal 18 Jahren den Schritt ins Land seiner Eltern, spielte 2016 einige Partien für den Erstligisten Tadamon Sur SC aus der alten phönizischen Hafenstadt Tyre. Premier League im Libanon. Dazu kamen Einsätze für die libanesische U21-Auswahl.

Im Sommer 2017 ging es zurück nach Deutschland. Über Bocholt heuerte Salman im Januar 2018 bei Blau-Weiß Dingden an. Die sportliche Erfolgsgeschichte am Höingsweg ist seither auch mit dem Torjäger eng verknüpft.

Torchance für BW Dingden, doch Kapitän Julian Weirather (r.) kommt nicht an den Ball.
Torchance für BW Dingden, doch Kapitän Julian Weirather (r.) kommt nicht an den Ball. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

Gegen Amern beim 1:0 am Mittwochabend brauchte Salman eine Halbzeit Anlauf. Dann zündete der technisch versierte Offenspieler, der mit Sebastian Klein Schmeink ein neues BWD-Angriffsduo bildet. Der 32-jährige Klein Schmeink, im Winter vom B-Kreisligisten Grün-Weiß Lankern geholt, zeigte mit einigen schönen Flanken und Soli, dass er in der vorletzten Fußball-Liga doch ziemlich verschenkt war. Schon von 2011 bis 2018 war der Routinier für Dingden unterwegs. Damals in der Kreisliga A und der Bezirksliga. Die Landesliga ist für Klein Schmeink Neuland.

Der personelle Schachzug in der doch arg lahmenden Dingdener Offensive ist erst einmal aufgegangen. Überschwang liegt Dirk Juch allerdings fern. Die Tabelle kann der Trainerfuchs schließlich lesen. Und da wird BWD immer noch als Rangvorletzter ausgewiesen.

Sonntag zur SV Hönnepel-Niedermörmter

Doch am Sonntag (15 Uhr, Düffelsmühle) bietet sich die Chance, zumindest mal einen Abstiegskonkurrenten hinter sich zu lassen. Dann geht es zur SV Hönnepel-Niedermörmter. Gegen die Gelb-Schwarzen hatten die Dingdener bis zum Amern-Spiel die einzige von bis dahin neun Heimpartien gewinnen können. Im Spätsommer 2019 mit 1:0.

Das Treffen am Sonntag ist, sofern der Acker in Kalkar bespielbar ist, ein kleines Schlüsselspiel. Hönnepel startete mit dem neuen Trainer Sven Schützek (bisher Fichte Lintfort) am Mittwochabend mit einem 5:2 bei Schlusslicht DJK/VfL Giesenkirchen. „Wir müssen so engagiert spielen wie gegen Amern in der zweiten Halbzeit, dann ist ein Sieg drin“, versichert BWD-Torjäger Mohamed Salman. Sein Trainer wird auch auf ihn wieder zählen (müssen).