Oberhausen. Gänsehaut, Tränen und stehende Ovationen gab es bei den Verabschiedungen von Raphael Steinmetz, Alexander Scheelen und Dominik Reinert bei RWO.

Aus dem Händeschütteln, den Umarmungen und Bitten nach Selfies kamen Alexander Scheelen, Raphael Steinmetz und Dominik Reinert gar nicht mehr raus.

Kein Wunder, hatte das Trio doch nach zusammen gerechnet 24 Jahren und 578 Partien im Kleeblatt-Dress mit dem 2:0-Erfolg gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach sein letztes Spiel für Rot-Weiß Oberhausen absolviert.

Scheelen: „Noch gar nicht realisiert, was da gerade zu Ende gegangen ist“

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„Ich glaube, ich habe noch gar nicht realisiert, was da gerade zu Ende gegangen ist. Wahrscheinlich werde ich das erst realisieren, wenn die Mannschaft wieder trainiert und wir drei nicht dabei sind“, versuchte Alex Scheelen seine Gefühle in Worte zu fassen.

Emotional wie selten war es zuvor im Stadion Niederrhein zugegangen. Spätestens bei den Auswechslungen der drei Routiniers hielt es keinen der rund 1000 Zuschauer mehr auf seinem Platz. Und auch die eine oder andere Träne ist geflossen.

Das Trio bekam einen Extra-Dankesgruß von den Fans.
Das Trio bekam einen Extra-Dankesgruß von den Fans. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

„Man denkt zwar, man kann sich ein stückweit auf diesen Augenblick vorbereiten. Wenn er dann aber da ist, ist man einfach nur sprachlos“, so Reinert, der nicht nur die zahlreichen Erinnerungen auf dem Fußballplatz mitnehmen wird: „Unglaublich, wie viele tolle Menschen man hier kennengelernt hat. Da hat man Freunde fürs Leben gefunden. Darauf kann man stolz sein.“

„Ich konnte mich hier auf jeden verlassen“

Tausend Gefühle auf einmal: Raphael Steinmetz bei seiner Auswechslung.
Tausend Gefühle auf einmal: Raphael Steinmetz bei seiner Auswechslung. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Ähnlich sah es Raphael Steinmetz. „Der Abschied ist so emotional, weil ich immer nah dran war. Ich konnte mich hier auf jeden verlassen.“ Dennoch ist sich der 26-Jährige sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, ergänzt aber auch: „Beim ersten Heimspiel werde ich im Block stehen.“

Wie sehr Steinmetz mit RWO verbunden ist, zeigte sich auch nach dem Abpfiff, als er ein paar lautstarke Grußworte Richtung Erzrivale Rot-Weiss Essen und dessen geplatzten Aufstiegstraum schickte. „Ich hatte es schon vor Wochen im Gefühl, dass Essen nicht aufsteigt. Und so ist es ja auch gekommen“, freut sich der ‚Oberhausener Jung‘ auch in der kommenden Saison auf das Revierderby: „Klar hast du so einen starken Konkurrenten mehr in der Liga. Aber was gibt es Geileres als genau solche Duelle? Die hast du in der dritten Liga nicht.“

Raphael Steinmetz hat sich entschieden

Was seine sportliche Zukunft angeht, hat Steinmetz bereits eine Entscheidung getroffen. „Aber die werde ich noch nicht verraten.“

Bei Dominik „Dodo“ Reinert ist dagegen noch völlig offen, für welchen Klub er in der kommenden Saison auflaufen wird. „Noch gibt es nichts Konkretes zu vermelden, auch wenn ich schon mit verschiedenen Vereinen gesprochen habe“, denkt der 29-Jährige noch längst nicht ans Aufhören. „Ich will unbedingt noch weiterspielen. Und das so hoch wie es geht.“

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Alexander Scheelen dagegen hat mit dem Sieg gegen Gladbach II seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel gehängt. „Als Alex ausgewechselt wurde, war es für mich emotionaler als bei meiner eigenen. Was er auf und neben dem Platz geleistet hat, ist unglaublich“, wünscht Reinert seinem Kollegen auf dem weiteren Lebensweg nur das Beste.

Alexander Scheelen wird ausgewechselt, Dominik Reinert ist wenig später dran.
Alexander Scheelen wird ausgewechselt, Dominik Reinert ist wenig später dran. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Scheelen selbst will die neu gewonnene Freizeit an den Wochenenden zwar vor allem mit der Familie nutzen, sagt aber auch. „Ich werde RWO immer in meinem Herzen behalten und als Fan immer zurückkehren.“

Aber auch, um sich sportlich fit zu halten, will Scheelen an der Lindnerstraße des Öfteren vorbeischauen. „Ich werde mal nachfragen, ob ich nicht gelegentlich beim RWO-Team 12 mittrainieren kann. Man will ja schließlich in Form bleiben.“

Und wer weiß, ob der Kreisligist nicht schon bald einen prominenten Neuzugang präsentieren wird.