Oberhausen. Nach einer schweren vergangenen Saison gibt es für das runderneuerte Team vom Turnerbund Oberhausen wieder nur ein Ziel: den Klassenerhalt.

Das zweite Jahr nach dem Aufstieg aus der Bezirksliga gestaltete sich für die Handballer vom Turnerbund Oberhausen ziemlich kompliziert. Anstatt in zuvor selbst zugetraut sicheren Gefilden zu manövrieren, kam der TBO-Trupp von Beginn an nie wirklich in Tritt. Das Team von Coach Tim Kullmann dümpelte wegen mehrfach ausbleibender Ergebnisse stetig im Tabellenkeller. Der Corona-Lockdown Mitte März und der daraus resultierende, vorzeitige Saisonabbruch, brachten dann aber am grünen Tisch die Gewissheit, dass es für den TBO in die dritte Landesliga-Spielzeit hintereinander geht.

Jonas Zimmermann kehrt zurück

„Für den Klassenerhalt müssen wir uns nun wirklich nicht entschuldigen, geschweige denn rechtfertigen. Ich denke, der Verband hat da insgesamt faire Lösungen gefunden. Ob wir es sportlich geschafft hätten? Ganz ehrlich: keine Ahnung“, möchte Kullmann die aufreibende und oft nervenzehrende vergangene Saison endgültig abhaken. Der Blick des „Bombers“ ist demzufolge auch schnurstracks auf die Zukunft ausgerichtet. Und da arbeitet der charismatische Übungsleiter mit einem zu großen Teilen runderneuerten Kader.

Nach zweijähriger Handball-Abstinenz kehrt Jonas Zimmermann wieder auf die „Platte“ zurück. Der trickreiche und mit Schnelligkeit gesegnete Halbrechte oder Rechtsaußen hat seine langwierige Schulterverletzung vollständig auskuriert. Zimmermann sammelte vor einigen Jahren bereits höherklassige Erfahrung beim Drittligisten SG Langenfeld sowie beim Solinger Oberligisten TSV Aufderhöhe und steuerte zuletzt beim Aufstieg des TBO einen nicht unerheblichen Teil bei.

„Wir haben eine richtig geile, willige Truppe beisammen“

Torhüter Niklas Lauer, Maxi Barentzen, Timo Schuck, Andy Laaks, Daniel Klinger und Salim Moujou kommen allesamt aus der eigenen Reserve. „Vielleicht mag uns demnächst etwas die Durchschlagskraft aus dem Rückraum abgehen. Aber was ich jetzt schon definitiv sagen kann: Wir haben eine richtig geile, willige Truppe beisammen, die sich über den Zusammenhalt und die Geschlossenheit definiert“, gerät Kullmann beim offenbar neu entfachten Teamspirit ins Schwärmen.

Auf der anderen Seite kann allerdings auch nicht verschwiegen werden, dass dem TBO insgesamt sechs Akteure von der Fahne gegangen sind. Philipp Buschhorn versucht fortan sein Glück beim Oberligisten VfB Homberg. Fabian Lauer zog es zum Verbandsliga-Aufsteiger DJK Styrum 06.

Vier Spieler zum TV Biefang

Mit Dennis Lotz, Gerrit Wolter, Sebastian Krämer und Mario Bologna wechselten gleich vier Spieler zum Liga-Konkurrenten TV Biefang. „Auf den ersten Blick sind das nicht wenige Abgänge. Vielleicht war die Trennung aber für beide Seiten genau der richtige Zeitpunkt. Viele kannten bisher immer nur den TBO als Klub. Ich nehme es den Jungs nicht übel, wenn sie jetzt mal etwas Neues kennenlernen wollen. Viel Glück!“, übt sich der Trainer mit vornehmer Zurückhaltung in Diplomatie.

Kullmann möchte keine unnötigen Nebenkriegsschauplätze mehr eröffnen und konzentriert sich mit voller Kraft auf die bevorstehende Aufgabe. Die Mission Klassenerhalt genießt dabei oberste Priorität. Der Turnerbund sieht sich selbst als das kleine gallische Dorf, das den vermeintlichen Stärkeren und Größeren nur zu gerne ein Schnippchen schlagen will.

„Wir stehen vor einer schwierigen Saison. Da müssen wir uns auch gar nichts in die Tasche lügen. Aber ich bin davon überzeugt, dass der Trupp hier und da aufhorchen lässt“, nimmt der Coach die vermutlich größte Herausforderung in der Landesliga wohlwollend an.