Oberhausen. Seit drei Partien steht Mike Terranova bei RW Oberhausen wieder an der Seitenlinie. Was bereits klappt, wo es noch Baustellen gibt.
Was man beim aktuellen Kader von Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen mit seinem neuen (alten) Trainer Mike Terranova sehen muss: Beide Parteien müssen sich im Detail erst noch richtig kennenlernen. Terranova hatte als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums keine Handhabe mehr bei den Neuverpflichtungen für diese Saison, konnte sie daher nicht so eng beobachten, wie es sein Vorgänger Jörn Nowak tun musste. So muss das Team erst einmal seine Ansprache „lesen“ lernen, so muss er die neuen Wege und Abstimmungen in der Mannschaft erkennen, die sich nach seinem Rückzug aus der ersten Reihe schon im bisherigen Saisonverlauf ergeben hatten.
In Velbert reichte das gegen einen überforderten Gegner zu einem 3:0-Pflichtsieg. Bei der 1:3-Niederlage in Aachen räumte er nach der Partie ein, für diesen Gegner falsch aufgestellt zu haben und korrigierte dies zum Wechsel mit Christian März – doch da war es zu spät.
RWO: Ungewöhnliche Szene kurz vor Anpfiff zur zweiten Halbzeit
Dass Fortschritte zu erkennen sind, zeigte die Partie jetzt beim FC Gütersloh am vergangenen Freitagabend, die die Kleeblätter mit 4:0 klar für sich entscheiden konnten. Nachher sagte Terranova zufrieden: „Damit kann ich mich anfreunden. Was Reaktionen und Körpersprache betrifft, haben wir vieles richtig gemacht.“
Dass immer noch viel zu tun ist, machte eine ungewöhnliche Szene kurz vor Anpfiff zur zweiten Halbzeit klar. Da diskutierte der Trainer am Anstoßpunkt mit Sven Kreyer, Moritz Stoppelkamp und Cottrell Ezekwem. Die Gütersloher waren noch nicht zurück aus der Kabine, Terranova hatte ein, zwei Extraminuten für Feinjustierung seiner Offensivabteilung.
Die hatte ihre Arbeit im ersten Durchgang schon gut gemacht, dies beim Elfmeter allerdings mit dem Ausfall von Not-Rechtsaußen Phil Sieben (Kopfwunde) bezahlt. Über links lief die Chose, wie das 2:0 in der Vorbereitung von Ezekwem und Stoppelkamps Abschluss zu sehen war.
RWO: Terranovas Vorstellungen werden immer besser umgesetzt
Doch wie war die rechte Seite zu verbessern, Terranova gestikulierte vor allem zu Ezekwem. Übersetzt bedeuteten die Gesten: „Du musst wissen, wann du tief stehen musst und wann hoch. Bei Einwürfen gehst du nicht auf den Mann, sondern zwischen die nächsten beiden Spieler.“ Ezekwem, Stoppelkamp und Kreyer entdeckten fortan die rechte Seite mehr und mehr für sich – Kreyer erzielte von dort aus einstürmend das 3:0 und Ezekwem schloss einen rechts geführten Flankenlauf mit starkem Einsatz von Glody Ngyombo cool per Hacke zum 4:0 ab - da setzte er sich zwischen zwei Gegenspielern durch.
Jeder Trainer ist zufrieden, wenn taktische Maßgaben greifen. Terranova war es an diesem Abend besonders, weil seine Vorstellungen eins zu eins umgesetzt wurden und griffen.