Oberhausen. Der RWO-Präsident fühlt wegen seiner eigener Erfahrungen mit Abstiegen aber auch mit den Meiderichern, die erstmals Regionalliga spielen werden.

Der Abstieg des MSV Duisburg von der Dritten Liga in die Regionalliga West betrifft natürlich auch den Nachbarn aus Oberhausen. RWO-Präsident Hajo Sommers ist in Hinsicht Absteigen ja auch ein gebranntes Kind: „Abstieg ist immer Mist und mir tun die Duisburger wirklich leid. Wir haben nach unserem Doppelabstieg nun schon mehr als zehn Jahre daran zu knacken.“

Aber Sommers wäre nicht Sommers, wenn er gleichzeitig auch die schicken Aspekte für seine Kleeblätter dabei nicht berücksichtigen würde: „Ich freue mich auf zwei geile Spiele mehr pro Saison, die uns dann auch noch ein paar Einnahmen zusätzlich generieren werden.“ Das wurde nach dem Aufstieg der Rot-Weissen aus Essen in die Dritte Liga bekanntlich vermisst.

MSV kommt aus ganz anderen finanziellen Voraussetzungen

Welche Auswirkungen der Abstieg des MSV auf die sportlichen Perspektiven der Oberhausener für die kommende Spielzeit hat, wäre zum jetzigen Zeitpunkt Kaffeesatzleserei. Aber Sommers sagt auch: „Natürlich werden die ohne Fernsehgelder an den Finanzen sparen müssen. Andererseits muss man aber auch sehen, dass die aus ganz anderen finanziellen Voraussetzungen kommen als wir.“

Für Sommers ist klar, dass der MSV den sofortigen Wiederaufstieg anstreben wird und dies mit Möglichkeiten, die RWO nicht haben wird. „Ich weiß nicht, ob sie dann der Liga-Krösus sein werden, aber finanziell werden die immer noch eine andere Liga sein.“

RWO wil eine Mischung aus Talenten und Erfahrung

Was ihn momentan aber nicht sonderlich anficht, denn zurzeit ist er mit seinem Team dabei, den RWO-Etat für die kommende Saison zu schnüren. „Wir werden uns dazu gegen Ende der Woche oder Anfang nächster konkret äußern.“ Abzusehen aber ist bereits, dass der Verein wieder einmal die Gürtel enger schnallen und voraussichtlich mit weniger auskommen muss als in der Vorsaison.

Das erklärt ja auch die neue Ausrichtung um den Sportlichen Leiter Dennis Lichtenwimmer und den neuen Trainer Sebastian Gunkel, die verstärkt auf junge, talentierte, aber noch namenlose Spielern setzen. Die sollen sich neben einigen erfahrenen Achsenspielern dann zu einer Mannschaft formen. Mit Tanju Öztürk und Sven Kreyer wurde in dieser Hinsicht bereits verlängert. Gunkel kann sich auch eine Zusammenarbeit mit Moritz Stoppelkamp sehr gut vorstellen. Es wird miteinander gesprochen.

Hier treffen Talent und Erfahrung aufeinander: Kerem Yalcin und Sven Kreyer (beide l.) gegen Aachens Frederic Baum. So will RWO seinen Kader für die kommende Saison bauen.
Hier treffen Talent und Erfahrung aufeinander: Kerem Yalcin und Sven Kreyer (beide l.) gegen Aachens Frederic Baum. So will RWO seinen Kader für die kommende Saison bauen. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Sommers weiter: „Es wird nicht mehr so sein, dass wir Spieler wegen ihrer Leistungen aus früheren Zeiten verpflichten werden.“ Womit er Akteure aus dem Kader der gerade ablaufenden Spielzeit meint, der für ein höchst durchschnittliches Abschneiden sorgte. Wobei ausdrücklich das sportliche Abschneiden im Finale des Niederrheinpokals sowie das daraus folgende Finanzielle noch nicht in der Saison-Abschlussbilanz auftaucht. Hier ist noch alles offen und könnte der enttäuschenden Liga zumindest ein Glanzlicht im Pokal folgen lassen.

RWO schaut nicht mehr darauf, as die anderen haben

Womit man unweigerlich wieder beim Geld gelandet ist, das die Planungen für die kommende Saison prägt. „Wir werden definitiv nicht mehr zu anderen schielen, wie viel die haben, wie viel die ausgeben können. Wir machen unser eigenes Ding.“

Wobei das aber auch intern nicht immer leicht sein muss. Denn auf der aktuellen Aufsichtsratssitzung geht es schon um Finanzen. Oder um es mit Sommers etwas flapsig zu sagen: „Wir werden uns wieder prügeln, welcher Bereich wie viel kriegt.“