Oberhausen. Der RWO-Präsident zum Vorschlag, die Dritte Liga auf zwei Staffeln mit je 20 Teams zu vergrößern - und zum Thema Geld und Solidarität im Fußball.
Die Vereine der 3. Fußball-Liga beschäftigen sich in der Corona-Krise offenbar mit einer Reform. Wie das Sportmagazin kicker berichtet, reichte die Spielvereinigung Elversberg (Regionalliga Südwest) einen Vorschlag zur Umstrukturierung der Spielklasse beim Deutschen Fußball-Bund ein.
Demnach würde ab 2020/21 eine 3. Liga Nord und eine 3. Liga Süd gebildet werden mit je 20 Teams, während die Regionalliga weiterhin in fünf oder in sechs Staffeln spielen soll. Ein Konzept, welches auch Rot-Weiß Oberhausen unterstützt.
RWO-Präsident Sommers: „Lösungen sind das, was wir jetzt brauchen“
„Der Vorschlag wäre eine begrüßenswerte Lösung. Und Lösungen sind das, was wir jetzt brauchen. Weiter nur abzuwarten, hilft niemandem, sondern verbrennt nur Geld“, sagt RWO-Präsident Hajo Sommers auf Nachfrage dieser Redaktion.
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Sommers sieht die Drittliga-Vereine in einer ähnlich schwierigen Lage wie die Regionalligisten: „Auch in der 3. Liga wird es nicht möglich sein, die Saison zu Ende zu spielen oder auf Geisterspiele zu hoffen, da keine Einnahmen vielen Ausgaben gegenüber stehen. Das funktioniert einfach nicht.“
„Solidarität hört beim Geld auf, besonders im Fußball“
Bereits in der Vergangenheit war immer wieder über eine Aufstockung der 3. Liga diskutiert worden, am Veto der Drittligisten wegen der Angst vor Einnahmeverlusten aber stets gescheitert. „Solidarität hört beim Geld auf, besonders im Fußball“, weiß Sommers, der übrigens bestätigt, dass bei der Suche nach einem Nachfolger für Cheftrainer Mike Terranova nur noch zwei Kandidaten im Rennen sind.
In dem Ligen-Konzept wird damit argumentiert, dass mittelfristig mehr Derbys sowie mehr Partien insgesamt für TV und Streaming-Anbieter für mehr Einnahmen sorgen. „Es muss definitiv feststehen, dass es in der 3. Liga keine Absteiger gibt und alle ihre Fernsehgelder behalten dürfen. Dann wird das mit Kusshand durchgewunken“, so der Chef der Kleeblätter weiter.
Nach Merkel-Rede: „Fortsetzung der Saison unmöglich“
Seit Mittwoch steht fest, dass in Deutschland bis zum 31. August keine Großveranstaltungen mehr stattfinden dürfen. Davon betroffen sind auch Fußballspiele, wobei Sommers seine Ablehnung gegen Geisterspiele noch einmal untermauert. „Nein, ohne uns! Es ist jetzt durch die Entscheidung von Frau Merkel endgültig klar, dass die Saison 2019/2020 nicht mehr fortgeführt werden kann. Und jetzt gilt, es endlich weiterzudenken.“
Denn auch die aktuelle Spielzeit möglicherweise auf Eis legen und erst nach dem 31. August weiterzuspielen, sieht der RWO-Präsident als nicht durchführbar an. „Wie soll das denn funktionieren, schon rein vertraglich? Wenn ein Spieler bereits für die nächste Saison bei einem anderen Verein unterschrieben hat, wie soll er dann ab dem 1. September die aktuelle Saison mit RWO noch weiter machen?“
Somit scheint die Liga-Reform die beste Alternative zu sein. „Eine Bundesliga mit 22 Klubs, eine 2. Bundesliga mit 22 Klubs und eine zweigleisige Dritte mit je 20 Teams. Damit wären sicherlich die meisten Vereine einverstanden“, so Sommers.