Oberhausen. Alemannia Aachen feiert den Aufstieg in die 3. Liga, während RWO das 14. Unentschieden der Saison erlebt. Die Gründe sind vielschichtig.
Man müsse aufpassen, meinte RWO-Kapitän Sven Kreyer am Samstagnachmittag nach der 1:1-Punkteteilung gegen den SV Rödinghausen, nicht in einer Abwärtsspirale zu versinken und sie als „Normalzustand“ hinzunehmen. Nun sind lauter Unentschieden nur bedingt eine Abwärtsspirale (man muss zwischendurch allerdings auch mal gewinnen), aber wenn von 31 Spielen 14 ohne Sieger (und Verlierer) enden, dann ist das Unentschieden quasi an der Tagesordnung.
Rot-Weiß Oberhausen hat im Laufe seiner Geschichte(n) auch in den vergangenen Jahren so manche abenteuerlich anmutende Wendung genommen, aber als „Unentschieden-Könige“ noch nicht in Erscheinung getreten. Das ist auch ein Titel, auf den man eher wenig Wert legt, verdammt er doch zum Zusehen und zum Zähneknirschen.
RWO: Was Alemannia Aachen den Kleeblättern voraus hat
Bedenkt man mal, dass von den aktuell 14 Punkteteilungen diese gegen Rödinghausen und vielleicht zwei, drei andere als „gerecht“ oder gar als „glücklich“ bezeichnet werden dürfen, bleiben aber knapp zehn, die mit einem Oberhausener Sieg hätten ausgehen müssen. Das wären 20 Punkte mehr, dann kann man Aachen herausfordern.
Stichwort Aachen: Dass die Alemannia nun aufsteigt, sei ihr gegönnt, und die neue Liga möge sie nicht zu neuen unseligen Kapriolen verführen, von denen sie in der Vergangenheit nicht immer frei war – wir denken auch an zwei Insolvenzen in jüngerer Vergangenheit. Fragen wir mal, was die Alemannia in dieser Saison wesentlich von RWO unterschied, dann kommt man nicht auf ein klares spielerisches Plus, sondern vor allem auf die Art mannschaftlicher Geschlossenheit, innerer Disziplin, Zähigkeit und Bereitschaft, an den Sieg zu glauben, die das Alleinstellungsmerkmal der Spielzeit in einer ganzen Herde vermeintlicher Titelaspiranten war.
An diesen Eigenschaften hat es RWO gefehlt. Großen Worten fehlte zu oft die große Tat.