Oberhausen. Sein Team habe gegen Wiedenbrück so oft aufs Tor geschossen wie noch nie zuvor – Offensivspiel insgesamt aber zu harmlos
Am Ende stimmte einfach das Ergebnis nicht. Wer verliert, ist immer bedient, wer knapp verliert, ist es besonders. Das macht stumm, und daher war es nicht verwunderlich, dass die Rot-Weißen nach dem 0:1 in Wiedenbrück so gut wie wortlos vom Rasen in die Kabine schlichen. Kapitän Sven Kreyer klärte immerhin auf: „Wir besprechen uns erst in der Kabine, kommen dann wieder raus. Anweisung vom Cheftrainer.“
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Nun hatten sie sich schon auf dem Platz besprochen, hatten sich dann auch bei den rund 400 Fans für die Unterstützung bedankt und blieben auch nach der Kabinenaussprache eher wortkarg: „Es gibt viel aufzuarbeiten“, erklärte Kreyer danach, den eine Mischung aus Ratlosigkeit und Enttäuschung prägte: „Am ärgerlichsten ist ja, dass wir uns selbst geschlagen haben“, spielte er vor allem auf das Tor des Tages an, zu dem Trainer Jörn Nowak später erklärte: „Das nehme ich auf meine Kappe.“
Jörn Nowak nimmt das Tor auf seine Kappe
Bei dem Eckball für Wiedenbrück hatte der Coach nämlich einigen seiner Angreifer bedeutet, sich schon vorab vom eigenen Strafraum zu entfernen – um schneller kontern zu können. Dadurch war Wiedenbrück da plötzlich in Überzahl, und zwei Meter vor der Strafraumgrenze konnte Niklas Szeleschus sich den Ball zu einem Kernschuss aufbereiten, der unter der Latte landete – 1:0 (62.).
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Das stellte den Spielverlauf zwar nicht auf den Kopf, wirkte aber in ein immer überlegener werdendes RWO-Spiel hinein wie eine eiskalte Dusche. Die Kleeblätter blieben zwar feldüberlegen, hatten aber fortan immer mehr zu kämpfen mit einer klugen Maßnahme der Gastgeber: Die stellten nämlich ihr Mittelfeldspiel so gut wie ein (auch weil Glody Ngyombo da mächtig aufgeräumt hatte) und sandten kompromisslos, aber gezielt und überlegt, aus der überaus stabilen Abwehr heraus lange Bälle auf die schnellen Stürmer.
Jederzeit brandgefährliche Konter der Gastgeber möglich
RWO musste jederzeit mit brandgefährlichen Kontern rechnen und blieb im Offensivspiel relativ wirkungslos. Hatten im ersten Abschnitt noch Moritz Stoppelkamp und Oguzhan Kefkir für erhellende Momente gesorgt, wurde ihnen zunehmend der Raum zu eng. Das lag auch an der sehr gut eingestellten Wiedenbrücker Abwehr, Kreyer: „Sie ist seit Jahren gut, und Torwart Marcel Hölscher hat gegen uns ja immer seinen besten Tag.“
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Das deckt sich mit einem anderen Eindruck, den der Kapitän mitgenommen hat: „Wir haben gegen Wiedenbrück noch nie so oft aufs Tor geschossen wie heute, also können wir nicht schlecht gewesen sein.“ Das sagt auch keiner, aber zufrieden darf man auch nicht sein.