Oberhausen. Der Trainer der A-Junioren von RW Oberhausen, Dimitrios Pappas spricht über die Ligapause, Heimtraining und die Nachfolge von Mike Terranova.
Plötzlich verlief alles anders als geplant. „Wir hatten uns normal vorbereitet, weil bis zum Schluss offen war, ob gespielt wird oder nicht“, berichtet Trainer Dimitrios Pappas. Doch letztlich fiel das geplante Bundesliga-Duell gegen Fortuna Düsseldorf seiner RWO-U19 wegen der Corona-Pandemie ins Wasser. Mittlerweile, so der 40-Jährige, hat sich sein Team mit dem bis auf unbestimmte Zeit ausgesetzten Spielbetrieb notgedrungen arrangiert. „Etwas anderes bleibt uns auch nicht übrig.“
Nachdem Pappas und sein Co Benjamin Weigelt ihren Jungs zunächst eine sportfreie Woche verordneten, ist jeder Spieler nun mit einem individuellen Trainingsplan ausgestattet. „Das ist alles kein Hexenwerk. Es geht um die Grundlagen, sprich Stabilitätsübungen und Laufeinheiten. Damit die Spieler weiterhin körperlich fit bleiben“, berichtet Pappas und ergänzt. „Natürlich merkt man mittlerweile aber auch, dass die Jungs wieder auf den Rasen zurückkehren möchten.“
„Natürlich bringt Corona die Planungen der Vereine, Trainer und Spieler durcheinander“
Über die Whatsapp-Gruppe ist die Mannschaft weiterhin ständig im Austausch. „Natürlich ist uns klar, dass es in der derzeitigen Situation Wichtigeres als Fußball gibt. Nur müssen wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sein“, so Pappas. Seinen Spielern wünscht der RWO-Trainer, dass die Spielzeit noch zu Ende gebracht wird. Besonders was die Altjahrgänge betrifft, würde ansonsten eine wichtige Saison-Phase wegbrechen, in der man sich für die erste Mannschaft oder andere Vereine empfehlen könnte. „Natürlich bringt Corona die Planungen der Vereine, Trainer und Spieler durcheinander. Hier ist aber die entscheidende Frage, mit wie viel Geduld alle Beteiligten an die Sache rangehen.“
Ob tatsächlich in naher Zukunft der Ligabetrieb wieder aufgenommen wird, da hat Pappas so seine Zweifel. Im Notfall könnte man eben alles nach hinten verlegen, die Bundesliga-Saison also im Sommer zu Ende spielen. So, wie es bei den Profis geplant ist. „Die Fußballer-Karriere sollte da schon wichtiger sein, als beispielsweise der Sommerurlaub. So wie es aktuell aussieht, wird es dieses Jahr mit dem Verreisen sowieso nichts“, merkt Pappas an.
Mehr Zeit mit der Familie verbringen
Zunächst einmal sollen aber alle, ob Spieler, aber auch das gesamte Trainerteam, auch ein wenig abschalten und möglichst viel Zeit mit der Familie verbringen. „Dadurch, dass ich neben dem Trainerjob normal arbeiten gehe, kommt meine Frau und die zwei Kinder oft zu kurz. Da ist es schon schön, jetzt mehr Zeit mit den Lieben zu verbringen“, sagt Pappas.
Auch interessant
Bereits vor der Zwangspause verkündete RWO, dass in der neuen Saison Mike Terranova nicht mehr die Regionalliga-Mannschaft trainieren wird, sondern die Sportliche Leitung des Nachwuchsleistungszentrums übernimmt. „Jetzt wird der Terra auch noch mein Vorgesetzter“, scherzt Pappas und freut sich auf rege Gespräche mit seinem alten Spielerkumpan, mit dem er 2008 den Durchmarsch von der Oberliga in die 2. Bundesliga schaffte. „Der Austausch zwischen uns beiden war sowieso immer da. Sicherlich wird sich das nun noch erweitern.“
„Mein Ziel ist es schon, irgendwann auch eine Herren-Mannschaft zu betreuen“
Auf der anderen Seite wird derzeit viel darüber spekuliert, wer die Nachfolge von Mike Terranova bei der ersten Mannschaft übernimmt. Ein Name, der dabei des Öfteren genannt wird, ist der von Dimi Pappas. Dabei kann sich der gebürtige Grieche die Aufgabe grundsätzlich vorstellen. „Mein Ziel ist es schon, irgendwann auch eine Herren-Mannschaft zu betreuen. Das ist kein Geheimnis. Aber dann müsste alles passen.“
Ob Pappas tatsächlich das Regionalliga-Team übernimmt oder weiter die U19 in der Bundesliga betreut; entschieden ist noch nichts. „Es gab bisher keine Gespräche, auch weil der Verein erst mal Klarheit haben will, wie es in Zukunft weitergeht. So oder so werden wir über alles reden.“