Mülheim. Die Meldung des HSV Dümpten kam überraschend: Trainer Krzystof Szargiej verlässt den Handball-Oberligisten nach der Saison. Wie es dazu kam.

Die Handballer des HSV Dümpten müssen sich einen neuen Trainer suchen. Krzystof Szargiej wird den Oberligisten nach der Saison verlassen. Der Schritt kommt überraschend. Denn Szargiej hatte die Mannschaft nicht nur sehr souverän – mit nur einer Niederlage – in die Oberliga geführt. Auch im ersten Jahr in der höheren Klasse stehen die Dümptener sehr gut da. Sie belegen aktuell den zweiten Platz.

Nach der Niederlage im Topspiel gegen die HSG Am Hallo dann aber die Meldung, dass der Trainer zum Saisonende geht. „Damit hat der Abgang des Trainers nichts zu tun“, betont Kevin Michalski, sportlicher Leiter des HSV. Die Entscheidung sei schon vor über vier Wochen gefallen. Seit etwa einer Woche sei auch die Mannschaft selbst informiert. „Wir wollten ganz bewusst das Spiel noch abwarten. Damit sich die Spieler ganz auf die wichtige Partie konzentrieren konnten und nicht auf irgendwelche Nebenbaustellen“, erklärt Michalski.

HSV Dümpten: Spieler nahmen Kündigung des Trainers „sachlich auf“

Gereicht hat es am Ende dennoch nicht. Die „Rothosen“ konnten in der Schlussphase nicht mehr mithalten und unterlagen mit 32:29. Aus der Spur bringen lassen hat sich der HSV von der ersten Saisonniederlage nicht. Auch die Aussicht auf den alsbald scheidenden Trainer und damit einen Neuanfang in vielen Belangen soll die Mannschaft für den Rest der Saison nicht demotivieren.

Auch interessant

„Die Spieler haben das insgesamt sachlich aufgenommen“, so Michalski. Er geht davon aus, dass sich der Umbruch nicht negativ auf die Leistung und den Saisonverlauf auswirken wirkt: „Dafür sind wir als Team zu sehr gefestigt.“ Eine „Lari-Fari“-Einstellung werde er auch nicht dulden.

Verein und Trainer nennen keine konkreten Gründe für die Trennung

Über die Gründe, wieso es zur Trennung - trotz des sportlichen Erfolgs – kommt, darüber halten sich beide Seiten bedeckt. Dies hätten Trainer und sportliche Leitung intern geklärt. „Der Verein kennt meine Gründe“, sagte Szargiej auf Nachfrage. Er habe aber auch von Beginn an klar gemacht, dass es für ihn kein Engagement „auf Ewigkeit“ ist.

Porträtfoto von Kevin Michalski, sportlicher Leiter bei Handball Oberligist HSV Dümpten. Er schaut nachdenklich, den rechten Zeigefinger an die Unterlippe gelegt.
Kevin Michalski, sportlicher Leiter beim HSV Dümpten, wollte seinen Posten gegen Ende des Jahres eigentlich auch aufgeben. Diesen Plan musste er wieder verwerfen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Michalski macht keinen Hehl daraus, dass er Szargiej gerne weiter an der Seitenlinie gesehen hätte: „Wir haben noch versucht, ihn zum Bleiben zu überzeugen.“ Auch wie es für den erfahrenen Trainer und ehemaligen Profihandballer vom Tusem Essen weitergeht, ließ er offen. Deutete aber zumindest an, dass es für ihn nicht bedeutet, dem Sport ganz den Rücken zuzukehren. „Ich werde den Handball sicherlich noch weiter begleiten, aber aktiv suchen werde ich nicht.“

Handball Oberliga: HSV Dümpten bereits auf Trainersuche

Dagegen hat die Suche nach einem Nachfolger auf dem Trainerposten für den HSV schon begonnen. Erste Gespräche sind schon geführt. „Aber wir sind noch in der Sondierungsphase und schauen uns an, wer überhaupt infrage kommt“, erklärt Michalski. Dafür will er sich Zeit nehmen, einen „Schnellschuss“ werde es nicht geben. Denn Mannschaft und Trainer müssten eben auch zusammenpassen. „Und ich muss von der Geschichte überzeugt sein und ein Konzept und eine sportliche Handschrift erkennen.“

Eigentlich wollte der sportliche Leiter seinen Posten gegen Ende des Jahres aufgeben und aus privaten Gründen kürzertreten. Daraus wird nun nichts. „So kann ich die Leitung natürlich nicht übergeben“, hadert er. Stattdessen wird Michalski sich nun erstmal voll auf die Trainersuche fokussieren. Aber auch die Gespräche mit den Spielern stehen an, um auch im kommenden Jahr wieder eine schlagfähige Truppe zusammen zu haben. Hierfür wollen sich die Dümptener etwa im Rückraum und am Kreis verstärken.

Weitere Berichte aus dem Mülheimer Handball