Oberhausen. Rot-Weiß Oberhausen feiert durch das späte 3:2 gegen den FC Gütersloh den ersten Heimsieg der Saison. Das sagt Trainer Sebastian Gunkel.
Sebastian Gunkel wusste nach Abpfiff genau, wie er den dramatischen Last-Minute-Sieg seiner Mannschaft gegen den FC Gütersloh auf den Punkt bringen musste. „Brutal bitter für den Gegner, brutal wichtig für uns.“ Für Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen war der 3:2 (2:0)-Sieg nach zwei Heimschlappen zum Saisonstart der erste Dreier im heimischen Stadion Niederrhein, den Moritz Stoppelkamp mit einem Treffer in der sechsten Minute der Nachspielzeit perfekt machte.
„Wir wussten, dass wir mit Gütersloh auf einen starken Gegner treffen. In der Summe sind wir der glückliche Sieger. Wir sind natürlich sehr froh über den ersten Heimsieg, auch weil wir endlich mit unseren Fans feiern und sie für ihren Support mit drei Punkten belohnen“, bilanzierte der RWO-Trainer, der bereits im Vorfeld von einer engen Partie gegen Gütersloh ausgegangen war. Dass es dann aber zu so ein Fußball-Drama kommen würde, darauf hätte wohl auch Gunkel sicherlich gerne verzichtet. Denn gerade nach den ersten 45 Minuten und der 2:0-Pausenführung durch die Tore von Stoppelkamp und Timur Kesim schien RWO bereits auf der Siegerstraße zu sein.
RWO-Trainer lobt Keeper Kevin Kratzsch: „Er hat uns im Spiel gehalten“
„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, waren selbstbewusst und sind auch verdient in Führung gegangen“, so Gunkel, dessen Team allerdings zu Beginn der zweiten 45 Minuten das wohl vorentscheidende 3:0 liegen ließen. So kamen die Gäste mit dem Anschlusstreffer nach knapp einer Stunde zurück ins Spiel, die sich auch nachdem Platzverweis von Patrik Twardzik nicht aufgaben und durchaus nicht unverdient zum Ausgleich kamen.
Um ein Haar wäre Gütersloh sogar in Führung gegangen, doch Phil Beckhoff scheiterte am starken Kleeblatt-Schlussmann Kevin Kratzsch, der ein Sonderlob von seinem Trainer erhielt. „Eine überragende Aktion von Kevin, der uns mit dieser Parade im Spiel gehalten hat. Ich weiß nicht, ob wir da nochmal zurückgekommen wären. So ehrlich muss man sein“, sagt Gunkel, der sich statt des möglichen Gegentors dann in der Nachspielzeit der Nachspielzeit über den Geniestreich seines Kapitäns freuen durfte.
„Doch trotz der Niederlage könnte ich nicht stolzer auf meine Jungs sein“
Der etatmäßige Kapitän Nico Klaß stand zwar gegen Gütersloh im Kader, kam aber letztlich nicht zum Einsatz. „Nico war während der Trainingswoche umgeknickt und somit angeschlagen. Er hatte im Abschlusstraining nochmal alles versucht, wobei es dann nicht für die Startelf gereicht hat“, informiert Gunkel. Statt Klaß rückte Michel Niemeyer auf die linke Seite der Dreierkette. „Michel hat das richtig gut gelöst und gezeigt, dass er eine wichtige Option im Defensivverbund für uns ist.“
Während die Kleeblätter also nach Abpfiff mit ihren Anhängern die ersten Heimpunkte bejubeln konnten, herrschte bei Gütersloh-Trainer Julian Hesse eine Mischung aus Frust, Enttäuschung und Stolz vor. „Ich bin jetzt fünfeinhalb Jahre hier tätig, aber das ist einer meiner drei stolzesten Momente als Trainer von Gütersloh. Es hat gerade ab der 20 Minuten richtig Spaß gemacht, der Mannschaft zu zuschauen. Wir belohnen uns dann in Unterzahl, haben sogar mit Phil Beckhoff die spielentscheidende Chance zum 3:2. Stattdessen werden wir unglaublich bestraft. Doch trotz der Niederlage könnte ich nicht stolzer auf meine Jungs sein. Wenn wir so weitermachen, werden wir unsere Punkte holen.“