Oberhausen. Nach seinem emotionalen Abschied bei Rot-Weiß Oberhausen hat Raphael Steinmetz eine Entscheidung über seine sportliche Zukunft getroffen.

Das schwarz-weiße Trikot mit der „10“ tauchte Sonntagabend auf der Facebook-Seite des Fußball-Bezirksligisten Schwarz-Weiß Alstaden auf. Raphael Steinmetz fand das gut und bestätigt am Tag danach im Gespräch mit der Sportredaktion: „Ja, wir haben uns geeinigt. Ich werde Spielertrainer bei SW Alstaden.“ Damit erweitert der 26-Jährige sein Engagement bei den Schwarz-Weißen von der Seitenlinie nun auf Trainerbank und Platz.

„Ich hatte Angebote von anderen Vereinen, doch ich habe mich nach Rot-Weiß Oberhausen anders entscheiden. Ich habe in meinem Beruf als Kaufmann jetzt eine volle Stelle, wollte aber unbedingt weiter als Trainer bei SWA arbeiten.“ So kam ein voller Einsatz bei einem anderen Regional- oder Oberligisten nicht mehr in Frage, sondern vielmehr: „Ich mache in Ruhe meine weiteren Trainerscheine, habe mit den Jungs Spaß beim Training und im Spiel und kann auch mehr an meine Familie denken.“

Steinmetz über Alstaden: „Wir sind eine Einheit“

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Es sei noch zu früh, intensiv über sportliche Ziele zu spekulieren, aber umgeschaut hat sich Steinmetz natürlich schon: „VfB Bottrop hat mit Damiano Schirru und den Kanoglu-Brüdern sowie gerüchteweise Fatih Candan natürlich ganz starke Namen am Start. Aber auch wir haben mit Aaron Langen, Danny Walkenbach und mir eine starke Achse. Und drumherum sind ganz viele Alstadener. Wir sind eine Einheit.“

Spaß am Fußball soll bei ihm im Vordergrund stehen, aber auch die angestrebte Laufbahn als Trainer soll voran getrieben werden. „Das macht mir seit Jahren Spaß. Ich habe mit Jugendteams angefangen und habe jetzt genau so viel Freude dabei, Senioren zu trainieren.“

So ist seine Entscheidung bei RWO aufzuhören nicht eine gegen den Verein gewesen, sondern eine, um persönlich in vielerlei Hinsicht voran zu kommen. In seinem letzten Spiel für die Kleeblätter, am vergangenen Samstag beim 2:0-Sieg im Stadion Niederrhein gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach, hatte Steinmetz zwar zum Abschluss seiner RWO-Zeit nicht selbst getroffen, dafür aber das 2:0 durch Shun Terada mustergültig aufgelegt.

Starke Saison von Shaibou Oubeyapwa

Für die 1:0-Führung hatte sich derweil Shaibou Oubeyapwa verantwortlich gezeigt. Damit kommt das 28-jährige Kraftpaket auf insgesamt 22 Scorerpunkte, darunter 13 Torvorlagen. Nur BVB II-Kapitän Steffen Tigges bereitete mehr Treffer vor. „Ich bedanke mich bei der Mannschaft, dass sie zusammengehalten hat und mir auch ermöglicht hat, an so vielen Toren direkt und indirekt beteiligt gewesen zu sein“, sagte der gebürtige Togolese uneigennützig, der auch von seinem Trainer ein großes Lob erhielt. „Shaibou ist der mit Abstand fleißigste Spieler in der Mannschaft. Er ist immer eine Stunde vor und nach dem Training am Platz. Deswegen ist er auch nie verletzt. Eine starke Saison von ihm.“

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Zuletzt außen vor bei RWO war dagegen Maik Odenthal. Der Allrounder stand gegen Gladbach wegen eines kleinen Faserrisses nicht im Aufgebot. „Aber der gab sicher nicht den Ausschlag. Es ist bekannt, dass der Trainer zuletzt mit mir unzufrieden war, das muss man akzeptieren“, berichtet der 28-Jährige. „Wir haben uns ausgesprochen, und er hat gesagt, dass in der neuen Saison alles auf null steht. Da bleiben keine Verletzungen und Narben. Ich freue mich auf die nächste Saison bei RWO.“

Steinmetz sieht viel Potenzial bei RWO

In der wollen die Kleeblätter gerne oben mitspielen, auch wenn dies nun ohne Fan-Liebling Raphael Steinmetz von Statten gehen muss. Dabei glaubt der ‚Oberhausener Jung‘ fest daran, dass RWO auch ohne ihn weiterhin eine gute Rolle in der Regionalliga West spielen wird. „Das die Mannschaft Fußball spielen kann, hat sich ja mehrfach unter Beweis gestellt“, so Steinmetz. „Natürlich muss dafür aber ein paar Dinge besser laufen als in dieser Saison. Nicht zuletzt das unglaubliche Verletzungspech zum Saisonstart hat uns da erheblich zurückgeworfen.“ (stacho/P. V./-ntz)