Oberhausen. Nach dem VfB Bottrop und Sterkrade-Nord schaltete der A-Ligist jetzt Bezirksliga-Spitzenreiter 06/07 mit 6:4 im Elfmeterschießen aus.

Der FC Sterkrade 72 ist d i e Oberhausener Pokalmannschaft im Kreis. Nach dem VfB Bottrop und Sterkrade-Nord hat der A-Ligist nun im Halbfinale auch den in der Saison ungeschlagenen Bezirksliga-Tabellenführer Sterkrader 06/07 aus dem Rennen geworfen. Trainer Patrick Wojwod: „Wenn man drei der vier höchsten Mannschaften in Oberhausen und Bottrop rauswirft, hat man einen richtig guten Job gemacht. Wir haben konsequent gut abgeliefert.“

Nach dem 1:1 (0:0) nach der regulären Spielzeit und Verlängerung setzten sich die 72 mit fünf verwandelten Strafstößen im Elfmeterschießen durch. Auf der Gegenseite stand ein Fehlschuss. Für den A-Ligisten trafen Jannis Heins, Angelo Gerbeshi, David Fojcik, Lars van Gelder und Damian Ford an.

Das ist der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte, die Wojwod-Elf erreicht erstmals das Kreispokal-Finale. Das steigt im kommenden Jahr gegen Rhenania Bottrop, die sich vor einer Woche mit 6:0 gegen die Sportfreunde Königshardt durchgesetzt hatten. Datum und Austragungsort des Endspiels stehen noch nicht fest. Wojwod sieht die Statistik auf seiner Seite: Ich war in den letzten vier Jahren dreimal im Endspiel und habe den Pokal zweimal gewonnen. Wer sagt, dass es im Frühjahr kein drittes Mal geben soll.“

Beide Trainer sahen eine ausgeglichene Partie

Über die gesamten 120 Minuten verlief das Spiel ziemlich ausgeglichen. Folgerichtig ging es mit 0:0 in die Pause. Kurz nach Wiederbeginn gingen die Jungs vom „Dicken Stein“ durch Moritz Anderheide mit 1:0 in Führung. Doch die Hausherren glichen nur sechs Minuten später durch Kapitän Ian Kohlgruber zum 1:1 aus.

Dieses Ergebnis hatte auch nach 94 Minuten Bestand, so ging es in die Verlängerung. Beide Teams lieferten sich einen echten Pokalfight und das regnerische Wetter trug auch noch seinen Teil dazu bei. Nach 122 Minuten war der intensive, aber stets faire Kampf zu Ende und es musste eine Entscheidung im Elfmeterschießen her.

Da alle 72 Spieler verwandelten und ein 06/07-Spieler vom Punkt scheiterte, war der Finaleinzug geschafft. Der Jubel kannte keine Grenzen und nur der Wochentag verhinderte ein längeres Feiern bis in die Morgenstunden.

Lars Mühlbauer: „FC 72 hat sich das Glück im Elfmeterschießen auch erarbeitet“

Wojwod: „Anders als vor dem Lirich-Spiel habe ich gesagt, dass sie hier völlig ohne Druck aufspielen können. Das hat meiner Mannschaft sehr geholfen, ich werde daraus auch lernen.“ Neben dem Finaleinzug ist ein zusätzliches Bonbon natürlich die Qualifikation für den Niederrheinpokal. Bereits jetzt träumen die 72er von MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen oder RWO.

Samstag steigt die Weihnachtsfeier im FC 72-Clubhaus mit Geschäftsführer und Hauptsponsor Andreas Böhmer. Die dürfte nach dem Pokalsieg etwas Besonderes werden und steht auch im Zeichen des ersten Saisonziels: Aufstieg in die Bezirksliga!

Beim bislang ungeschlagenen Bezirksliga-Tabellenführer war die Enttäuschung groß. „Besonders nach einer so langen Serie tut das besonders weh“, gab Trainer Lars Mühlbauer zu. Er hatte ein kampfbetontes und ausgeglichenes Spiel gesehen und lobte den Gegner. „Mein Glückwunsch an 72. Sie haben ein gutes Spiel gemacht und hatten im Elfmeterschießen das entsprechende Glück, das in so einer Entscheidung nötig ist und das man sich erarbeiten muss.“

Dritter Platz im Niederrheinpokal zwischen 06/07 und SF Königshardt

Die Führung hielt nur kurz, weil „wir bei einem schnell ausgeführten Standard gepennt haben.“ In der Verlängerung hatte dann sein Team mehr Körner und auch die größeren Chancen, wie er fand. „Aber es war keine hundertprozentige dabei, daher war das Elfmeterschießen o.k. Da ging bei denen der Ball von der Unterkante der Latte rein und bei uns der entscheidende an den Außenpfosten“, gab sich der 06/07-Coach fair. Die Chance auf den Niederrheinpokal ist im Entscheidungsspiel gegen SFK noch gegeben. bö/P.V.