Oberhausen. Fußball-Landesligist Sterkrade-Nord ist am Sonntag zu Gast bei Fichte Lintfort. Arminia Klosterhardt empfängt zeitgleich den VfB Bottrop.
„Wir schleppen uns über die Ziellinie“, sagt Marcel Landers vor der vorletzten Partie. Der Trainer von Fußball-Landesligist Arminia Klosterhardt sehnt das Saisonende herbei. Zuvor soll aber schon noch gerne morgen Nachmittag (15.30 Uhr) im „kleinen“ Derby gegen den VfB Bottrop das Estadio brennen und ein Dreier herausspringen.
Ihren ersten im laufenden Kalenderjahr tüteten die Arminen bekanntermaßen am letzten Wochenende in Wachtendonk ein. Das 3:2 glich zwar mehr Krampf und Kampf, sorgte aber letztlich dafür, dass der ganz große Druck vom Kessel ist. Unterschiedliche Konstellationen, deren Ausführungen hier an dieser Stelle explizit zu weit führen würden, machen den Klassenerhalt immer noch nicht zu 100 Prozent perfekt. „Alles blanke Theorie. Der Sieg war in erster Linie für den Kopf gut. Wir haben endlich Selbstvertrauen getankt. Das ist wichtig. Zumal Bottrop mit ziemlich breiter Brust zu uns kommt“, rechnet Landers mit kratzenden und beißenden Gästen.
Schwierige Personallage bei Arminia Klosterhardt
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Der VfB ist so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Die Gäste konnten ihre letzten drei Spiele allesamt gewinnen und ziehen daraus wieder verstärkt Hoffnungen auf den Ligaverbleib. „Wir denken zu allererst an uns selbst und wollen dieses Spiel unbedingt für uns entscheiden. Können wir Nord damit ein wenig Schützenhilfe leisten, wäre das ein schöner Nebeneffekt“, macht Arminias Übungsleiter keinen Hehl daraus, lieber die Schmachtendorfer als einen weiteren Oberhausener Vertreter in der Landesliga dabei haben zu wollen.
Zum personellen Teil: Aus dem eigenen Landesliga-Kader stehen Landers für morgen gerade einmal 13 Spieler inklusive beider Torhüter zur Verfügung. Vier A-Jugendliche sowie Abdul Afiz Tholley aus der Reserve bekommen die Chancen auf Einsatzzeit. Von Beginn an wird auf jeden Fall wieder Niklas Daunheimer nach abgebrummter Gelbsperre auflaufen. Fabian Abel und Juliano Ismanovski kassierten derweil in Wachtendonk ihren fünften Gelben Karton und müssen zwangspausieren. Serhat Sat ist weiter verletzt. „Es ist so, wie es ist. Wir werden am Sonntag elf Landesliga-Spieler auf dem Platz bekommen, die es rocken müssen“, sieht‘s Landers mittlerweile auch ein Stück weit pragmatisch.
TuS Fichte Lintfort – Spvgg. Sterkrade-Nord (So., 15.30 Uhr): Die Spvgg. Sterkrade-Nord hat den Klassenerhalt zwei Spieltage vor Schluss in der Fußball-Landesliga in der eigenen Hand. Am Sonntag gastiert der Oberliga-Absteiger im letzten Auswärtsspiel der Saison bei dem TuS Fichte Lintfort, der nach sechs Spielen in Folge ohne Sieg auch noch nicht gerettet ist.
„Ich hätte nicht gedacht, dass sie noch einmal derart unten reinrutschen“, gibt Sterkrades Linienchef Sven Schützek zu, der in Kamp-Lintfort viereinhalb emotionale Jahre verbracht habe, wie er sagt. In der Winterpause schielten die Rot-Weißen noch auf den Oberliga-Aufstieg, am vorletzten Spieltag beträgt ihr Polster auf den ersten Abstiegsplatz nur noch drei Punkte. „Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied“, hat Schützek ausgemacht: „Wir wussten von Anfang an, dass es bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt gehen könnte. Fichte nicht. Sie sind mental nicht darauf eingestellt, sondern sind in eine Negativ-Spirale geraten.“
Steffen Murke bleibt gesperrt
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Der Einspruch gegen die Gelbe Karte für Steffen Murke, der gegen Lackhausen (2:1) fälschlicherweise zum fünften Mal verwarnt wurde (wir berichteten), blieb ohne Erfolg. „Nach Rücksprache mit dem Verband hat unser Einspruch leider keine Chance, da eine nachträgliche Revidierung von Gelben Karten laut Regelwerk nicht möglich ist. Bei Platzverweisen, Gelb-Rot oder Rot, sieht das wieder anders aus“, hat sich Geschäftsführer Patrick Hagen unter der Woche informiert. Somit ist der großgewachsene Defensivmann in der Sportanlage „Am Volkspark“ zum Zuschauen verdammt. Mertcan Akdeniz oder Ali Al-Hakim sind Kandidaten, die den Platz neben Celil Kuzu auf der „Sechs“ einnehmen könnten. In der Innenverteidigung setzt Schützek auf das Duo Abel und Mc Gregor, das in der letzten Partie zu überzeugen wusste. Der erfahrene David Fojcik stößt wieder zum Kader, der in der Offensive eine Alternative darstellt. Nico Kuipers laboriert noch an einer Fußverletzung.
„Fichte Lintfort ist spielerisch sehr stark. Man darf sie nicht spielen lassen“, weiß der 46-Jährige. Und: „Wir brauchen eine mindestens genauso starke Leistung wie gegen Wesel.“ Damit auch in der kommenden Saison Landesliga-Fußball an der Lütticher Straße garantiert ist.