Oberhausen. Nord-Neuzugang Dominik Langenberg steht ab sofort bei Sterkrade-Nord im Tor, obwohl die alte Saison noch gar nicht beendet ist. Ein Interview.

Die Vorbereitung auf die neue Saison hat bei manchen Vereinen schon begonnen, da ist die alte noch gar nicht offiziell beendet oder abgebrochen worden. Wie zum Beispiel bei der Spvgg. Sterkrade-Nord. Der Spitzenreiter der Fußball-Landesliga hat vergangene Woche erstmals das Training mit seinen Neuzugängen aufgenommen. Einer der Neuen ist Torwart Dominik Langenberg.

Die Sportredaktion sprach mit dem 27-jährigen Schlussmann, der vom Duisburger SV 1900 in den Nordler Park gekommen ist, über die Corona-Krise und die fußballfreie Zeit, die ungewohnte Situation zwischen altem und neuem Verein und dem bevorstehenden Konkurrenzkampf zwischen den Stangen.

Herr Langenberg, vergangene Woche haben Sie erstmals mit Ihrem neuen Verein Sterkrade-Nord trainiert. Was war das für ein Gefühl nach so langer Zeit erstmals wieder auf dem Platz zu stehen? Haben Sie den Fußball während der Pandemie vermisst?

Das Kribbeln in den Fingern beziehungsweise in den Füßen ist natürlich da. Während der Corona-Pause bin ich vier- bis fünfmal in der Woche joggen und dazu auch regelmäßig ins Fitnessstudio gegangen. So habe ich mich dann selbst fit gehalten. Das spezifische Torwarttraining hat natürlich gefehlt. Genauso wie die Kameradschaft innerhalb der Mannschaft und der Spaß untereinander. Langeweile hatte ich dennoch keine, da ich während dieser Zeit viel gearbeitet habe. Es war schön, dass man endlich mal wieder die Fußballschuhe einpacken konnte, auch wenn der Trainingsbetrieb ja immer noch etwas eingeschränkt ist. Dass man beispielsweise umgezogen zum Platz hinkommen und anschließend zu Hause duschen muss. Der Ablauf ist halt noch etwas ungewohnt. Aber das wird schon.

Für Sie als Neuzugang ist es ja, wie für alle anderen Neuen auch, eine besondere Situation. Die alte Saison ist noch gar nicht beendet, man hat noch keine Gewissheit, wie die laufende Spielzeit beurteilt wird. Kann man sich da eigentlich schon voll und ganz auf den neuen Klub konzentrieren oder hängt man gewissermaßen „noch zwischen den Stühlen“?

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Ich persönlich kann nur sagen, dass ich mit meinem alten Verein Duisburg 1900 abgeschlossen habe, da ich davon ausgehe, dass die laufende Saison abgebrochen wird. Es wären noch so viele restliche Spiele zu bestreiten, die kann man in der kurzen Zeit gar nicht nachholen. Die Verhandlung dazu findet ja am 24. Juni statt.

Werfen wir einen Blick in die Zukunft und gehen davon aus, dass Sterkrade-Nord nach einer bislang überragenden Saison nun am grünen Tisch aufsteigt. Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass sich die Sportvereinigung in der Oberliga behaupten kann?

Als Aufsteiger zählt natürlich erst einmal nur der Klassenerhalt. Ich denke schon, dass wir die Qualität haben, drin zu bleiben. Erschwert wird dieses Unterfangen allerdings durch die Tatsache, dass es in der neuen Saison durch die Corona-Umstrukturierungen vermutlich nicht nur zwei bis drei Absteiger geben wird, sondern mehrere. So viele Vereine hinter sich zu lassen, das wird eine Herausforderung. Aber wir haben in dieser Saison gezeigt, was wir können und haben uns nun auch punktuell sehr gut verstärkt, wie ich finde.

Apropos Verstärkungen: Sie haben inzwischen Ihre Erfahrungen gesammelt und Ihr Potenzial unter Beweis gestellt. Mit Marcel Dietz gibt es bereits eine etatmäßige Nummer eins in Schmachtendorf. Wie bewerten Sie den kommenden Konkurrenzkampf auf Torhüter-Position?

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Natürlich möchte man immer spielen. Marcel ist ein sehr guter Torwart, wir sind uns in den letzten Jahren öfter sportlich begegnet. Wir respektieren und schätzen uns gegenseitig. Vom Verein aus wurde ein offener und fairer Konkurrenzkampf ausgesprochen. Genauso gehen wir das auch an. Wenn man zwei gute Torleute hat, entscheiden oft am Ende Nuancen wie die Tagesform. Ich denke, der Verein wollte hier auch in der Breite entsprechend für die Oberliga aufgestellt sein, sollte mal einer ausfallen. Viel wichtiger als die Frage, wer spielen darf, ist, dass die Mannschaft erfolgreich ist. Dafür setze ich mich auch gerne auf die Bank (lacht).