Oberhausen. Rot-Weiß Oberhausen gewinnt das dritte Testspiel gegen Vorwärts Lette 15:0. Das sagt Trainer Jörn Nowak zu einem möglichen Stoppelkamp-Wechsel.

Am Ende musste auch der Stadionsprecher noch einmal nachzählen, nach dem Cottrell Ezekwem beim dritten Testspiel von Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen in der 85. Minute eingeköpft hatte. „Der wievielte Treffer war das jetzt?“ Es war Tor Nummer 15 und der Schlusspunkt eines standesgemäßen 15:0 (6:0)-Sieges der Mannschaft von Jörn Nowak beim A-Ligisten DJK Vorwärts Lette, der auf der heimischen Anlage in Coesfeld seinen 100. Geburtstag feierte.

„Mit der Torausbeute kann ich zufrieden sein“, meinte der RWO-Trainer nach Abpfiff schmunzelnd, um danach etwas tiefer in die Spielanalyse zu gehen. „Insgesamt haben wir das umgesetzt, was wir vor dem Spiel erwarten konnten. Wir waren engagiert, haben gute Offensivaktionen gehabt, die zu Toren geführt haben. Auch bei den Abläufen sah das schon sehr ordentlich aus.“ Allerdings wollte der 37-Jährige die Partie genauso wie die beiden Siege gegen den 1. FC Mülheim (10:0) und Schwarz-Weiß Alstaden (7:0) zuvor „nicht zu hochhängen. Wir wissen das Ganze einzuschätzen und auch woran wir noch zu arbeiten haben.“

RWO: Daniel Davari steht im Tor, Sven Kreyer eröffnet den Torreigen

RWO-Innenverteidiger Nico Klaß mit seinem Kopfballtor zum zwischenzeitlichen 4:0.
RWO-Innenverteidiger Nico Klaß mit seinem Kopfballtor zum zwischenzeitlichen 4:0. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Bei 34 Grad im Schatten hatten zwar die Gastgeber die erste Chance des Spiels. Doch es sollte der einzige Ball sein, den RWO-Torwart Daniel Davari (mühelos) aufnehmen konnte (2.). Im Anschluss waren es ausschließlich die Kleeblätter, die sich eine Möglichkeit nach der anderen erspielten. Während bei Sebastian Mai noch eine Abseitsposition das 1:0 verhinderte (7.), eröffnete schließlich Sven Kreyer in Minute 11 den Torreigen. Mit einem herrlichen Schlenzer ins lange Eck legte Oguzhan Kefkir direkt nach (19.).

Nicht nur aufgrund seines Treffers gehörte der Linksaußen zu den auffälligsten Spielern im RWO-Dress. Bereits jetzt scheint sich der 31-jährige Neuzugang von Rot-Weiss Essen ins Team festgespielt zu haben, was auch seinem Trainer ein Sonderlob entlocken lässt. „Dass Kefkir ein Spieler ist, der nicht viel Anlaufzeit benötigt, weiß man ja. Er hat eine unheimliche Zuverlässigkeit und Zielstrebigkeit, was man bei den Flanken und Abschlüssen sehen kann. Das passt schon.“

Bei den Rot-Weißen, bei denen Probespieler Michel Niemeyer in der Startelf stand, netzten in Halbzeit eins noch Marius Kleinsorge (21.), Nico Klaß (30.), Moritz Montag (41.) und Sebastian Mai (42.) ein. Zur Pause wechselte Nowak nahezu komplett durch. Lediglich Daniel Davari spielte genauso so durch wie Innenverteidiger Nico Klaß, da durch das Fehlen von Tanju Öztürk (Rückprobleme) nur neun Feldspieler auf der Bank saßen.

RWO: Kerem Yalcin macht dank Viererpack Werbung in eigener Sache

Allerdings war der 26-Jährige in der Defensive auch in Durchgang zwei nicht wirklich gefordert, so dass er seinen Teamkollegen weiter beim Toreschießen zu schauen konnte. Dabei trumpfte vor allem Kerem Yalcin auf, dem erstmals in seiner Fußballlaufbahn ein Viererpack gelang (48./59./68./78.). „Das ist mir noch nicht mal in der Jugend geglückt“, so der 18-Jährige freudestrahlend, der in der bisherigen Vorbereitung einen bleibenden Eindruck bei seinem Trainer hinterlassen hat. „Kerem hat mir heute gut gefallen. Er hat gute tiefe Laufwege angeboten und Torgefahr ausgestrahlt. Das waren bisher Leistungen von ihm, wo er durchaus Ansprüche mit stellen kann.“

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Über seine ersten beiden Tore für RWO aus dem Spiel heraus – gegen Alstaden waren es noch zwei verwandelte Elfmeter gewesen – durfte sich derweil Manfredas Ruzgis freuen (52./56.), während sich Denis Donkor (57.), Rinor Rexha (60.) und Ezekwem (85.) ebenfalls in die Torjägerliste eintragen konnten.

RWO: Jörn Nowak über einen möglichen Stoppelkamp-Wechsel

Nicht im Ernsting‘s-Family-Sportpark in Coesfeld gesichtet wurde übrigens Moritz Stoppelkamp. Der 36-Jährige soll nach Wunsch der RWO-Verantwortlichen in der kommenden Saison für die Kleeblätter in der Regionalliga auflaufen. Und auch Jörn Nowak hätte gegen eine Verpflichtung des Ex-MSV-Kapitäns, der bereits von 2008 bis 2010 für die Rot-Weißen in der 2. Bundesliga auflief, nichts einzuwenden.

„Das ist ein Spieler, mit dem wir uns beschäftigen, weil er auf dem Markt ist. Er ist absolut fit und hat auch letzte Saison nachgewiesen, dass er immer noch ein absoluter Unterschiedsspieler sein kann. Wenn da was möglich ist, gerne“, sagt der RWO-Trainer. „Aber das sind Dinge, die muss der Verein klären. Ich will da öffentlich den Verein weder unter Druck setzen, noch sonst irgendetwas fordern. Man muss einfach schauen, was möglich ist.“

So hat Rot-Weiß Oberhausen gespielt:

HZ1: Davari; Montag, Klaß, Burghard, Niemeyer, Ngyombo, Holthaus, Kleinsorge, Mai, Kefkir, Kreyer.

HZ2: Davari; Seker, Klaß, Ezekwem, Fassnacht, Yalcin, Ngyombo, März, Donkor, Rexha, Hot, Ruzgis.

Tore: 0:1 Kreyer (11.), 0:2 Kefkir (19.), 0:3 Kleinsorge (21.), 0:4 Klaß (30.), 0:5 Montag (41.), 0:6 Mai (42.), 0:7 Yalcin (48.), 0:8 Ruzgis (52.), 0:9 Ruzgis (56.), 0:10 Donkor (57.), 0:11 Yalcin (59.), 0:12 Rexha (60.), 0:13 Yalcin (68.), 0:14 Yalcin (78.), 0:15 Ezekwem (85.).